Theodor Joseph Lacomblet
Theodor Joseph Lacomblet (*15.12.1789 in Düsseldorf, †18.03.1866 in Düsseldorf) war Leiter des preußischen Provinzialarchivs in Düsseldorf, des heutigen Hauptstaatsarchivs, Kommunalpolitiker und Verwaltungsfachmann bei einem Eisenbahnunternehmen.
Lacomblet wurde als Sohn von Johann Franz Lacomblet und Anna Maria Kicks geboren. Er wurde katholisch getauft. Am 9. September 1822 heiratete er in Düsseldorf Friederike Magdalene Dörr.[1]
Er studierte nach dem Düsseldorfer Gymnasium an der Düsseldorfer Rechtsakademie Jura, welches bis zum Abschluß 2 Jahre lang dauerte[2]. Danach wurde er mit 19 Jahren Gehilfe bei der Großherzoglich-Bergischen Hofbibliothek. 1818 wurde er Bibliothekar, 1819 Assistent des bergischen Archivars, 1821 Bergischer Archivar und 1829 Archivrat am Hauptarchiv Düsseldorf. 1832 gründete er das Königlich-Preußische Provinzialarchiv für den Niederrhein (heute: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf) und leitete es in Personalunion mit der Königlich Preußischen Landesbibliothek (heute: Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf)[3].
Neben seiner Tätigkeit als Archivar war er Kommunalpolitiker in Düsseldorf und in der Verwaltung bei einem Eisenbahnunternehmen tätig. Von 1829 bis 1853 war er Mitglied des Düsseldorfer Stadtrates und von 1851 bis 1856 Vertreter der Stadt Düsseldorf im Kreistag und im Provinziallandtag. Seit 1839 war er Verwaltungsrat der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn und dort 1841 bis 1844 Direktorialrat.
Als Autor des "Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins" hat er überregionale Bekanntheit erlangt. Geehrt wurde Lacomblet 1843 mit dem Dr. honoris causa in Bonn und 1863 in Münster. Lacomblet wird auch kritisch gesehen, weil er große Teile von Archivbeständen (z.B. Rechnungen seit dem 16. Jahrhundert der Abtei Werden) "weil sie zerfallen gewesen seien (Notiz von Lacomblet)" vernichten ließ[4].
Die heutige Grabplatte auf dem Golzheimer Friedhof wurde 1948 von den "Düsseldorfer Jonges" gestiftet.
Die Inschrift auf der Grabplatte lautet:
GEHEIMER ARCHIVRAT
DR. THEOD. JOS.
LACOMBLET
DER FORSCHER DER
BERGISCHEN GESCHICHTE
1789 - 1866
1907 wurde die Lacombletstraße im Düsseldorfer Stadtteil Düsseltal nach ihm benannt[5].
Einzelnachweise
- ↑ http://www.familysearch.org
- ↑ Chronik der Universität Düsseldorf und ihrer Vorgängerinstitutionen
- ↑ http://www.b2i.de/fabian?Nordrhein-Westfaelisches_Hauptstaatsarchiv_(Duesseldorf)
- ↑ Wilhelm Stüwer: Die Reichsabtei Werden a.d. Ruhr, Germania Sacra Neue Folge 12, Vorwort VII, Hrsg. Max-Planck-Institut für Geschichte (1980)
- ↑ Hermann Kleinfeld: Düsseldorfs Straßen und ihre Benennungen, von der Stadtgründung bis zur Gegenwart, Düsseldorf:Grupello Verlag 1996, ISBN 3-928234-36-6.
Bibliografie
- Theodor Joseph Lacomblet (Hrsg.): Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstifts Cöln, der Fürstenthümer Jülich und Berg, Geldern, Meurs, Cleve und Mark, und der Reichsstifte Elten, Essen und Werden, aus den Quellen in dem Königlichen Provinzial-Archiv zu Düsseldorf und in den Kirchen- und Stadt-Archiven der Provinz, Düsseldorf [u.a.] : Wolf [u.a.] 1840-1858.
- Theodor Joseph Lacomblet (Hrsg.), fortgesetzt von Waldemar Harleß: Archiv für die Geschichte des Niederrheins, Erscheinungsverlauf: Köln: Heberle 1.1831/32(1832) - 5.1865/66; Neue Folge 2=7.1869/70(1870)
- Waldemar Harleß: Dr. Theodor Joseph Lacomblet’s Archiv für die Geschichte des Niederrheins, Köln: Heberle Neue Folge 1=6.1867/68(1868)
Weblinks
- Artikel Theodor Joseph Lacomblet. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Düsseldorfer Jonges: Theodor Josef Lacomblet
Normdaten (?): |