Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck/01/068

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Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck/01
Eine Veröffentlichung der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e.V. (GFKW).
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Datei:Nachrichten GFKW 01.djvu
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die Stöckelwiesen, nach einer 1571 in Holzhausen ansässigen Familie Stöckei, der Meierskamp, nach einem Rittergutsbesitzer Hans Meier um 1680, der Nadleisgiund, nach zwei Förstern Nadler um 1700, die Ordtwiese, nach einer sonst nicht weiter bekannten weiblichen Person, der „Orthelmannsche", die um 1500 vorkommt, die Spohrhanswiese, nach dem Schmied Hans Spohr um 1665, die Eckemannswiese, nach der „Eckelmannsche", die 1496 in Holz» Hausen lebte und nach der diese Wiese 1571 noch die „Eckel- mannsche Wiese" hieß, der Hakenhans, nach einem 1496 bezeugten Hans Hake, das Meisebugsche Tüdholz, nach der ausgestorbenen Familie von Mensenbug, die diese Waldparzelle bis 1738 besaß, der Lipsbusch, nach einem Manne namens Lippold, die Henningshiegen sHenningsseiten), nach einem sonst unbekannten Henning, die Muffertsbreite und der Dreyerskopf, nach Leuten namens Men» beit, Maibrodt 1571, 1674 und Dreier um 1700, der Tümpelmatz, nach einem 1624 erwähnten Einwohner Thummel» muths. Aus einigen der vorangeführten Flurnamen läßt sich ersehen, daß der ursprüngliche Name im Laufe der Jahrhunderte ganz erheb-liche Veränderungen erlitten hat. Das kommt sehr häufig vor und es ist deshalb notwendig, auf die älteste Schreibart der Namen zurückzugehen, wenn man sie glaubt für die Familienforschung ver-wenden zu können. Dabei wird man freilich oft eine Enttäuschnng erleben, wenn der auf einen Familiennamen hindeutende Flurnamen bei eingehender Nachprüfung auf Grund alter Urkunden schließlich eine ganz andere Form annimmt. Aber auch der umgekehrte Fall kann eintreten. Es wird z B, auf den ersten Blick hin wohl nie¬mand vermuten, daß der alte Flurnamen (jetzt Straßennamen) Franz-graben ein Beweis für das Vorhandensein einer Familie Brand in Kassel im 16, Jahrhundert ist. Das ist aber tatsächlich der Fall. Der Name Franzgraben geht zurück auf einen au diesem Graben wohnhaften Trompeter Heinz Brand, nach dem der Flurnamen Brandheinzgraoen entstand, aus dem schließlich der heutige Name Franzgraben wurde. Wie sehr die Erinnerung an die Entstehung der Flurnamen überhaupt schwindet, zeigt folgender Fall, Bei meinen Studien zur Geschichte des Dorfes Wolfsanger bei Kassel stieß ich auf den Flur-namen „Der Langschenkel". Ich suchte zunächst festzustellen, wie man sich im Dorfe selbst diesen Namen erklärte. Da wurde mir dann berichtet, es handle sich hier um einen sehr langen schmalen Acker, Neben diesem habe früher ein gleicher Acker gelegen, der jetzt geteilt fei. Diese beiden Aecker hätten durch Form und Länge an menschliche Schenkel erinnert, weshalb man ihnen den Namen „Lang-schenkel" beigelegt habe. Da mir nun bekannt war, daß in Kassel