Haus Eringerfeld
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Kreis Soest > Geseke > Haus Eringerfeld
Lage 19. Jhdt.
Lage 1485
24.06. 1485 in einer Urkunde des Klosters Nazareth wird das Gut als „erkinckhus vor ghesecke“ und „ume stormede“ her gelegen bezeichnet.
Lage 1895
- Eringerfeld, Gut in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Lippstadt > Amt Geseke
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Rüthen, Postbezirk, Telegrafenamt
- Einwohner: 62
- Quelle: Hic Leones
Früherwähnung
Familienname
1280 Ritter Albertus de Erkerinchusen.
Einleitung
Das Rittergut Eringerfeld, liegt vor 1858 eine Stunde südlich von der Köln-Berliner Strasse — 24. Stunden von Lippstadt — gelegen und war bereits im 15. Jahrhundert im Besitze der ausgestorbenen Familie von Hörde zu Störmede.
Grundherrschaft
- 1300 Friedrich von Hörde erwirbt Grundbesitz in Erkerinchusen (Eringerfeld). In der Folgezeit erwerben die Herren von Hörde das Holz am Kahlenberge und erweitern in der Folgezeit ihren Besitz in der Eringerfelder Feldmark.
Familie von Erkerinchusen
1395 nach dem Aussterben der Familie von Erkerinchusen wurde deren Besitz je zur Hälfte an das Stift in Lippstadt und an die Familie von der Borch in Geseke verkauft.
Familie von Hörde
1463 Temmo von Hörde Temmo von Hörde und seine Frau Fy erwerben die Hälfte des Gutes in Eringerfeld von der Familie des Ludolf von der Borch.
Erbteilung
Nach der von Alhard von Hörde zu Störmede im Jahre 1524 unter seinen vier Söhnen Temme, Alhard, Jürgen und Christoph vorgenommenen Erbtheilung fiel dessen drittem Sohne Christoph von Hörde das Gut Eringerfeld zu, welcher dort nun seinen Wohnsitz nahm und eine zahlreiche Nachkommenschaft hinterliess.
Gütervereinigung
1615 Ankauf der zweiten, noch immer dem Stift in Lippstadt gehörenden Häfte des Gutshofes durch Christoph III.
Brände und Kriegswirren
Östlich von Eringerfeld befand sich die Grenze zwischen dem Erzstift Köln und dem Fürstbistum Paderborn. Zahlreiche Grenzstreitigkeiten ereigmeten sich an der Grenze.
Im Dreißigjährigen Krieg wütet wohl auch der "Tolle Christian" (Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel) in Eringerfeld und lässt 1622 den Gutshof in Flammen aufgehen. 1660 Wird der Gutshof erneut ein Raub der Flammen. Beginn des Wiederaufbaues des heutigen Gutshofes (westlich am Schloss gelegen). Im gleichen Jahr wird mit der wiedererrichtung der Kapelle, welche freistehend östlich des Gutshofes gelegen, begonnen. 1661 Am 20. Mai wird die Kapelle geweiht. Patrone: Gottesmutter Maria, hl. Mauritius und der hl. Georg.
Wiederaufbau und Erbe
In den 1640er Jahren waren die Domkapitularen Johann Gottfried und Georg von Hörde Eigentümer von Haus Eringerfeld, sie setzten ihren Neffen Friedrich Ferdinand von Hörde zu ihrem Erben ein.
Schloßneubau
1676 erfolgt wiederum der Baubeginn des heutigen Schlosses Eringerfeld und sämmtlicher Vorwerke. Bauzeit für das Herrenhaus 4 Jahre. Die Wirtschaftsgebäude (Ost- und Westflügel) wurden bis 1685 errichtet, das Torhaus wurde 1690 fertiggestellt und die Brücke an der Nordseite zum Park hin 1699. Die Domherren Gottfried und Rhabanus Christoph von Hörde zu Hildesheim finanzierten den Schlossbau.
Familie von Hörde zu Schwarzenraben.
Der letzte Besitzer Namens und Stammes dieser Linie war Franz Ludolph von Hörde, welcher - nachdem seine Kinder vor ihm verstorben und seine Gemahlin Antoinette Freiin von Schade zur Erbin seines Nachlasses eingesetzt war - am 13.01.1781 das Zeitliche segnete.
Erbstreit
Hierauf erhob der Amtsdrost Friedrich Ferdinand Freiherr von Hörde zu Schwarzenraben auf Grund alter Familien-Verträge Successions-Ansprüche auf das Rittergut Eringerfeld, die sich jedoch nach langjähriger Ventilation als unhaltbar herausstellten. Es kam dann aber zum Vergleich, wonach die verwittwete Freifrau von Hörde, geb. von Schade das Gut Eringerfeld mit einer Schuldenlast von 70,000 Talern und Herauszahlung von 30,000 Talern im Jahre 1792 an den Freiherrn Friedrich Ferdinand von Hörde zum Eigentum abtrat; beide Posten zusammen machten ungefähr den damaligen Wert des Gutes aus.
Erbfolge
Im Jahre 1810 übertrug Friedrich Ferdinand von Hörde sein gesammtes Vermögen, mithin auch das Rittergut Eringerfeld, auf seinen einzigen Sohn, den nachherigen Königlichen Landrat und Kammerherrn Engelbert Mathias Freiherrn von Hörde zu Schwarzenraben zum freien Eigentum (Allod). Letzterer vermählte sich 1824 mit Kunigunde Maria Freiin von Asbeck aus Essen an der Ruhr, welche einen Ehekontrakt schlossen, wonach beim kinderlosen Ableben der Letztlebende den Erstverstorbenen beerbte. Engelbert Mathias Freiherr von Hörde starb ohne Hinterlassung leiblicher Erben am 5. Juni 1846 zu Freiburg im Breisgau, womit der Ehekontrakt sofort in Vollzug trat.
Familie von der Decken
Maria Freiin von Asbeck, Wittwe von Hörde Eringerfeld heiratete 1850 in 2. Ehe den Grossherzoglich Oldenburgischen Oberst und Kammerherrn a. D. Wilhelm Otto Freiherrn von der Decken, aus dein Hause Lethe zu Oldenburgwieder vermählte. Auch diese Else blieb kinderlos, so dass nach dem Tod Kunigundes und Wilhelm-Ottos von der Decken der gesamte Besitz durch Erbschaft auf Wilhelm-Ottos Kind aus 1. Ehe, Maria Kunigunde (Marie-Cunigunde) von der Decken, überging.
Familie von Ketteler
1863 Erbtochter Marie-Cunigunde von der Decken heiratet den Freiherrn Friedrich Clemens von Ketteler zu Harkotten, so dass die Schlösser Schwarzenraben und Eringerfeld in den Besitz der Familie von Ketteler gelangten. Das junge Paar nimmt auf Eringerfeld seinen Wohnsitz. 1873 war der gesamte ehemalige von Hördesche Besitz. mit Ausnahme des Herrenhauses in Erwitte, auf die Freiherrn von Ketteler übertragen.
Umbau und Renovierung
1875 beginnen die Umbauarbeiten im Schloss und die Renovierung der Schlosskapelle.
Erbfolge
1922 Übergibt Marie-Cunigunde Marie-Cunigunde Ketteler, geb. von der Decken ihren gesamten Besitz an ihren Enkel Wilderrich Friedrich von Ketteler.
Literatur
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