Haus Füchtel
Hierarchie
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Gründung und Lage
Um 1200 entstand durch die Zusammenlegung mehrerer Nachbarschaften die Füchtelmannstelle des Grafen von Vechta. 1252 kam diese an den Bischof von Münster, später durch Tausch an den Grafen von Oldenburg-Neubruchhausen, 1331 schließlich an die Herren von Elmendorff aus Elmendorf am Zwischenahner Meer. Diese gründeten das Gut Füchtel und errichteten zur Verwaltung eine Burg. Während des 30-jährigen Krieges wurde das Herrenhaus durch Brand zerstört. Da lag es nahe, das ehemalige Gesindehaus zunächst als vorläufige Wohnung einzurichten, welches dann von späteren Generationen nach und nach weiter ausgebaut und erweitert wurde. 1754 wurde vom Domherrn zu Paderborn, Christof von Elmendorff eine Kapelle am alten Haus errichtet. 1773 kam das Gut Welpe durch Caspar Franz von Elmendorff zu Füchtel. Über 17 Generationen (knapp 600 Jahre) blieb das Gut Füchtel ohne Wechsel im Besitz der Familie der Freiherrn von Elmendorff .
"Elmendorffsburg"
Unmittelbar am früheren Burggelände der Burg Vechta gelegen, ist die „Elmendorffsburg“, ein alter Burgmannssitz. Seit 1472 befand er sich im Besitz der Grafen von Elmendorff, welche jahrhundertelang Eigentümer des Gutes Füchtel waren. Das hier gezeigte Gebäude wurde 1831 im klassizistischen Stil erbaut und kam 1912 in den Besitz der Stadt Vechta; seitdem diente es vielfältigen Zwecken. Rechts neben der "Elmensdorffburg" stand von 1923 bis 1967 das Spritzenhaus der Feuerwehr, auf der linken Seite befand sich die in den Jahren 1924/28/58 erbaute Alexanderschule, welche 1994 in Vorbereitung des Rathausneubaus abgebrochen und an der Mühlenstraße neu erbaut wurde.
Johann von Elmendorf
- Um 1480 verzichten vor Hinrick Borger, Richter zu Quakenbrück, Herman Brawe, Knappe, seine Frau Elseke (von Elmendorf) und ihre Kinder Johan und Engel auf die Wohnung und das Dyckhus mit Zubehör in den Kirchspielen Cappeln und Emstek, das der Schwester der Elseke, Hinrike (von Elmendorf), bei der Heirat mit Alhard v. d. Bussche von ihrem Vater Johann von Elmendorf als Brautschatz überlassen wurde.
Strittige Schenkung
- 1770 Geheimer Rat Clemens August v. Schall zu Morenhoven klagte 1766 vor dem Hofgericht zu Münster und 1770 vor dem Reichkammergicht gegen den Geheimen Rat Kaspar Franz v. Elmendorf zu Füchtel wegen der Anfechtung einer Schenkung der + Ehefrau des Kllägers, Maria Barbara v. Schall geb. v. Elmendorf, an ihren Bruder Kaspar Franz v. Elmendorf zu Füchtel
- Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, Bestand Reichskammergericht , Aktenzeichen : 5006
Morgengabe
- 10.11.1774 (Bersenbrück) Ehekontrakt zwischen dem Freiherrn Caspar Franz von Elmendorf zu Füchtel und seiner vierten Frau, dem "Freifräulein" Rosine Elisabeth Ludovica von Horst. Vereinbart wurde darin eine Margengabe von 800 Reichstalern, "in guten bündigen Obligationen oder an baarem gelde, über welches Capital so wohl als jährliche Zinsen die freyfräulein Brauth die alleinige freye Disposition behalten" solle, und gleiches galt für die "wegen der heyrath gethanen presenten an jouwelen und sonstigen Kostbarkeiten". Die Morgengabe zählte
zu den sog. adeligen fraulichen Gerechtigkeiten und gehörte damit auch im vorzeitigen Todefall des Mannes nicht zur Erbmasse.
Besitzwechsel durch Heirat
Die letzte Besitzerin war Cäcilie von Elmendorff, die mit dem Freiherrn von Droste Hülshoff verheiratet war. Eine Tochter, Maria, heiratete 1898 Oberstleutnant Ferdinand Graf von Merveldt in Münster. Sie erbte das Gut Füchtel und 1908 wurde die Familie Graf von Merveldt dort ansässig. 2012 bewirtschaften Andrea und Clemens Graf von Merveldt in vierter Generation das Gut.
Archiv
- Staatsarchiv Oldenburg, Depositum Haus Füchtel (Eigentliche Guts- u. Familienarchiv)
- Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, Bestand Füchtel
- Umfang: 545 Urkunden (1325-1799), 112 Akten (16. – 18. Jhdt.
- Inhalt: Testamente, Ehepakten, u. Familiensachen, Lehen, Landessachen, Einenhörige, Prozesse, Karten, heraldisches Sammlungsgut
- Findbuch STAM A 442a Bd.1
- Inhalt: Testamente, Ehepakten, u. Familiensachen, Lehen, Landessachen, Einenhörige, Prozesse, Karten, heraldisches Sammlungsgut
- Umfang: 545 Urkunden (1325-1799), 112 Akten (16. – 18. Jhdt.
Zufallsfunde
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