Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/504
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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1712 wurde eine Skapulier-Bruderschaft errichtet; 1750 begann die Feyer der drey goldenen Samstage. (Hübner I. 631 — 634; Zauner IX. 227).
In dieser Kirche ist eine Votiftafel besonders merkwürdig. Ein Pferd rettete 1722 einen Fuhrmann vor dem unausbleiblichen, fürchterlichen Tode. (Salzb. Amts- und Intell. 1831 S. 525).
Lofer, Lover[1], ein Markt, 1790', am gleichnamigen Bache, mit 59 Häusern, 60 Wohnparteyen, 415 Einwohnern, an der Landstraße nach St. Johann in Tyrol, 2 Stunden von Waidring, 6 von Reichenhall und Saalfelden, 3 von Kitzbühel, 10 von Salzburg.
Die hiesige Filialkirche zu Ehren der Gottes Mutter Maria und des heil. Leonhart entstand 1662; sie wurde 1678 erweitert; verbrannte am 26. November 1731, und wurde vom Erzbischofe Firmian 1732 wieder hergestellt. Bey dieser Inkurat-Filiale ist jährlich 3 Mal pfarrlicher Gottesdienst. Außerdem werden an den Monat-Sonntagen Nachmittags Predigten von der Pfarrgeistlichkeit gehalten. ( Geistl. Schematismus von Salzburg 259).
Das Schul- und Benefiziatenhaus kam 1677 zu Stande; aber ein Schulunterricht wurde hier schon 1632 ertheilt.
Das Pfleghaus ließ ebenfalls der Erzbischof Leopold Anton von Firmian nach obigem Brande 1735 neu aufbauen; Freyherr Karl Ehrenbert von Moll legte 1789 den geschmackvollen Garten an. Das Bräuhaus entstand 1694; die Käseniederlage 1766. Der Halleiner-Salzhandel wurde 1793 vom Markte verpachtet.
Das Wapen davon enthält in der Mitte eines eyrunden, goldenen, an den Kanten roth und blau durchschnittenen Feldes eine auf einem silbernen Halbmonde aufrechtstehende, mit einem langen, stark gefalteten blauen Mantel umgebene Mutter Gottes mit Krone, Scepter und dem Christuskinde auf dem Arme von 1621. (Hübner I. 619 — 627.)
Besonders 1805 und 1809 war die hiesige Gegend ein schrecklicher Theil des Kriegsschauplatzes gegen Tyrol. Alles litt durch Plünderung, Quartiere, Vorspann und Naturallieferungen auf eine unaussprechliche Art.
- ↑ lovera, ein Fluß, ein Wald.