Garsden

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Garsden Schrift.jpg


Blick auf die litauische Grenzstadt Garsden (lit. Gargždai)
Garsden Plan.JPG
Der Marktplatz von Garsden

Hierarchie


Einleitung

Garsden (lit. Gargždai, russisch ГорджGordsch) ist eine Stadt im Westen Litauens in unmittelbarer Nachbarschaft der Großstadt Memel und hat daher entgegen dem Trend bei kleineren Städten wachsende Einwohnerzahlen. Es hat den Status eines Stadtamtes (miesto seniūnija) in der Rajongemeinde Klaipėda. Durch den Ort fließt die Minge (Minija). Garsden liegt an der Autobahn von Klaipėda nach Kaunas und Vilnius. Garsden lag früher fast unmittelbar an der alten ostpreußischen-litauischen Grenze; das erste ostpreußische Dorf an der Grenze bei Garsden war Laugallen (heute litauisch Laugaliai). [1]

  • Garsden, 1736 Garßden, liegt jenseits der Grenze auf zemaitischem Gebiet. Der Ort wurde von "Erbfrey-Bauren" bewohnt und war "Chatoulland", also Waldbauernland

Name

Gargdzen, Gargsden, Gargzden, Garsden, Garsgden, Garzden [2], auch Gorzdy.

  • polnisch Gorżdy
  • russich Гордж

Der Name bezieht sich auf die Beschaffenheit des Bodens.
Der Name Paschill bezieht sich einen Wohnort am Rande der Heide.

  • preußisch-litauisch "garždas" = Kies, Grand
  • "pašilas" = die Gegend an der Heide [3]



Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Katholische Kirche

Bewohner

Einwohnerzahlen

Jahr Einwohnerzahl davon Juden in Prozent
1847 648
1859 1.527
1897 2.470 1.455 59 %
1932 2.127 1.409 49 %

Geschichte

Zuflucht von Juden

Als das Memelland im Februar 1939 an das Deutsche Reich zurückgegeben wurde, mußten die Juden aus der Stadt Memel flüchten. Wohlhabende Familien versuchten vom Hafen nach Übersee zu entkommen. Sehr viele Juden glaubten sich durch Flucht nach Litauen retten zu können. Das Foto unten links zeigt jüdische Familien auf der Landstraße nach Garsden (lit. Gargzdai), das kurz hinter der Grenze liegt. Dort waren sie jedoch nicht in Sicherheit, denn die litauische Kleinstadt war Schauplatz der ersten Massenerschießung von Juden nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941. Heute erinnern in Garsden mehrere Gedenksteine an die Opfer (Foto unten, in der Mitte).

Die alte Aussegnungshalle auf dem jüdischen Friedhof in Memel gibt es nicht mehr. Dort steht heute ein schlichter einstöckiger Bau, der als Begegnungsstätte und Versammlungsort für die nach Memel zurückgekehrten Juden dient (Foto unten rechts).

Flüchtende Juden auf der Landstraße nach Garsden, 1939
Genkstein in Garsden
Das jüdische Gemeindezentrum in Memel


Verschiedenes

Karten

Siehe oben rechts auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000
Kurische Burgen im Memelland nach Mortensen [4]


Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>NAUDENKO05QQ</gov>

Quellen

  1. Übernommen von Wikipedia
  2. Taufbuch Prökuls
  3. Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968
  4. Mortensen, H. u. G.: Die Besiedlung des nördlichen Ostpreußen bis zum Beginn des 17.Jh Teil I: Die preußisch-deutsche Siedlung am Westrand der Großen Wildnis um 1400, Teil II: Die Wildnis im östlichen Preußen, ihr Zustand um 1400 und ihre frühere Besiedlung, in Deutschland und der Osten Band 8, Leipzig 1938