Freiburg im Breisgau/Adressbuch 1950/Ebnet

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Freiburg im Breisgau/Adressbuch 1950
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Ebnet

Das Dorf Ebnet liegt am Fuß des Galgenberges, einem Vorberg des Roßkopfes, an der Mündung des Eschbachs In die Dreisam. Mit der östlichen Vorstadt Freiburgs ist es eng verbunden. Es liegt 330 Meter über dem Meer.

Die Gemarkung umfaßt 687 ha, wovon nur 68 ha Acker-land, dagegen 103 ha Wiesen und 468 ha Wald sind. Die einstigen Rebanlagen an den sonnigen Südhängen der Sediment-Gneis-Berge brachten vortrefflichen Wein. 1900 wurde der Rebbau aufgegeben und durch Obstanlagen ersetzt.

Die Gemeinde zählt heute rund 1200 Einwohner. Die landwirtschaftliche Betätigung erstreckt sich in der Haupt-sache auf Getreide- und Kartoffelanbau; der Boden ist als Schwemmland sehr wasserdurchlässig, kalkarm und daher nicht sehr ertragreich. Viehzucht und Waldbau sind be-deutender. Zwei Sägebetriebe, eine Anzahl Kleingewerbe im Dorfe und die Industriewerke Freiburgs beschäftigen viele Personen.

Geschichtlich wird Ebnet, das wahrscheinlich keltischen Ursprungs dst, erstmals 1111 als Ebenote genannt. Im 13. Jahrhundert besaß das Dorf eigenen Adel, der bald aus¬starb. Auch ein Dinghof des Klosters Einsiedeln und ein Meierhof der Herren von Snewlin-Landeck befand sich im Ort. 1568 ging der Besitz durch Heirat an die Herren von Sickingen über, die das Schloß, das schon lange bestanden haben mußte, 1749—51 nach den Plänen Wenzingers nebst prächtigen Gartenanlagen im Barockstil neu erbauen ließen.

Die Herren von Sickingen waren die Kanzler des Erz-herzogs von Vorderösterreich. Als 1805 Vorderösterreich zu Baden kam, verkauften die Sickinger ihre Besitzungen und somit auch die Güter von Ebnet an den Großherzog von Baden. 1811 kamen letztere durch Kauf an die Freiherrn von Gayling-Altheim. Die Kirche des Dorfes mit dem schönen, weithin leuch-tenden roten Zwiebelturm ist ein einfacher Barockbau; im Chor befindet sich eine gotische Sakramentsnische, im Turm zugemauerte gotische Schallöffnungen.

Im 12. Jahrhundert gehörte Ebnet zur Pfarrei Kirchzarten und besaß nur eine kleine Kapelle. Erst 1631 wurde Ebnet zur Pfarrei erhoben. 1751 wurden die Stuckarbeiten mit den Allianzwappen derer von Sickingen und Greifenklau durcn Kunstmaler Gambs ausgeführt.

Die schöne Lage von Ebnet, besonders aber die günstig Sonnenbestrahlung an der Steinhalde und auf dem Weg ^ Waldrand zum Attental und nach Stegen veranlassen viele Freiburger, zumal im zeitigen Frühjahr und an sonnigen Herbsttagen, die „Riviera" des Dreisamtales aufzusuchen-Einen ganz reizenden Blick über Dorf und Tal hat n vom Galgenberg; da schaut das Auge bewundernd ■stillen Dörflein, über den bunten Teppich der Fluren h'0' über zum Kybfelsen und Schauinsland, zum Toten Ma»n> hinter dem gerade noch der Turm des Feldfoergs herübel" äugt, zur Hinterwaldkopfgruppe, an deren Fuß sich Kir* zarten hinstreckt, bis zu den Bergen um Breitnau ul1 St. Märgen: ein Bild herrlicher Gottesnatur und stille" Friedens.

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