Kurze Chronik der Familie Kypke/046

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Kurze Chronik der Familie Kypke
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Geschenk gemacht. Das Spinnen machte mir viel Vergnügen. Auch ging ich meiner Mutter in der Wirtschaft gern zur Hand. Im Frühjahr machte ich Spulen zum Weben, und im Sommer bezog ich die Leinewand und half im Garten.

      Meine Spielgefährten waren meistens Knaben, da kleine Mädchen meines Alters nich in der Nähe waren. Die Hauslehrer der Synode kamen mit ihren Zöglingen öfter zu uns; mit letzteren spielte ich, z. B. mit Julius von Werner aus Tolz, Hermann v. Treba aus Müggenhagen (- Mein Vater war dessen Vormund - ), Hugo v. Wedel aus Braunsforth, Hermann v. Wedel aus Voßberg u. A. Mit einigen von ihnen traf ich zuweilen auch in Karkow bei Herrn Hauptmann v. Wilden zusammen, welcher große Festessen veranstaltete, zu welchen ich schon als kleines Mädchen mit meinen Eltern eingeladen wurde. War ich einmal verhindert, die Reise mitzumachen, so mußten meine Eltern zuvor einen Boten hinsenden, um dies anzuzeigen.

      Nach meiner Einsegnung holte mein ältester Bruder Otto mich nach Drensen, damit ich ihm den Haushalt führte. Dies habe ich 1 1/4 Jahre lang bis zu seiner Verheiratung gethan. Der Aufenthalt im Groß-Drenser Pfarrhause war für mich höchst angenehm, da mein Bruder sehr liebevoll gegen mich war.

      Am 25. Februar 1833, als am Geburtstage meines lieben Vaters, verheiratete ich mich, noch nicht 18 Jahre alt, mit dem Rektor und Diakonus Carl Kypke in Freienwalde, Pomm. Der Superintendent Severin aus Freienwalde traute uns in Rossow. Ich wohnte mit meinem Manne noch 3/4 Jahre in Freienwalde. Dann wurde er auf Wunsch des Vaters sein Nachfolger in Rossow, wo wir 9 Jahre blieben.

      Nach seiner Emeritierung wohnten wir 1 Jahr in Beweringen, 4 Jahre in Langenhagen, 1 1/2 Jahre in Winningen und 5 1/2 Jahre in Nörenberg. Wir hatten oft mit Entbehrungen zu kämpfen, namentlich in Nörenberg, wo wir im ganzen nur 200 Thaler Einnahme für uns und unsere 8 unversorgten Kinder hatten. Zu Heinrichs Reise nach Stettin und seiner Aufnahme auf das Gymnasium verkaufte ich noch einige Wirtschaftssachen, und der Vater entwöhnte sich des Rauchens. Mein Bruder Hermann, welcher dazumal Gehilfe in der Ritterschen Apotheke in Stettin war, zahlte den größten Teil der Pension für ihn, verschaffte ihm Freitische und sorgte dafür, daß er ins Jageteuffelsche Kolleg kam. Mein Bruder hat überhaupt sehr viel für meine Kinder gethan und ihnen die Bahn eröffnet, die sie betreten haben.

      Später, als wir Pensionäre bekamen, wurde es etwas besser mit unsern Verhältnissen. Jedoch war es nicht leicht für mich, als ich 14 Kinder im Hause hatte, eigene und fremde und dazu kleine Kinder zum Tragen. Um dies alles mit einem Mädchen