Tappensches Familienbuch (1889)/121

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Tappensches Familienbuch (1889)
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„Ich finde mich durch die Kttrtze der Zeit genOthiget, in meiner Rede gleiehfals kurt« xu seyn, und will «Iso noch mit wenigen das gleichfals Aaronisehe Ende unsers Seel. Herrn &Niforär betrachten. Und da kan ich mich über die Gleichheit nicht guug verwundern, zu einem grossetn Beweiss, dass Gott mit diesem Manne gewesen, und die Gläubigen, die auff ihrer Lehrer Ende sehen, und ihrem Glauben folgen wollen, hiedurch sonderlich getröstet werden. Ein und viertzig Jahr hat unser Herr Senior sein Ampt geffthret, und schier eben so lange auch der erste Priester Aaron, welcher im 88. Jahr beruften, und in dem I23sten Jahr seines Alters gestorben. Moses kriegte Befehl, dem Aaron sein Kleid ausszuziehen, und es seinem Sohne Eleazar anzulegen. Mit was Freuden der heilige Priester in alter Zeit vor seinem Ende diesen Sohn und Nachfolger wird erblicket, und was für eine Bewegung zu einem rechten sttsseu Simeons-Abschied Er mag empfunden haben, solches ist ohne mein Erinnern leicht zu schließen. Und O! seeliger Hildesheimischer Aaron, du hast nicht allein deinen Eleazar in deineu Ampts-Kleidern und in deinem Priesterthum gesehen, sondern der Herr hat Dir auch Deiue übrige Tochter an vornehme und Hochansehuliehe MiUmer verheirahtet. und mit gesunden nud ungemein wollanlassenden Kindern begabt lasseu sehen. Dein Ithamar, 0! seeligster Senior, lebet auch noch, und Gott wird Ihn zur Palmen-Insul (wie diss Wort im Hebräischen lautet) werden, und sowoll an Ihm, als an deinem wehrtesteu Eleazar die Palmen des Väterlichen Wapens in llnn vermehret seyn lassen.

„Demnach so gehe nun hin, du Krone unser Evangelischen Priesterschaft, gehe hin du theurester Aaron und stirb, gehe hin auff deinen Berg, und lege dich zur Ruhe. Du hast dein Volck, sowohl deine & Andrea* Gemeine, als das gantze Volck in .Hildesheim, sonderlich aber deinen Eleazar nnd dein gantzes Hauss eingeseegnet. Alles Volck aber raffet dir nach: Gute Nacht, alter Vater, allerliebster Mann und i heu res» er Hildesheimer Aaron: Gehe hin und ruhe biss an den Tag der allgemeinen Wiederbringung! Dein Eleazar aber, dein Sohn nnd Priester an deiner Statt, lebe lang unter uns. und der Geist des Vaters komme zwiefHltig über Ihn!“

Die ,,Personalin" der für seine Ehegattin gehaltenen Leiclienpredigt*) enthalten das folgende:

«Von der seeligen Fron Magisteriww Anlunfft, löblich ge führten H<r ndel nnd seeligen Hintritt, Christloblichem Gebrauch nach, kiirtzlich annoch Fncehnung zu thnn : So ist dieselbige Anno l(i44, den zicölfften August, an dieses Tages-Liecht gebohirn.

«.Ihr Herr Vater ist der Edle, 1 ’est- und tcolgelahrter Herr Günter Geriet», Fürstl. Sti/ft- /1ildesheim. Land"Rentmeister, welcher heg seinem hohen Alter nun rum

  • ) «Deren gedruckten und leid»‘nden Kinder Gottes Fmul)g>* Hotfhung xu Gott. Und l'hrfefhcfee Gedult in der Noht. IS»\v ansehnlicher «ml Volkreicher Leich-Ifcstattniur iVr Weüand »Jmss-Khr- und TngendhojrrtbteH Frauen Anna Elisabeth. gebohmen Gehrkiun, l>es WtdKhrwürdijien. GrossachtHaw» und hoohsjolahrten Herrn J f, Sgl re st ri Tappen. Eines \V»d Ehrwürdigen Evang. Ministerii boyd«*r Städte Hildesheim wolgewttrdigten Herrn Senioris, und bey hiesiger *S. Andrea#-Pfarr«G«ue»öc »n die 22 Jahre wol-ineritirh'n SevKSorgors. Gewesenen Ehe-Liebsten. Als deren Gottgeheiligt»'r Letefcnaa «nt l’hristilbliehen Ceremonim 168Ü den 16. Julijf nach vorbedachter Hanbt-Kirrhen begleitet und »uff hohen Chor für den Altar daselbsteu eingesenket wurde. Ans dem von ihr selbst filr vielen Jahrvn envithtof« Leich-Text ,]fich, VII. 7. 8. 9 erwogen nn*' anwesender Gemeine xu tn^-achtcn tllrgesteHet, aaeh auf besonders Begehren Stso »um Druck befördert, durch JA Frid, Oppermann. 1‘iener des Göttlich*« Wort**! lueselbsteu.* -- Gewidmet: Dem Wol Ehrwürdigen pp. Herrn M. Sffleestro Tappen. Hiesigen WolKhr-wflrdigen Evangelischen Ministerii beyder Städte Hild«'sh»»im wolg»'wftrdigteu H*»rm Seniori, — I** Original beh'ndet sich in der Königlichen ttihliothek *n Hannoter.