Tappensches Familienbuch (1889)/131

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Tappensches Familienbuch (1889)
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«Anno 1668 den 8. Sept. hat Er sich durch Ci offen sonderbahre Schickung, und auff vorgepflogenen liaht und Belieben beg der seit s Eltern und Anverwandten, mit der . itzo hinterbliebenen hochhetrilbten Frau 1 Vittwen, Der damahls Edlen und Digendbegabten Jungfer Anna Margaretha, Hn. Jobst Arnolds, tceiland 1iahts-Seniortf» und berühmten Kau ff- und Handelsmanns allhier, Jungfer Tochter Ehlich versprochen und (am 15. November) durch Priesterliche Co]mlation Ihme selbige trauen lassen. In welcher wolgerahtenen und Gottgefälligen Ehe Er acht Kinder mit Ihr erzeuget, davon eine Tochter und vier Söhne dis Zeitliche wieder gesegnet, deren frühzeitiger Abgang, zumahlen des letzteren Sohnes, an welchem Er wegen seines «tätlichen Ingenij und herrlichen Progresse« in Studiis, be// so jungen Jahren, bereits seine höchst vergnügliche Freude erlebet, und noch mehr zuerleben verhoffet, welche Hoffnung aber, leider! in der ersten Blüte, als in dem 17, Jahr seines Alters ersticket, Ihme schmertzlich zu Uertzen gegangen; Die übrigen drei/ Töchter sind, so lange Gott will, an noch am Lehen —.

«Anno 1070 den 26. Julij hat die Hochfürstl. DecAliisstfifi zu Gandersheim, mit Einraht dero Herrn Brüdern Hertzog Friederich zu Meckelnburg Sverin. Ihn zu Ihrem liaht xov\ret und bestellet.

«Anno 1678 inense Juliö ist Er auff besondere Praescntation der Löbl. Land-Stände zum Consistoriiil-AVi/f/ Angustanne Con fess. beeidigt und vorgestellt .worden. Anno 1680 hat hiesige Löbl. Stadt-liegierung Ihn zu Ihrem Consiliario einmilhtig erwählet und Ihn darzu beeidigen lassen. Und noch selbigen Jahrs inense Octobr. Ihn zu ihrem Syndioo benennet und erwählet. (Letzteres Amt trat er um Martini an.) Welchen hohen Bedienungen Er mit solcher Prudente, DexteritfW und redlicher Intention vovgestanden, dass man allerseits darob gute Vergnügung gehabt, Und ob Ihm wol mehr vornehme Bedienungen vorgestanden, wie. bekandt, hat Er doch selbige lieber wollen fahren laue*, und seinen Missgönnern weichen} als in viele Unruhe sich setzen.

«Sein Christenthum anreichend, so hat Er zwar wol wissen zu erkennen, dass Er der verderbten Natur nach mit vielen menschlichen Gebrechen behafftet gewesen, so Er auch hertzlich bereuet, jedoch aber, so viel immer möglich, sich eines t 'hrist liehen stillen und Gottseeligen Wandels beflissen, seinen Gott von Hertzen gefürchtet, mit seinem Nächsten, so viel an Ihm gewesen, gern Frieden gehalten, und seinem Hause mit erbaulichem Exempel icol vorgestanden, auch jedermann auffrichtig gedienet, und keinen Schlaff dafür genommen, wie Er denn einen solchen löblichen Zweck seiner Aktionen Ihm vorgesetzet gehabt, dass er seine wolerworbene Wissenschaft u »gespartes Fleisses zu Gottes Ehren, des Nächsten Wol fahrt, absonderlich dieses seines geliebten Vaterlandes Auff nahm und Besten wol anwenden mögte. Des heiligen Abendmahls gebrauchte Er sich zum öfftern, und noch zuletzt den Abend vor seinem se.eligen Ende, mit grösser Andacht und guter Vorbereitung, da Er zugleich sein versöhnliches Hevtze vorher gnugsam zu erkennen gab, nichts mehr verlangend, als in Friede mit Goft, und in Friede mit männiglich abzuscheiden: hn übrigen hat Kr sieh dergestalt beieiget, v. . wie es einem auffrichtigen Ehr- und Tugendliebenden frommen Christen wol anstehet.

«Seine Krankheit und Absterben betreffend, hat Kr anfänglich, etwa vor 14 Tagen, ein starckes Gliederbeben empfunden, dem Kr zwar vovhero eine geraume Zeit unterworffen gewesen, so aber zu demmahl, über Vermuhten, sich hefftiger an Ihm vermercken lassen, darbet/ sich gvosse Hitze, Mattigkeit und Unlust zum Kssen angefunden. Ob nun zwar alsobald, auff des Herrn Medici guten Einraht, die kräftigsten