Kurze Chronik der Familie Kypke/013
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Nach den noch vorhandenen Totenregistern starben daselbst im Jahre 1630 250 und 1637 510 Personen.
Endlich hatte der Friede von Münster und Osnabrück dem blutigen 30jährigen Kriege ein Ende gemacht; aber wie traurig sah es aller Orten aus ! Welche Verwüstungen waren angerichtet ! Armut, Krankheit und Verwilderung der Sitten waren überall eingerissen.
Vor dem Kriege zählte man 240 Bürger in der Stadt, welche in gutem Wohlstande lebten; nach dem Kriege aber gab es dort nur noch 40 Bürger und unter denselben nur 16 Personen, die etwas zahlungsfähig waren. In dieser Zeit war auch das Amt eines Stadtoberhauptes kein leichtes zu nennen; hatte doch der Magistrat neben vielen anderen Obliegenheiten zugleich die Gerichtsbarkeit in Criminal- und Civilsachen zu üben. Die Verurteilten durften aber an das Burggericht des Geschlechts der von Wedel appellieren. Dasselbe bestand aus einem Direktor, welcher immer einer von den Herren von Wedel war, einem vereidigten Burgrichter und einem Secretarius.
Wie großem Elende galt es nach dem Kriege zu steuern ! Die ehemalige Stiftung für Stadtarme, „das Elend“ genannt, war leider während des 30jährigen Krieges eingegangen. Dagegen war das Vermögen des vor dem Mühlenthor gelegenen und ehedem dem Ritter St. Georg gewidmeten Hospitals gerettet worden, und konnte darin eine Anzahl armer und bedürftiger Personen nach wie vor mit freier Wohnung, Feuerung und einigen Hebungen versehen werden; sie erhielten auch etwas gartenland zu freier Nutzung. Ferner bestand eine Armenkasse in der Stadt, in welche außer andern Einnahmen auch die Klingelbeutelgelder und die Strafgelder flossen, welche für die nicht abgelieferten Sperlingsköpfe gezahlt werden mußten.
Diese und andere Kassen hatte der Magistrat mitzuverwalten und suchte aus denselben der Armut aufzuhelfen, soweit eben die Mittel reichten. Auch versäumte er nicht durch beförderung der Schulen der Verwilderung der Jugend nach Kräften zu steuern. Aus den gesammelten Geldern erhielt eine Anzahl armer Kinder freien Schulunterricht.
Der Bürgermeister K. erfreute sich großer Beliebtheit in der Stadt und Umgebung. Bei vielen Bürgerkindern hat er Pate gestanden. Im Jahre 1674 bat Adam von Rödern auf Winningen ihn um Übernahme einer Patenstelle bei seinem Kinde. Unter den Paten seines jüngsten Sohnes David K. befand sich Hans Gürgen von Wedel, Erbherr auf Röblin.
In dem lateinisch geschriebenen alten Kirchenbuche wird er bald Pallio (Bürgermeister) bald Senator und Camerarius (Kämmerer), auch Consul oppidi genannt. An seiner Stelle führt er