Unglaube (Familienname)

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Herkunft und Bedeutung

Hier handelt es sich um einen Übernamen, der vom mittelhochdeutschen Adjektiv ungeloube bzw. ungeloubec abgeleitet ist.[1] Er bezeichnet einen nicht glaubenden, ungläubigen oder abergläubischen Menschen, auch einen Ketzer. Die Wortbedeutung von unglaublich sollte ebenfalls erwähnt werden, weil sie an die Herleitung des Familiennamens Wunderlich erinnert. Nach Hans Bahlow kommt der Familienname Unglaube erst in neuerer Zeit in Schlesien vor.

Varianten des Namens

Rheinhessen

  • Cuonradus Ungeloube (1178) Kloster Eberbach
  • Cunradus Ungeloubo (1209) Kloster Eberbach
  • Heinricus Ungeloube, (1235) Kloster Eberbach
  • Guda, Nonne, Tochter der Gertrudis Ungelouben (1256) zu Immenhusen in Villa Gensen
  • Conrad Ungeleben (1266) Erbach/Odenwald
  • Wortwin Ungelaube mit Albrecht d.I Echter (1335) Kirchbeerfurt/Odenwald, dann Schlesien:
  • Pecz Ungeloube (1338) Freystädter Bürgermeister
  • Peter Unglowbe (1349) Saganer Bürger
  • Peter Ungloube (1367) Rathmann in Freystadt
  • Hans Ungeloube (1368) Bürgermeister von Glogau
  • Johannes Unglaube (* um 1440) (Fratem Johannem Vnglaube de Hirschbergk)
  • Johannes Unglaube (1485-1500) Propst am Kreuzstift zu Neisse
  • Vnglaub (um 1542)
  • Hans Unglaube (um 1550) Grünberg
  • Georg Unglaube (*1567-1637+) Freystadt
  • Vergleichweise: Nickil Uncristen, 1355 Breslau

Geographische Verteilung

Relativ Absolut
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Schlesien

Unglaube (Glogau [6], Grünberg [4], Schweidnitz [3], Breslau)

Die Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf die Häufigkeit der Namen, also Görlitz [20] = 20 mal in Görlitz vorkommend, und so fort aus "den Adreßbüchern der dreißiger Jahre" der entsprechenden Städte.

Bekannte Namensträger

  • Johannes Unglaube von 1485-1500 Propst am Kreuzstift zu Neisse, ( Kreuzstift der Hüter des heiligen Grabes zu Jerusalem ) verteidigte mannhaft die Selbständigkeit des Ordens gegen Ansprüche der Johanniter-und Maltheserritter. Dazu Bullen der Päpste Innozenz VIII und Alexander VI.


Sonstige Personen

Geographische Bezeichnungen

Rheinhessen, Odenwald, Schlesien, Brandenburg

Umgangssprachliche Bezeichnungen

Anmerkungen

  1. Matthias von Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, 35. Auflage, mit neubearbeiteten und erweiterten Nachträgen, Stuttgart 1979.
    Uni Trier, Online-Version: http://germazope.uni-trier.de/Projects/MWV/wbb hier: Leipzig: S. Hirzel 34. Auflage 1974, S. 251

Literaturhinweise

  • Hans Bahlow, Schlesisches Namenbuch (1953)
  • Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung, Band 14 1963

Weblinks