Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/307

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Die Pferdeschwemme gerade vor dem Marstalle. Ein Kunststück in derselben ist das wild sich bäumende Pferd, und der nervigte Bändiger desselben auf einem marmornen Piedestale vom Bildhauer M. V. Mändl, größtentheils in seiner Krankheit unter Johann Ernest 1695 bearbeitet. Prinz Eugen von Savoyen soll ihm dafür 7000 fl. gebothen haben; allein, es sollte Salzburg zieren helfen. So diktirte es die Dankbarkeit. (Salzburg. Künstlerlexikon 138.) Schade, daß die 1732 unter Leopold Anton v. Firmian in Freskomanier gemahlten Pferde nebst dem Sturze des Phaetom an der unweit davon befindlichen Mauer theils der Muthwille, theils die Witterung ganz verdirbt, Meisterwerke von Anton Ebner (Salzb. Künstlerlerikon S. 37). Die Engländer gaben sie als vorzügliche Pferdekenner in Kupferstichen heraus.

      Das Lyceums- oder das einstige Universitätsgebäude Nr. 209. Es ist ein unregelmäßiges Fünfeck (Pentagon), 3 Geschosse hoch, die vordere Seite gegen 580 Fuß lang. Sehenswerth daselbst sind: der schöne akademische Saal mit einem kleinen Theater, die beyden Bibliotheksäle, die anatomischen Präparate und Instrumente, das physikalische Armarium, das sogenannte Sacellum oder die Kapelle des h. Karolus Borromäus, das einstige Konvikt (jetzt für die deutschen Schulen verwendet).

      Am 20. September 1617 erließ Markus Sittikus die Stiftungsurkunde des Gymnasiums.[1] 1622 erfolgte die Erhebung desselben zu einer Universität; 1652 geschah die feyerliche Regeneration derselben und 1653 errichteten 41 Klöster in Oesterreich, Bayern, Salzburg und Schwaben einen Bund zur Aufrechthaltung derselben.

      Am 9. März 1620 bestätigte Kaiser Ferdinand II. die geschehene Stiftung; 1625 stellte auch Pabst Urban VIII. in Rom eine Bestätigungsbulle aus.

      Noch andere Bestätigungen der Statuten und Privilegien davon erfolgten: am 9.Februar 1654 durch das Domkapitel von Salzburg; den 18. August 1654 durch Erzbischof Guidobald; unterm 13. July 1669 durch Max


  1. Seit dieser Zeit hörten die lateinischen Schulen in den Städten Salzburgs allgemein auf. (Nach Rumpler die Geschichte des Schulwesens von Hochmuth S. 153.)