Schippenbeil
Hierarchie
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Einleitung
Schippenbeil ist eine Halbinselstadt und liegt im prußischen Stammesgebiet Barta an der Alle. Hier stand eine Prußenburg, an deren Stelle 1319 eine Ordesburg trat.
Urkundliche Erwähnungen:
- 1326 Waistotepila
- 1350 Waistotenpil
- 1351 die stadt Schiffenburg: Handveste Schiffenbrug alias Schippenpil
- 1351 Schiffenburgk
- 1419 Schippenpil
- 1486 oppidi Schiffenburg
- 1526 Schippenpiell, Schippepil
- 1790 Schippenbeil
- 1889 Schippenbeil - Szępopel, Sępopol
Name
Der alte Name weist auf den Sitz eines Heilers. Auch der neuere Name ist eine Fehlübersetzung, denn er bezieht sich nicht auf Schiffe sondern weist ausdrücklich auf die diesseitige Lage der Burg. Wegen der Halbinsellage verfügte der Ort nur über beschränkten Raum und auf der gegenüberliegenden Seite der Alle befand sich eine ähnliche Schutz- und Trutzburg in Langendorf. Ebenfalls diente die südlich gelegene Leunenburg als Schutz.
- prußisch "waist, waistun" = wissen, kennen
- "waistas" = Heilmittel, Medizin
- "waistatas, waistenītas, waistullis, waistnikas" = der Wissende
- "waistikla" = Apotheke, Drogerie
- "pil, pila, pile, pille, pils" = Festung, Burg, Berg
- preußisch-litauisch "šiopus" = diesseits
- "šiupas" = Schutzdach
Wappen
Das Wappen zeigt in Silber, auf blauem Wasser schwimmend, ein mit einer roten Burg besetztes goldenes Schiff.
Schippenbeiler Bürgermeister
- Das Getränk ist eine Mischung aus Rum und möglichst altem Burgunder. Es wird aus dem Weinglas getrunken.
Allgemeine Information
Einwohner:
1812. (geschätzt) 1.500
1939. 3.434
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
- Stattliche Kloster- und Wallfahrtskirche, gotischer Basiliken-Zieglerohbau
- 1523 erster evangelischer Gottesdienst
Katholische Kirchen
Geschichte
- Wahrscheinlich 1299 Gründung
- 1319 Bau einer Ordensburg anstelle der Prußenburg
- 1351 Stadtgründungsurkunde durch Hochmeister Heinrich Dusemer nach kulmischem Recht
- 1485 oppidum (kleine Stadt)
- 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
- 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen. Die Schippenbeiler werden zur Huldigung gezwungen.
- 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Schippenbeil wird wieder preußisch.
- 1812. Das etwa 1.500 Einwohner zählende Schippenbeil muß je 2.100 Scheffel Roggen- und Weizenmehl, 624 Scheffel Gemüse und 502 Schlachttiere an die Franzosen abliefern (nach: Bernhard Lindenblatt, Geschichte Ost- und Westpreußens 1701-1945, Kiel 2001, ISBN 3-88741-037-8).
- Seit 1928 zum Kreis Bartenstein gehörig
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Bartenstein
Bibliografie
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Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Persönlichkeiten
Um 1920. Der Hotelbesitzer Briese rühmt sich, der schwerste Mann Ostpreußens zu sein. Er wiegt 250 Kilo. Bei Eisenbahnfahrten darf er mit einem besonderen Erlaubnisschein und eigenem Klappstuhl den Gepäckwagen benutzen, weil er sich nicht durch die Tür der Personenwagen zwängen kann. (Quelle: nach Bernhard Lindenblatt, Preußenland. Kiel 2001).
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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