Computergenealogie/2006/02

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Version vom 30. Januar 2006, 18:13 Uhr von Wendt (Diskussion • Beiträge) (Überschriften)
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Internet

Ratgeber

12 goldene Regeln für die Nutzung von Suchmaschinen

Weil Familienforscher das Internet nicht nur zu genealogischen Zwecken nutzen, suchen sie oft Informationen mit Hilfe von Suchmaschinen - meistens wahrscheinlich mit Google. Es ist ja auch ganz einfach: Suchbegriff(e) eingeben, auf "Enter" drücken und ruckzuck liefert die Suchmaschine eine Liste mit Websites. Meist schaut man nur auf die ersten zehn - folglich kämpfen Websitebetreiber mit allen Tricks um die obersten Plätze. Die Berechnungsmethoden für die Reihenfolge auf der Ergebnisliste sind ein Betriebsgeheimnis - Google verrät nur, dass die Häufigkeit, mit der Links auf eine Website verweisen, ein wichtiges Kriterium darstellt. Neben dieser Liste gibt es eine zweite: die bezahlten Links, also Werbung, die auch mehr oder weniger zur Suchanfrage passen. Das scheint ein lukratives Geschäft zu sein: Die Google-Gründer gelten als Multimillionäre.

Inzwischen kann man auf Google auch nach Nachrichten aus Online-Zeitungen suchen. Da stellt sich dann schon drängender die Frage: Nach welchen Kriterien wird hier ausgewählt? Die "Search Engines", die nach Meldungen suchen, reagieren stärker auf aktuelle Kurzmeldungen als auf Hintergrundberichte schreibt Marcel Machill in "12 goldene Suchmaschinen-Regeln". Der Autor ist Journalistik-Professor an der Universität Leipzig, seinen Ratgeber hat die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit Klicksafe.de herausgegeben.

Marcel Machill möchte die Aufmerksamkeit der Surfer schärfen für die Quellen von Informationen (ein oberer Listenplatz ist nicht immer ein Gütesiegel für Seriosität oder Qualität) und für mögliche "Abzocke" im Internet; auch der Jugendschutz ist ein Thema.

Die zwölf goldenen Regeln lauten:

  • 1. Verlassen Sie sich nicht auf eine Quelle.
  • 2. Achten Sie auf versteckte Werbung.
  • 3. Hüten Sie sich vor den "Spammern" im Netz.
  • 4. Denken Sie bei der Auswahl aus der Suchmaschinenliste an Viren und den Schutz dagegen.
  • 5. Lesen Sie den Vorschautext gut durch.
  • 6. Geben Sie Wucher-Websites keine Chance.
  • 7. Trauen Sie niemals der erstbesten Information - es könnten Verleumdung und Propaganda dahinterstecken.
  • 8. Schützen sie Ihre Kinder beim Suchmaschinengebrauch.
  • 9. Vorsicht bei Wörtern mit Doppelbedeutung und bei Tippfehlern - auch so können Ihre Kinder ungewollt auf Pornoseiten landen.
  • 10. Vertrauen Sie nicht allein dem Jugendschutzfilter bei den Suchmaschinen.
  • 11. Zeigen Sie Ihren Kindern Alternativen zu den allgemein bekannten Suchmaschinen.
  • 12. Nachrichtensuchmaschinen sind weder neutral noch vollständig.

Man kann den Ratgeber kostenlos herunterladen von http://www.lfm-nrw.de/downloads/ratgeber_suchmaschinen.pdf. (re)


Auswanderung

aus dem Kreis Rendsburg im 19. Jahrhundert

Der schleswig-holsteinische Familienforscher Hans Peter Voss hat auf seiner Internetseite http://www.hans-peter-voss.de/aus-rd.htm rund 600 Personen erfaßt, die zwischen 1868 und 1885 einen Antrag auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft gestellt haben.

Wollte jemand das Staatsgebiet Schleswig-Holsteins verlassen, und Bürger eines anderen Staates werden, so musste er einen Antrag auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft stellen (Entlassung aus dem Nexus). Dieses war nicht nur für die Auswanderung (z. B. nach Amerika oder Brasilien) erforderlich, sondern auch für eine Auswanderung nach Hamburg oder Lübeck.

Alle Anträge wurden zunächst einmal an die Kreisverwaltung gestellt. Viele Anträge wurden dort genehmigt und sind heute leider nicht mehr vorhanden. Es existieren allerdings noch die Anträge, die von wehrpflichtigen Person gestellt und an die "Obere Behörde" in Schleswig weitergeleitet wurden. Sie liegen heute im Landesarchiv Schleswig unter der Abteilung 309 und umfassen den Zeitraum 1868 bis 1939. Der Umfang der wehrpflichtigen Auswanderer umfasst ca. 10% der tatsächlichen Auswanderer. Auswanderer aus dem Kreis Rendsburg hat Hans Peter Voss in einer Liste zusammengefaßt und auf der Webseite dargestellt.

Ergänzt wird die Liste durch drei Beispiele, die die Abschrift der Original-Anträge enthalten.

(as, kpw)


Neues Online-OFB

Ortsfamilienbuch Betberg-Seefelden, St. Ilgen online

Der Geschichtsverein Markgräfler Land hat wieder eine Online-OFB zur Verfügung gestellt - das Ortsfamilienbuch Betberg-Seefelden, St. Ilgen. Es enthält die Geburts-, Ehe- und Todesdaten aus den Kirchenbüchern der Pfarrei Betberg und damit der Einzelpersonen und Familien aus Seefelden, Betberg und St. Ilgen (die Daten zu St. Ilgen nur bis zum Jahre 1832, da St. Ilgen später der Pfarrei Laufen angehörte). Für den Zeitraum von 1663, dem Beginn des ersten Kirchenbuches, sowie teilweise auf Grund von Nachträgen im Kirchenbuch auch früher bis zum Jahre 1905 sind insgesamt 7250 Personendatensätze in 1960 Familien erfaßt.

Fehlende Daten wurden aus den entsprechenden Entwürfen oder bereits fertigen Ortssippenbücher bzw. Ortsfamilienbücher der Umgebung übernommen.

Man findet es online unter: http://www.online-ofb.de/betberg

Wie immer ist die gedruckte Version des OFB Betberg entweder im Buchhandel oder über den Markgräfler Geschichtsverein erhältlich. Darin sind umfangreiche Orts-, Namens- und Berufsregister enthalten.

Damit ist die Zahl der Online-OFBs auf 93 angestiegen, mit fast 1,3 Mio. Personendatensätzen. Eine Aufstellung aller Online-OFBs findet sich unter: http://www.online-ofb.de (hj)


Software

Wissen

Findmittel - die CG-Archivrecherche

Archivstelle Boppard – Zentrales Kirchenbucharchiv der Evangelischen Kirche im Rheinland

Waren Sie schon einmal in Boppard? Nein? Dann gibt es einige Gründe dies zu ändern. Boppard ist eine hübsche kleine Stadt am Rhein, ca. 20 km südlich von Koblenz gelegen. Sie liegt im oberen Mittelrheintal, dem Rheinabschnitt, der 2002 von der Unesco zum Welterbe ernannt wurde. Auf einem relativ kurzen Abschnitt von 65 km ist ein einzigartiges Ensemble von 40 Burgen und Schlössern zu bewundern, denen die steilen Hänge des rheinischen Schiefergebirges und die großen Schleifen des Rheins eine beeindruckende Naturkulisse geben. Nebenbei bemerkt ist Boppard berühmt für seine Weinlage, den Bopparder Hamm, und den dort erzeugten vorzüglichen Riesling.

Aber nicht nur die landschaftlichen Schönheiten sind Anziehungspunkte, sondern für Familienforscher ist es ein Spezialarchiv für Kirchenbücher. In den Räumen des ehemaligen Klosters St. Martin ist dort seit 1996 die Archivstelle Boppard beheimatet. Sie ist ein Filialarchiv des Archivs der Evangelischen Kirche im Rheinland, das seinen Hauptsitz in Düsseldorf hat. Die Aktenbestände und Kirchenbücher, die dort verwahrt werden, umfassen das Gebiet der ehemaligen preußischen Rheinprovinz, deren Territorium mit dem heutigen Gebiet der Evangelische Kirche im Rheinland deckungsgleich ist. Der Einzugsbereich der archivalischen Tätigkeiten reicht also von Bingen bis Kleve und schließt auch eine Exklave rings um Wetzlar ein; diese gut 40 Pfarreien liegen heute politisch in Hessen, gehören aber immer noch zur rheinischen Landeskirche.

Neben den archivpflegerischen Aufgaben und der Koordination von Kirchenbuchverfilmungen spielt die Beratung und Betreuung von Familienforschern und Regionalhistorikern eine zentrale Rolle im Tätigkeitsspektrum des Bopparder Archivs. Forscher sind hier gern gesehene Gäste und können bei ihren Recherchen auf ca. 5000 Kirchenbücher zurückgreifen. Die Menge der Kirchenbücher ist so stattlich, da hier Kirchenbücher aus dem gesamten Geltungsbereich der Landeskirche zentralisiert verwahrt werden. Ein interessanter Sonderbestand sind ca. 250 Militärkirchenbücher der rheinischen Garnisonen von Wesel über Ehrenbreitstein bis Saarbrücken.

Einen Überblick über die Bestände gibt die Broschüre "Verzeichnis der Kirchenbücher der Archivstelle Boppard" von 1997, die zum Preis von 13,29 € bei der Archivstelle erhältlich ist. Allerdings sind die Bestände seitdem weiter angewachsen. Neuzugänge finden Sich im Internet unter http://www.archiv-ekir.de/kirbue2.htm

Natürlich hat der Zahn der Zeit und der häufigen Benutzung auch an den Bopparder Beständen genagt und so fordert auch hier das Gebot des Bestandserhalts seinen Beitrag. Daher werden dem Forscher i.d.R. nicht die Originalbücher vorgelegt, sondern er kann auf Mikrofiches zurückgreifen. Ist das Filmmaterial nicht aussagekräftig, hilft dann ein Blick in das Originalbuch weiter. Für die nahe Zukunft ist eine schrittweise technische Modernisierung der Archivausstattung geplant und so werden in Zukunft auch nach und nach digitale Kirchenbuchreproduktion über einen Computerarbeitsplatz im Archiv einsehbar sein.


Die Forschungsarbeit vor Ort sieht eigentlich nicht anders aus als in anderen Archiven. Wenn man sich angemeldet und seine Sachen ausgepackt hat, beginnt man mit der Suche nach der Zuständigkeit. In welcher Pfarrei wurde das gesuchte Ereignis aufgezeichnet? Welches Material liegt von dieser Pfarrei vor? Gibt es neben den Originalen vielleicht eine Quellen-Bearbeitung?

Dann reserviert man sich ein Lesegerät im Benutzerraum. Die Mikrofiches bekommt man sofort vorgelegt, es gibt hierfür keine festen Aushebezeiten. Arbeitskopien und Original-Kirchenbücher liegen eine Etage tiefer im Magazin und werden nach Bedarf ausgehoben. Falls weiterführende Quellen (Kirchenrechnungen, Lagerbücher, Nachlässe, Sammlungen) vorhanden sind, muss man ebenfalls ein wenig warten. Es gibt aber kein umständliches Bestellverfahren.

Kopien von Mikrofiche-Seiten müssen in Auftrag gegeben werden, da im Benutzersaal kein Readerprinter steht. Dagegen ist es möglich, einzelne KB-Seiten zu fotografieren. Wenn man aus KB-Arbeitskopien Ablichtungen haben möchte, steht ein A3/A4-fähiges Kopiergerät zur Verfügung.

Erste Hilfsmittel findet man in der Präsenzbibliothek, die trotz knappen Budgets eine gute Ausstattung für den Familienforscher bietet. Der "Rosenkranz" darf da genauso wenig fehlen wie ein vielbändiges Lexikon, Fremdsprachen-Wörterbücher und spezielle Nachschlagewerke. Landkarten und Atlanten sowie einige Literatur über die rheinische Kirchen- und Pfarreigeschichte sind ebenfalls vorhanden. Abgerundet wird der Bibliotheksbestand durch Ortschroniken und Ortsfamilienbücher. Von letzteren findet man einen reichen Vorrat, der vor allem den Hunsrück betrifft und sowohl evangelische wie katholische Gemeinden umfasst. Die Sammlung ist bewusst so angelegt worden und trägt einer regionalen Besonderheit Rechnung: in Westerwald und Hunsrück sind selbst kleinste Dörfer konfessionell geteilt, manchmal gibt es Lutheraner, Reformierte und Katholiken nebeneinander. So findet man im luth. Kirchenbuch von Pfalzfeld einige Minderheits-Katholiken, und im kath. Kirchenbuch der Nachbargemeinde Bickenbach sind einige Protestanten verzeichnet.

Auch bei der Zeitrechnung wirkt sich diese Trennung auf die Forschung aus: Während die Katholiken bereits 1583/85 den Gregorianischen Kalender einführten, behielten die Protestanten den Julianischen Kalender bis um 1700 bei. Dies führt bisweilen zur Doppeldatierung (z.B. "11./21. Februar 1689"). Der Streit um die Verwendung des "richtigen" Kalenders dauerte mancherorts noch bis ins 18. Jahrhundert.

Eine weitere Besonderheit ist die Streusiedlung, die man besonders auf dem Westerwald antrifft. Die luth. Pfarrei Hamm/Sieg (Kreis Altenkirchen) umfasst z.B. rund 70 Wohnplätze, wovon einige nur in 1-3 Häusern bestehen. Infolgedessen haben sich viele erbliche Familiennamen erst nach 1700 gefestigt. Hier muss man sich an den Wohnplatznamen orientieren und noch stärker auf die Identifizierung der Einzelpersonen achten.

Natürlich bieten auch die Bopparder Archivalien einige Kuriosa, die die Pfarrer in den vergangenen Jahrhunderten produziert haben:

  • den Sterbefall eines gewissen Julius Cäsar um 1870 in Neuwied (Sohn einer alten Pastoren- und Kaufmanns-Familie im Westerwald)
  • eine "Trauerordnung" von 1745, wonach eine Witwe doppelt so lange ihren Mann beweinen muss wie ein Witwer seine verstorbene Frau (KB Achtelsbach)
  • das Titelblatt des Rheinböllener Heiratsbuches von 1660 mit dem Motto "es ist besser freyen, denn Brunst leiden"

Last but not least ist die Kompetenz und Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter lobenswert zu erwähnen. Dr. Andreas Metzing und Barbara Bissantz geben den Besuchern fachkundig Rat und Auskunft. Die geringe Bürokratie ist ein Mangel, den man gerne hinnimmt. Hiervon könnten sich andere Institutionen eine Scheibe abschneiden. Für die Familienforscher, aber auch für das wissenschaftliche Publikum bleibt zu hoffen, dass diese Einrichtung in Boppard erhalten bleibt, gedeiht und sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Wer keine Möglichkeit zur persönlichen Anreise hat, erhält natürlich auch eine sorgfältige Antwort auf eine schriftliche Anfrage.

Übrigens, im Bopparder Archiv sind auch Tauf-, Konfirmations- und Heiratseintrag eines Mannes einsehbar, dessen Gedanken die Weltgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert sehr stark beeinflusst haben – von einem gewissen Karl Marx aus Trier. (Markus Weidenbach und Astrid Großgarten)

Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland, Archivstelle Boppard, Mainzer Straße 8, 56154 Boppard
Telefon: 06742/86194
Fax: 06742/86196
Web: http://www.archiv-ekir.de/boppard.htm


Vereine

AMF-Internet-Shop

Elektronischer Büchertisch der AMF

Seit dem 1.1.2006 kann am "Elektronischen Büchertisch der AMF", auch Internet-Shop genannt, nach Belieben online in den vielfältigen Publikationen der AMF gestöbert werden. Derzeit müssen noch Detailbeschreibungen und Bilder für verschiedene Artikel eingearbeitet werden, die Hauptfunktionen wie "Kundenverwaltung", "Stichwortsuche" und "Warenkorb" funktionieren aber bereits.

Den "Elektronischen Büchertisch" erreichen Sie direkt über die Adresse: http://www.amf-versand.de

Wir freuen uns, wenn diese neue Möglichkeit der Literatursuche und -bestellung zukünftig rege genutzt wird. (Günther Unger)


Medien

Kaleidoskop

Termine

Umzug

Das Landeskirchliche Archiv von Mecklenburg ist vom 01. Februar 2006 bis einschließlich 31. März 2006 wegen Umzug geschlossen. Am 01. April 2006 werden die neuen Räume in der Straße Am Dom 2 in 19055 Schwerin bezogen sein und das Archiv mit dem Kirchenbüchern aus ganz Mecklenburg wieder für Familienforscher zugänglich sein.