Topographia Bavariae/024
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selbst angelegt. Hat etliche entzogene Güter dieser Kirchen wider gebracht/ vnn als sich Heinrich von Braunschweig/ rc. so Hertzog in Bayern und Sachsen gewesen/ vnnd hernach von Kayser Friedrich proscribirt worden/ die von unerdencklichen Jahren zu Vehring vber die Jser dem Stifft zuständig Brück mit Gewalt abzubrechen/ vnd nach München/ so damals noch keine Statt war/ zu trãsferieren, vnd standen/ hat er durch offentlichen RechtsSpruch vor dè Käyser auf dè Reichstag zu Regenspurg An. 1180. erhalten/ daß selbe Brück sampt Vehringen hat müssen restituirt werden/ rc. starbe Anno 1183. regiert 24. Jahr. Dessen Successor war
Otto der Ander/ zuvor ein Thumbherr zu Magdeburg/ vnd ein Sohn Dietpaldi/ deß Grafen von Diessen/ vnd Gisala einer Gräfin von Bergen/ diese hatte 6. Söhn/ darunter 4. Geistlichen Standts/ vnnd alle 4.Bischoffe worden. Er Otto empfienge auf einen Tag zu Verona von dem Papst vnnd Käyser die Geist- vnnd Weltliche Regalia oder Confirmation, welches den Teutschen Bischoffen selten widerfahren/ hat sich dem Hertzog Ludwig in Bäyern Mannlich widersetzt/ vnnd das Schloß Ottenburg zwo Meyl Wegs von Freysing erbawet/ vnd verbollwerckt/ dardurch er seine etwas zu hart gehaltene Vnderthanen befreyet/ vnnd mit Führung deß Saltz bey den alten Strassen zu bleiben gezwungen. Hat in Oesterreich wegen deß entzogenen Schloß Cunradtsheim/ vnd deß Orths Weidthofen mit 5. vnderschiedlichen Grafen vil zu schaffen/ vnd harte Anstöß. Er hielt aber endlich diese vnd andere mehr Ort glücklich/ regierte 35. Jahr/ vnd starb An.1220. Diesem folget
Gerold, so 11.Jahr mit schlechtem Lob vorgestanden/ vnd dem succedirt
Conradus genandt Telzner/ hat viel alienirte Sachen widergebracht/ vnnd von seinem Patrimonio in S.Paul Capell 4. Chorherren/ so man noch Pauliner nennet/ eingesetzt/ Keyser Frid. der II. hatte disem Bischoffe sampt noch 2. andern Bischoffen das Land Oesterreich/ vnd Statt Wien zu regieren anvertrawet/ ale er hierauß den Hertzog Friedrich vertrieben hatte/ nach deme aber gedachter Hertzog Wien wider einbekommen/ hat er diesen Conrad gefangen genommen/ vnnd lang in Verhafft gehalten. Regierte das Bisthumb 27.Jahr/ starb zu München/ von dannen er aber Todt nach Freysing geführt/ vnd in S.Paul Capell begraben worden/ Anno 1258. Dieser Bischoff hatte mit Hertzog Otto in Bayern starcke Zwitracht/ also zwar/ daß der Gottesdienst ein Zeitlang gantz auffgehoben worden/ ist aber geschlichtet/ vnd die Acta vñ Scripta besserer Freundschafft halber völlig verbrennt worden/ hat von dem Pfaltzgrafen Rapoto das Dorff Eitting Anno 1244. zu dem Bisthumb erkaufft.
Deme folgte nach Conrad der Ander/ ein Wiltgrafe/ od' Comes Silvester, vnnd regierte das Bisthumb bey wolfeylen Zeiten 20. Jahr/ starb vnversehens/ vnd wurde erwöhlet.
Fridericus de Montalban, zuvor Thumbprobst/ regiert vier Jahr/ vnd starb Anno 1282.
Hierauff Emicho, ein Graf von Mospurg das Bisthumb 29. Jahr lang gubernirt/ starb/ vnd wurde begraben zu Wien/ Anno 1311.
Gottfried der 30. Bischoffe/ bawete das Vorhaus oder Eingang an der Thumbkirch mit 2.Altaren/ S.Trinitatis & S.Catharinae, versahe solche mit zween Caplanen/ vnd wurde allda begraben/ als er seinem Ampt fleissig vorgestanden 4 Jahr/ vnnd die vralte Bibliothec in etwas reparirt hatte.
Dann folgte Conrad der Dritte/ ein Stiffter S. Johanns Collegiatkirch/ zwischē dem Thumb vnd Schloß/ ordnete hierein 6.Priester vnd ein Probsten/ starb sm Ostertag/ An.1322. durch beygebrachtes Gifft/ als er 7. Jahr regiert hatte. Dessen Successor war
Johannes Decretorum Doctor, von Papst Johanne 22. zu einem Bischoffe nach Brixen/ hernach Bamberg/ endlich Freysing verordnet/ hat nur fünff Wochen in diesen Würden gelebt/ vnd gestorben Anno 1324.
Deme bey vnruhig- vnd Kriegssichtigen Zeiten nachfolgte Conrad von Clingenberg auß der Schweitz/ vnd als vmb diese Jahr