Stift Essen

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Hierarchie Regional > Historische deutsche Staaten > Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis > Stift Essen

1680: Taler der Äbtissin Anna von Salm-Reifferscheidt mit einer Stadtansicht von Essen, darüber eine Darstellungsszene der 1225 erfolgten Ermordung des S. Engelbert, im Zenit die Stiftspatrone Cosmas u. Damian.

Gefürstete Reichsabtei

Die Abtei Essen wird aus Anlaß der Errichtung des adeligen Damenstifts und Klosters Maria, Cosmas und Damian auf einem ehemaligen Königshof durch (Bischof) Altfrid (von Hildesheim) um 846 oder 860 erstmalig in Urkunden angeführt ala „Asnidi“.

Erste massive Förderungen erhielt das Stift durch die Ottonen. Nach und nach schuf sich das zwischen 874/947 zur Reichsabtei gewordene und danach freiweltliche Stift, eine kleine Herrschaft zwischen Emscher und Ruhr und residierte seit etwa 1300 in Borbeck.

Vögte

Graf Friederich von Isenberg (aus dem Hause Berg – Altena oo Sophia von Limburg), war Vogt des Stiftes Essen und ließ in seiner Regierungszeit die Lage der zu den einzelnen Oberhöfen zählenden Erben und Kotten in den diverse Bauerschaften aufschreiben, welcher seiner Vogtei unterstanden. Er veranlaßte Besitzerfassungen, deren Aufschreibungen zur kleinen (ältere) und großen (jüngere, um 1220) Vogteirolle führten.

Sein Nachfolger war Adolf von Altena, Sohn Arnolds Graf von Hövel und Altena. Dieser war Vogt der Stifte Kappenberg und Werden (1220 / 54) und nannte sich seit 1225 auch „von der Mark“ und nach seiner Heirat auch „von Holte“. Er war in 1. Ehe verheiratet mit einer Frau von Holte, Erbin der halben Burg Holten, deren andere Hälfte im Besitz der Steckes war.

Vögte des Stiftes waren nacheinander im Erbverfahren die Grafen von Berg, die Grafen von der Mark (bis 1288),die Herzöge von Jülich-Kleve-Berg und seit 1609/48 die Markgrafen von Brandenburg,

Zubehör

Zur Reichsabtei gehörte die im Stiftsschatten gegründete Stadt Essen, deren Bestrebungen um Reichsunmittelbarkeit 1399 und endgültig 1670 zunichte gemacht wurden.

Herrschaft Breisig

Die Herrschaft Breisig gehörte zu den großen Schenkungen an das Stift zur Zeit der Äbtissin Mathilde (971-1011). Zeitweilig umstritten verbieb es aber dort bis zum Einmarsch der französischen Revolutionstruppen im Jahre 1794.

Säkularisation

1802/3 kam die 3 Quadratmei¬len große Abtei nach der Säkularisation an Preußen, gehörte aber 1806/7 bis 1813 zum Großherzogtum Berg. 1946 fiel Essen an Nordrhein-Westfalen.

Äbtissinnen

Pröbstinnen


Karte des Essener Stiftsterritoriums von Johann Andreas Nitribitt, 1783


Oberhöfe

Die Höfe des Stiftes Essen nach der großen Vogteirolle von 1220, geordnet nach den Oberhöfen:

Stiftshöfe

Insgesamt hatte das Stift Essen rund 3000 Bauernhöfe um Essen, im Vest Recklinghausen, am Hellweg, um Breisig und bei Godesberg.

  • 1. Curtis prima dicta Bruchusen

(Bruchhausen) habet sub se L mansos:

  • 2. Curtis sekunda dicta Huckerde

(Huckarde) habet sub se C mansos et XII:

  • 3. Curia tercia dicta Evenecke

habet subse LXI mansos :

  • 4. Curtis quarta-dicta Hur1e

habet sub se L mansos :

  • 5.Curtis quinta Nienhusen

habet sub se XXXVI manses:

16. Kurtis Ringelincdorpe
habet sub se C mansos et XI :

Herrschaft Breisig

Bibliografie

  • Weigel, H., Studien zur Verfassung des Frauenstifts Essen, 1960
  • Schulteis, K., Karten zur Geschichte von Altenessen und seiner Umgebung, 1928
  • Historischer Atlas der Stadt Essen, hg. v. Bronczek, W. 1966;
  • Gerchow, Jan Hrdg., "für bare Münze". Zur Geldgeschichte des Stiftes Essen und der Abtei Werden
  • Wolff, A. Europäische Rechtsgeschichte in Geschichtsatlanten
  • Wallner, Westfäl. Reichskreis
  • Zimmermann, W., Das Münster zu Essen, 1956
  • Küppers, L.-Mikat, P., Der Essener Münsterschatz, 1966
  • Brand, J., Geschichte der ehemaligen Stifter Essen und Werden

Archive

Projekt

Wir versuchen mit Ihrer Beteiligung schrittweise Höfe nach der großen Vogteirolle zu ermitteln und zu rekonstruieren. Begonnen wurde mit der Ermittlung und Aufschreibung Essener Stiftshöfe im Kreis Recklinghausen. Die ermittelten Höfe werden mit den Artikeln der Oberhöfe verlinkt. Dies ist ein Projekt der Virtuellen Geschichtswerkstatt: