Von der Evidenz in der Genealogie (Gatterer)/13

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Von der Evidenz in der Genealogie (Gatterer)
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      Noch mehr die Duchesnesche Methode, ob sie wol unter den jetzt gebräuchlichen unstreitig den Vorzug hat, ist nicht nur unbequem, mühsam und kan zu Irrthümern oder wenigsten zu Erschleichung mancher Sätze führen. Man prüfe nur die darnach ausgearbeiteten Stammtafeln, so wird man finden, daß bald aus Mangel einer genauen Zergliederung der Sätze, bald wegen des Abstandes der Sätze von den Beweisen, den Stammtafelmachern hier dieser, dort jener Satz entwischet ist, den sie erwiesen zu haben glauben, und doch nicht erwiesen haben. Es ist uns eingeschränkten Menschen nicht gegeben, zu einer und derselben Zeit mehr als einen Gedanken lebhaft und sicher genug zu denken.

      Diese Unvollkommenheit der zur Zeit bekannten besten Methode in der Genealogie auf der einen Seite, und auf der andern die Erwägung der Wichtigkeit und Unentbehrlichkeit genealogischer Arbeiten bewogen mich, soviel mir meine Kräfte verstatten, etwas zur Verbesserung dieser Methode beyzutragen. Ich habe es bereits oben erinnert, und wiederhole es für Leute, denen man so etwas nicht oft genug sagen kan, noch einmal, daß ich es mir nicht heraus nehme, andern eine genealogische Methode vorzuschreiben, sondern ich beschreibe nur die meinige.

      Ich verfahre so. An die Ausarbeitung der Stammtafeln denke ich ganz zuletzte, ob ich mir wol, wenn einige Geschlechtsfolgen ganz bekannt sind, oder für bekannt angesehen werden, einen rohen Entwurf von Stammtafeln auf ein besonderes Blatt hinschriebe. Das erste was ich thue, besteht, wie jeder leicht vermuthen