Auswanderung
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Definition
Auswanderung ist das Verlassen der Heimat auf Dauer[1]. Häufige Gründe für Auswanderung sind und waren wirtschaftliche Not, politische oder religiöse Verfolgung (Vertreibung) oder Kriege.
Auswanderer aus dem Deutschen Reich
- Deutsche Auswanderer: Im 19. Jhdt. gesetzliches und heimliches Verlassen Deutschlands, Auswanderervereine in Deutschland, gewerbliche Auswanderungsunternehmer, Auswanderer nach Zielen, Herkunft aus dem Deutschen Reich.
Auswanderung aus europäischer Sicht
Man versteht unter Auswanderung die Verlegung des Wohnorts (für immer oder für längere Zeit) aus dem Heimatstaate in einen fremden Staat. Vom europäischen Standpunkte aus können wir dreierlei Auswanderungsmöglichkeiten unterscheiden:
- Auswanderung aus einem europäischen Staat in einen anderen.
- Auswanderung über die Landgrenze nach Asien: von 1896 bis 1913 sind über den Ural aus Rußland nach Sibirien ausgewandert 4.804.343 Personen (das asiatische Rußland wird hier als selbständiger Staat betrachtet).
- Übersee-Auswanderung. Sie vor allem ist es, an die wir denken, wenn wir von Auswanderung schlechthin sprechen.
Wanderungsbewegungen
- Zwischen 1841 und 1880 verlassen 13 Millionen Europa in Richtung „Neue Welt“.
- Zwischen 1871 und 1914 wandern insgesamt 34 Millionen Menschen aus.
- Es handelt sich um die größte Wanderungsbewegung in der Geschichte der Menschheit.
- zwischen 1875 und 1880 jährlich 280.000
- zwischen 1880 und 1885 jährlich 685.000
- zwischen 1885 und 1890 jährlich 780.000
- Es handelt sich um die größte Wanderungsbewegung in der Geschichte der Menschheit.
Regionale Seiten
Bibliografie
- Max Wiegandt: Die Auswanderung aus Mecklenburg-Schwerin in überseeische Länder besonders nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika, in: Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Schwerin 94/1930, S. 275-294. (Online-Version).
- Eiboeck, Joseph: Die Deutschen von Iowa und deren Errungenschaften [1] :eine Geschichte des Staates, dessen deutscher Pioniere und ihrer Nachkommen. Des Moines, Ia. : Iowa Staats-Anzeiger, 1900.
- G. FRÖBEL: Allgemeine Auswanderungszeitung, Rudolstadt 1846-1871
- Vollständig digitalisierte Bücher zu Auswanderung in der Google Buchsuche
Weblinks
- Auf den Seiten der DAUSA, Forschungsstelle deutsche Auswanderer in den USA, findet man eine Übersicht über dort vorhandene Mikrofilme, eine kritische Bewertung von Glazier/Filby "Germans to America", Fundstücke, Aufsätze und Auswanderer-Links, außerdem ein Porträt der Forschungsstelle.
- Die Deutsche Auswanderer-Datenbank am Historischen Museum Bremerhaven ist ein interdisziplinär angelegtes Forschungsprojekt, das sukzessiv alle verfügbaren Daten zu Auswanderern erfasst, die von vornehmlich deutschen Häfen aus in die Vereinigten Staaten von Amerika reisten. Die Recherche nach ausgewanderten Personen ist online im Internet und an zwei DAD-Terminals in der Dauerausstellung des Historischen Museums Bremerhaven möglich.
- Für die Suche in den Hamburger Auswandererlisten stellt das Projekt "Hamburg Link to your Roots" auf gegenwärtig eine Datenbank zur Auswanderung der Jahre 1890 bis 1893 zur Verfügung. Die Datenbank wird kontinuierlich um die folgenden Jahrgänge erweitert, zunächst aus der Zeit bis 1914. Später werden alle Jahrgänge zwischen 1850 und 1934 via Internet abfragbar sein.
- Die Hamburger Passagierlisten aus dem Staatsarchiv kann man kostenlos auf Ancestry durchsuchen.In der Zwischenzeit ist die Suche kostenpflichtig; € 11.95 pro Jahr.Die ersten 6 direkten Bände wurden seinerzeit nach Buchstaben sortiert, erfasst.z.B. Buchstabe K :
Band 001 Bild 70 -84 von 178 gesamt. Band 002 Bild 126 - 152 von 291 gesamt. Band 003 Bild 63 - 75 von 204 gesamt. Band 004 Bild 70 - 85 von 177 gesamt. Band 005 Bild 95 - 118 von 268 gesamt. Band 006 Bild 188 - 223 von 445 gesamt. Die folgenden Bände sind zeitlich nach Abfahrt der Schiffe ab Hamburg erfasst und nicht nach Buchstaben sortiert.
- In der Auswanderer-Dokumentation von Hans Glatzle im Hauptstaatsarchiv Stuttgart kann man über Auswanderung aus Württemberg recherchieren. Die Website präsentiert auch ausgewählte Archivquellen zur Auswanderung und bietet die Möglichkeit, Originalquellen als Kopie zu bestellen.
- Das Projekt "Zwei Länder - Eine Herkunft ... Two Countries - One Origin" der Universität Hannover befasst sich mit der Auswanderung aus Niedersachsen im 19. Jahrhundert; Hunderttausende verließen damals ihre Heimat in Richtung Amerika. Die Seite beleuchtet Fragen wie: Woher kamen die Auswanderer, unter welchen sozialen und ökonomischen Verhältnissen hatten sie gelebt? Wie war die Auswanderung organisiert? Zudem werden wichtige Quellen zur Erforschung des historischen Hintergrunds vorgestellt und erläutert sowie Literaturtipps für die weitere Arbeit gegeben.
- Digitale Sammlung zur Auswanderung in die USA: http://ocp.hul.harvard.edu/immigration/allbooks.html
Klaus Graf schreibt dazu in archiv.twoday.net: Lange war sie angekündigt, nun beeindruckt sie durch die Fülle (auch deutschsprachiger) digitalisierter Bücher und Schriften zur Auswanderung in die USA im 19. Jahrhundert. Es ist aber auch ein berühmtes Werk des 18. Jahrhunderts vorhanden:
Mittelberger, Gottlieb. Gottlieb Mittelbergers Reise nach Pennsylvanien im Jahr 1750 :und Rükreise nach Teutschland im Jahr 1754 : enthaltend nicht nur eine Beschreibung des Landes nach seinem gegenwärtigen Zustande, sondern auch eine ausführliche Nachricht von den unglükseligen und betrübten Umständen der meisten Teutschen, die in dieses Land gezogen sind, und dahin ziehen. Frankfurt : [s.n.], 1756.
- Auswandererdatenbank, "Immigrantion Center" der USA, Datenerfassungen von 1820 bis 1913, rund 10 Millionen Datensätze.
- Auswanderer aus dem Gebiet des ehemaligen preußischen Regierungsbezirks Trier 1700 - 1900 auf www.genealogienetz.de/vereine/wgff/trier/
- Die Immigrant Ships Transcribers Guild (ISTG) ist eine Gruppe von Freiwilligen, die Passagierlisten auswerten und digital aufbereiten.
- Ellis Island, in Sichtweite von Manhattan, wird auch als das Tor zur neuen Welt bezeichnet. Die Homepage der Ellis Island Foundation gibt Einblicke in das Immigration Museum, "The American Immigrant Wall of Honor", "The American Family Immigration History Center" und vieles mehr.
- Das Deutsches Auswandererhaus ist ein Museum in Bremerhaven mit dem zentralen Thema der Auswanderung Deutscher – insbesondere in die USA – zu verschiedenen Epochen; es wurde 2005 eröffnet.
- Das Hamburger Auswanderermuseum BallinStadt, eröffnet im Juli 2007, ist v.a. ein Erlebnismuseum, bietet aber auch Recherchemöglichkeiten.
- Das Jüdische Museum Berlin zeigt dem Besucher zwei Jahrtausende deutsch-jüdischer Geschichte, die Höhe- und Tiefpunkte der Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden in Deutschland. Dabei waren Immigration und Emigration oder Vertreibung/Flucht ein wiederkehrender Topos. Das Museum beherbergt u. a. eine Dauer- und Wechselausstellungen sowie Forschungseinrichtungen.
- Das Auswanderermuseum Oberalben thematisiert insbesondere die Auswanderung aus der Pfalz.
- Passagierlisten für die Zeit von 1820 bis 1940 findet man auf http://home.att.net/~wee-monster/passengers.html; die Seite bietet ein Tutorial in englischer Sprache mit vielen Erläuterungen und Links.
- Cyndi’s List: Kategorien Einwanderung und Einbürgerung sowie Schiffe und Passagierlisten
- Die Maus in Bremen bietet unter www.passagierlisten.de eine Datenbank für Bremer Passagierlisten an.
- Auswanderer („Datenbank“ des Staatsarchiv Rudolstadt mit Personen, die im 19. Jahrhundert aus den thüringischen Fürstentümern Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen in die USA und andere Länder ausgewandert sind; 17.08.2010)
- http://www.german-immigrants.com Informationen, Bibliografie u. Datenbank zur Auswanderung aus Nordwestdeutschland (Emsland u. Grafschaft Bentheim)
- ↑ Artikel Auswanderung. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.