Die evangelischen Kirchenbücher im Regierungsbezirk Wiesbaden (Spiess)/22
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vom Stein 1783 und 1788, des Ministers selbst 1831 und seiner Gattin 1819), Heftrich (Anlegung eines Friedhofes 1817), Homburg (luth.; Brotausteilung), Igstadt (Kollekten), Eördorf (provis. Konsistorium zu Nastätten), Merzbausen (Begräbnis eines Selbstmörders), Michelbach (Klagen über Unwissenheit, Ankauf von Bibeln), Niederbachheim (Seniorenwahlen), Niederwallmenach (Abzweigung von Oberwallmenach), Nordenstadt, Nordhofen, Oberliederbach (Streit wegen einer verweigerten Taufe), Oberwallmenach (Kämpfe in der Gemeinde, Gebrauch der Nottaufe, Konfirmandengebühren), Rod a. d. Weil (ausführliche Mitteilung über 4 Fälle von Kirchenzucht), Schadeck (Unterstützung bei der Austeilung des hl. Abendmahls durch den Pfarrer von Löhnberg), Sulzbach (gewaltsame Einführung eines Pfarradjunkten 1727), Wehrheim (Gedächtnisfeier für die Statthalterin 1759), Welterod (Kirchenvisitation in Lipporn 1752). Erfreulicherweise wird auch hin und wieder der kirchlichen Sitten und Gebräuche gedacht: Burgschwalbach, Hirschberg (Abschaffen von Singen und Läuten bei Begräbnissen 1800), Igstadt, Nordenstadt, Wallan b. Biedenkopf. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt auch die wirtschaftliche Lage des Pfarrers: Altweilnau (Stolgebühren und Zinsgefalle), Cubach (Schenkungen an die Pfarrei 1664, 1669, 1673), Diethardt (Dotation der Pfarrei durch die Frau von Rabenstein), Driedorf I (Klagen über schlechte Fruchtlieferung), Homburg (luth.; Pfarrgüter), Langenschwalbach II (Schenkungen), Niederbachheim (Rechnungswesen), Niederlauken (Erwerb von Grundstücken, Spezifikation der Besoldungsstücke), Niederwallmenach (Fruchtlieferung durch die Juden), Obereisenhausen (Stiftungen), Sonnenberg (Aufzählung der Pfarreinküofte, Güterverzeichnis), Wallau bei Wiesbaden (Besoldungs- und Kompetenzverhältnisse). Behördliche Anordnungen werden erwähnt: Driedorf I, Eppstein (betr. Kollekten, Tauf- und Hochzeitsfeierlichkeiten am Hofe 1720), Essershausen (betr. Beerdigungsfrist), Schupbach (betr. Trauordnung), Sonnenberg (betr. Kirmessteuer und Weidegang des Viehs während der Frühpredigt 1713). Neben biographischen Nachrichten über die Pfarrer (Schupbach, Schweighausen) fehlen auch nicht Bemerkungen über die Schulverhältnisse: Eppstein (Schulbau 1714), Igstadt, Massenheim, Niederlauken (Schulbesoldung), Nordenstadt (Schulgeschichte), Oberliederbach (Schulhausbau, Bestallung der Schulmeister), Weisel (Schulhausbau). Konfessionelle Nöte finden Erwähnung in Allendorf (periculum religionis: Jesuiten in Merenberg 1639 bis 1644) und Weisel (die Katholiken erzwingen ein Simultaneum 1699 bis 1707); Übertritte in Ems und Homburg (lutherisch). Allgemeine kirchliche Verhältnisse werden berührt: Ems (Streit zwischen Darmstadt und Diez wegen der Dankfeier für die Errettung Wiens 1683), Eppstein (Vertrag zwischen Mainz und Hessen über das Episkopalrecht 1718), Panrod (Verhältnis zum St. Georgenstift in Limburg), Welterod (Kloster Schönau und seine Äbte).
Nicht so zahlreich, wie man erwartet, sind die Kriegsnachrichten[1]: Ackerbach (1723—1817), Anspach (Truppendurchzüge), Ballersbach (30jähr.
- ↑ Vgl. den Aufsatz von Pfarrer Vömel:Rodheim über den „Bezirk Rodheim und dea siebenjährigen Krieg“ in den „Mitt. aus Gesch. u. Heimatkunde des Kreises Biedenkopf“, I., S. 53 ff., der die Kirchenbuch-Nachrichten aus Rodheim, Königsberg, Waldgirmes eingehend verwertet.