Die Doerriens/059

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Die Doerriens
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Vormunde nach Thorn in Ponisch-Preußen geschickt, um im Jesuitencolleg die lateinische und polnische Sprache zu erlernen, da die Jesuiten ihm aber beständig zusetzten, daß er katholisch werden sollte, so kam er schließlich auf das evangelische Gymnasium in Thorn und setzte dort seine Studien fort. Von dort begab er sich auf das Gymnasium zu Breslau, das damals der berühmte Grypsius leitete. Nachdem er so einen guten Grundstein für die Studien gelegt hatte, besuchte er die Universität seiner zweiten Vaterstadt Frankfurt an der Oder und betrieb hauptsächlich unter der Leitung des berühmten Coccejus, einem manne von weitgehendem Rufe, juristische Studien. Vier Jahre blieb er dort und setzte dann auf eigene Faust den eingeschlagenen Weg fort. Fünfzehn Monate besuchte er die juristischen Collegs des berühmten Professors van Eck in Utrecht, reiste dann nach Frankreich und England, wo er überall die Bibliotheken besuchte und dort arbeitete, und kehrte schließlich über Bremen nach Deutschland zurück. Bald darauf vertraute ihm ein Holsteinscher Edelmann, Herr von Ahlefeld, die Leitung seines Sohnes an und bat ihn, auf einer größeren Reise der Begleiter seines Sohnes zu sein. Mit dem jungen Ahlefeld reiste er nun nach Wien, dann durch Steyermark und Kärnthen nach Venedig, Loretto und nach Rom, wo er auch bei dem damaligen Papst Clemens XI. eine Audienz hatte, der ihn und die übrigen anwesenden Protestanten fragte: „Wann werdet Ihr Euch wieder in den Schoß der Kirche aufnehmen lassen ?“ Die Reise ging von Rom aus durch Savoyen nach Paris, wo die Reisegefährten vierzehn Monate blieben, und darauf durch Belgien nach England. Von dort brachte Erasmus Christian Dörrien den jungen Ahlefeld, der viele Sprachen und Sitten kennen gelernt und sich auf der Resie gut gebildet hatte, über Hamburg nach Holstein zu seinem Vater zurück.

      1709 erwarb Dörrien auf der Universität Rinteln den Licentiatentitel und wurde vom Magistrat zu Windsheim berufen, das Amt eines Rats und Syndicus der Stadt zu übernehmen. Im folgenden Jahre heiratete er die mit reichen Geistesgaben ausgestattete Jungfrau Helene Charlotte Marie Eggerding, jüngste Tochter des Hessen-Casselschen Praefecten in Rinteln Christof Eggerding, die ihm in fünfzehnjähriger Ehe ein einzige Tochter Christiana Elisabeth Maria Dörrien, die den Vater überlebte, bescherte. Als seine geliebte Gattin 1725 im Alter von 32 Jahren weniger 3 Wochen gestorben war, blieb er Witwer und starb schließlich am 8. Mai 1756 zu Windsheim wohlvorbereited, nachdem er neun Tage das achtzigste Lebensjahr überschritten hatte.

      Das Taufdatum seiner Tochter ist auf der Stammtafel angegeben, Patin war unter Anderen: Frau Catharina Elisabetha eine geborene Dörrien, Titl. Herrn N. N. Berckelmanns, Mulzer-Meisters zu Frankfurt an der Oder uxor.