Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/261
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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von Lorenzoni, Enzinger, Sattler e.t.c; eine hübsche Schloßkapelle, eine Rüstkammer, worin auch Waffengattungen aus den Zeiten des Faustrechtes und der Kreuzzüge; ein wohleingerichtetes Bräuhaus, nebst zweckmäßigen Oekonomiegebäuden.
Von der Herrschafts- und Familiengeschichte wird Folgendes als das Wesentlichste ausgehoben.[1]
Die Grafen von Ueberackern haben zu Klebing in Bayern, zu Sieghartstein und Pfongau ihre Hauptbesitzungen.
Ihr Stammhaus war das Schloß Ueberackern unweit von Burghausen an der Salzach im heutigen Innkreise. Man trifft sie schon 934, 1074, 1095 als Kampfhelden, seit letzterem Jahre ihr Auftreten in Salzburg. Aber auch als Zeugen bey wohlthätigen Stiftungen, als Prälaten, Bischöfe, Domherren und Dechante erscheinen sie zu Michaelbeuern, Salzburg, Seckau, Seekirchen, Kestendorf e.t.c. im 13., 14., 15., 16. Jahrhunderte e.t.c. Sieben Ueberacker fielen 1322 in der Schlacht bey Anpfing.
Den Hof zu Sieghartstein nebst einer Mühle erhielt Virgil Ueberacker 1442 vom Erzbischofe Friedrich anfangs gegen Jahreszins, 1444 aber sammt einer Taferne als Eigen. Er schrieb sich auch als der Erste von Sieghartstein und änderte seinen Hof in ein Schloß um. Kaiser Leopold I. erhob diese Familie am 9. April 1669 zu Reichsfreyherren, am 20. April 1688 zu Reichsgrafen. Der k.k. General-Feldwachtmeister Graf Max von Ueberacker baute 1714 Sieghartstein in seiner jetzigen schönen Gestalt. 1754 erhob Sigmund Graf v. Schrattenbach Sieghartstein zu einer geschlossenen Hofmark und bestätigte 1765 das von Wolf Anton, Grafen v. Ueberacker in der Schloßkapelle gestiftete Kuratbeneficium.
Die Schloßkapelle zu Ehren des h. Sigismund hat 2 schöne Altäre von weißem Marmor, italienische Mahlereyen und eine kleine Orgel. Das Beneficium ist jetzt unbesetzt.
- ↑ Man sehe einen noch detaillirteren Aufsatz von mir im salzb. Intelligenzblatte Nr. 50 von 1821 über das Geschlecht der Grafen von Ueberackern.