Weißenbach (Großalmerode)
Weißenbach ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Weißenbach. |
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Hessen > Regierungsbezirk Kassel > Werra-Meißner-Kreis
> Großalmerode > Weißenbach
Einleitung
Weißenbach ist ein kleines Dorf am Hohen Meißner (Kasseler Kuppe 750 m) in Nordhessen.
Die Ortschaft liegt an der Landstraße von Trubenhausen nach Bad Sooden-Allendorf.
Der Spitzname für die Dorfbewohner ist "Bonnsäcke" (die Bohnensäcke), nach einem langjährigen Bürgermeister namens Bonsack, der Anfang des 19. Jh. im Haus Röse (Weißenbachstrasse 10) gewohnt hat.
Heute ist Weißenbach der kleinste Ortsteil der Stadt Großalmerode, Werra-Meißner-Kreis.
Die benachbarten Ortschaften sind:
- Trubenhausen im Norden
- Uengsterode im Westen
- Hilgershausen und Dudenrode im Osten
- Bransrode (ein Ortsteil von Weißenbach) im Süden
Weißenbach ist durch ein Ausflugslokal mit eigener Wurst-, Käse- und Brotherstellung bekannt geworden. Es gibt einen bescheidenen Fremdenverkehr, insbes. Tagesausflügler. [2]
Name
Der Ortsname Weißenbach bezieht sich auf einen kleinen Bach gleichen Namens, der am Meißner (mundartlich: Wissener) entspringt und bei Trubenhausen in die Gelster mündet.
Andere Namen
- Wißenbach (1342)
- Wizinbach (1359)
- Wisßinbach (1410)
- Wißenbach (1466)
- Weisenbach (1543)
- Weißenbach (ab 1580 bis heute) [3]
Allgemeine Information
Weißenbach hat eine für die Meißnergegend ungewöhnliche Dorfanlage. Üblich sind Haufendörfer mit unregelmäßigem Straßen- und Wegenetz. In Weißenbach stehen die Bauernhäuser und Scheunen giebelseitig eng aneinander gebaut mit der Traufseite zur Dorfstraße, die in nordsüdliche Richtung verläuft. Deshalb wird Weißenbach in manchen Berichten als “Angerdorf” bezeichnet.
Auf beiden Seiten der heutigen Weißenbachstrasse stehen die Fachwerkhäuser etwas zurückversetzt. Vor jedem Haus gab es früher einen stattlichen Misthaufen (umgangssprachlich “Miste“ genannt), hinter den Häusern befinden sich Nutzgärten und Wiesen mit Obstbäumen. Wendts (Gasthaus) und Onkel Wilhelm (Wilhelm Stöber) hatten jeweils auch einen großen Nussbaum. Der westliche Weg von der Schule zum Friedhof heißt heute noch “Hinter den Höfen”.
Bis 1948/50 waren die Kirche, die Schule (1926 erbaut) und die Wasserhäus’chen am Kreuz und auf der Tränke im Rosental die einzigen Steinbauten im Dorf. Der erste Neubau nach dem Krieg war das Vierfamilienhaus von Adolf Eberhardt.
Leider ist das geschlossene Ortsbild von Weißenbach nicht mehr vollständig erhalten. In den einst geschlossen Häuserzeilen auf beiden Seiten der Dorfstraße gibt es Lücken, weil Häuser wegen Aufgabe der Bauernstelle (z.B. Gebhardt und Ringleb) abgerissen worden sind. Auch wegen des unsicheren Untergrundes, auf den später eingegangen wird. mußten schöne Fachwerkbauten abgetragen werden, so die alte Schule am Kirchrain und das stattliche Eberhardtsche Bauernhaus.
Durch Neubauten am Wormshölzchen und am Schiefersteinweg hat sich ab 1964 das Ortsbild verändert.
Politische Einteilung
Zur Gemeinde Weißenbach gehört die ehem. Bergbausiedlung Bransrode am Hohen Meißner.
Weißenbach gehörte bis 1974 zum Kreis Witzenhausen, seitdem gehört das Dorf zum Werra-Meißner Kreis (Kreisstadt Eschwege).
Der Landkreis Witzenhausen wurde 1821 durch Kurfürstliches Organisationsedikt aus den damaligen Ämtern Allendorf, Lichtenau, Ludwigstein, Großalmerode und Witzenhausen gebildet. Ein Gebietstausch erfolgte 1945 im Rahmen des Wanfrieder Abkommens. Weitere Korrekturen fanden in den Jahren 1970–1972 statt.
Im Rahmen der Gebietsreform wurden die Landkreise Eschwege und Witzenhausen 1974 zum Werra-Meißner-Kreis zusammengeschlossen.
Bis dahin trug der Kreis Witzenhausen das Kfz-Kennzeichen WIZ.
Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Weißenbach gehörte mit Hilgershausen zum Kirchspiel Dudenrode. Langjähriger Pfarrer nach dem Krieg war Rudolf Schlunk aus Kassel, der mit seiner Frau Marti (sie war eine geborene Schweizerin) im Pfarrhaus in Dudenrode wohnte. Später wurde das Kirchspiel vom Pfarrer aus Orferode mitbetreut. Für Lesegottesdienste stand der Lehrer Waldmann zur Verfügung. Der Organist war Konrad Seitz, später dessen Sohn Georg.
Evangelische Kirche
Geschichte der alten Kirche in Weißenbach
Das Kirchenschiff ist ungefähr 12 m lang und 9 m breit. Bis zu ¾ seiner Höhe ist es aus fast unbehauenen Steinen gebaut, nur die Ecksteine sind bearbeitet. Die Südseite in einer Breite von etwa 2 m und das obere Viertel bestehen aus völlig behauenen Steinen. Auch der quadratische Turm mit knapp 8 m Seitenlänge besteht bis auf die Ecksteine und einem Teil unter dem Dach aus einem Mauerwerk von unbehauenen Steinen.
An der Nordseite der Kirche ist ein zugemauerter romanischer Torbogen erkenntlich. Über einem zugemauerten Fenster an der Ostseite liegt eine Steinbank mit der Zahl A.D. 1266. Die Inschrift der unteren Steinbank ist unleserlich. Der Form nach scheint das Fenster nicht aus so früher Zeit zu sein, vielleicht hat man die Steinbänke bei einem Umbau einer anderen Stelle entnommen. Der Turm hat einen gotischen Eingang. Der Spitzbogen ist gedrungen, innere Weite 1,15 m, innere Höhe 0,75 m, innere Torhöhe 1,65 m. Das Tor könnte um 1300 entstanden sein. Über der jetzigen Eingangstür an der Nordseite befindet sich ein Steinaufbau mit der Zahl 1831 und der Inschrift “Soli Deo Gloria”.
Unter Zuhilfenahme der geschilderten Indize könnte man über die Entstehungszeit folgende Vermutungen aufstellen, die allerdings fraglich sind. In Verbindung mit dem Bau der Gelsterburg entstand Ende des 12. Jahrhunderts eine kleine Kapelle. Ungefähr 100 jahre später wurde um 1300 der sehr massive Wehrturm gebaut. Vielleicht hat man in dieser Zeit die Kapelle zu einem Kirchlein erweitert. [4]
Weitere Angaben zur Dorfkirche in Weißenbach
Katholische Kirche
Mit den Flüchtlingen kamen einige Katholiken ins Dorf. Zum Besuch der Heiligen Messe mußten sie mit dem Zug (Bahnstation Trubenhausen, 2 km) nach Großalmerode fahren. Bei Beerdigungen kam der Priester nach Weißenbach. Die Aussegnung fand in der ev. Kirche statt. Heute sind viele Bewohner Weißenbachs motorisiert, so daß die Katholiken den Gottesdienst in Großalmerode leichter erreichen können.
Geschichte
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Archive und Bibliotheken
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Verschiedenes
Karten
Weblinks
Offizielle Webseiten
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Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
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Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>WEIACH_W3431</gov>
Quellen
- ↑ Ortsplan übernommen von grossalmerode.de
- ↑ Text Bernd Waldmann, 1943 in Weißenbach geboren
- ↑ Angaben vom Ortsvorsteher Peter Stöber, 1986
- ↑ Geschrieben in der Volksschule zu Weißenbach von dem Schüler Heinz Wilhelm unter Anleitung des Lehrers Theodor Waldmann