Lochstädt

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Ostpreußenkarte 1936
Prußische Stammesgebiete

Hierarchie

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > > Fischhausen > Lochstädt


Allgemeine Informationen

Lochstädt liegt im prußischen Stammesgebiet Samland. Laukstyte war der Name eines prußischen Edlen aus Witlandsort.

Urkundliche Erwähnungen:

  • Ende des 9. Jahrhunderts erstmals als „Witland“ von Wulffstan erwähnt
  • 1246 „castrum Witlandesort quod dicitur nunc Locstete“.
  • 1299 Lochstete

Name

Der Ortsname ist prußisch abzuleiten und weist auf die glitzernden Lichtverhältnisse am Frischen Haff. [1]

  • prußisch „laukstits, lochstete“ = glitzernd, funkelnd
  • „lauksna“ = Stern
  • „lauksnas, lauxnos“ = Gestirne, Sternbild

Allgemeine Information

"Dicht an der Eisenbahn von Fischhausen nach Pillau liegt die Burg Lochstädt. Zuerst hieß sie Wilandsort - Spitze von Witland oder Samland. Ihren jetzigen Namen trägt sie nach einem dort ehemals ansässigen samländischen Edelmannes namens Laucstiete. Ihr Bau wurde 1270 in Angriff genommen. Anfangs wohnten auf der Burg ein Komtur, später ein Pfleger. Schon ihre ganze Anlage läßt darauf schließen, daß sie Komtursitz sein sollte. Sie besaß nämlich nicht nur eine Kapelle, sondern auch einen Remter und einen Kapitelsaal. Zur herzoglichen Zeit beherbergte sie bis 1581 ein Bernsteinamt. Während der schwedisch-polnischen Kriege hatte sie viel durch die Polen zu leiden. Man hat die Burg Lochstädt nächst der Marienburg als das bedeutendste erhaltene Bauwerk aus der Ordenszeit bezeichnet. Heute haben wir aber nur schwache Überreste ihrer früheren Herrlichkeit. Von dem ursprünglichen Vierecke sind allein zwei Flügel übriggeblieben. Bei der Belagerung durch die Schweden 1626 mußte die Burg schwer leiden. In den Jahren 1701 und 1702 wurden Nord- und Ostflügel abgebrochen und die Ziegel zum Bau der Festung Pillau verwendet. Während des Siebenjährigen Krieges wurde sie von den Russen besetzt. Der russische Generalleutnant von Korff ließ 1760 die Kapelle herstellen und ausbauen. 1805 kam Lochstädt für kurze Zeit in Privatbesitz und wurde dann, nachdem die Franzosen 1807 dort arg gehaust hatten, staatliches Besitztum. Die ehemalige Burgkapelle, die sich im Südflügel befindet, wurde 1869 nach ihrer Wiederherstellung für den Gottesdienst neu geweiht. Der frühere Konventsremter ist seit 1891 zur Schule eingerichtet worden. In der ehemaligen Wohnung des Befehlshabers der Burg, die sich im Westflügel befand, wohnt jetzt ein königlicher Förster. Auf der Burg Lochstädt hatte von 1422 bis 1429 der frühere Hochmeister Heinrich von Plauen, der Retter der Marienburg nach der Schlacht bei Tannenberg, seinen Wohnsitz. Kurz vor seinem Tode bekleidete er das Pflegeramt dieser Burg. Seine Gebeine wurden in der Marienburg in der dortigen Hochmeistergruft beigesetzt. Sehenswert sind in der Burg Lochstädt die schönen Kreuzgewölbe und die Buchstabenfriese über den Portalen und Fensterbogen. In letzteren haben sich arabische Kunsteinflüsse geltend gemacht. Beim Reinigen der Wände in der ehemaligen Komturwohnung, vor allem im Komturremter, wurden 1885 in Tempera gefertigte Wandmalereien aufgefunden, deren Ursprung auf die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts gelegt worden ist. Sie stellen Ereignisse aus der biblischen Geschichte dar." [2]


Politische Einteilung

Landratsamt Fischhausen 1910

Lochstädt

Kirchliche Zugehörigkeit

Lochstädt ist zusammen mit Alt-Pillau ein Kirchspiel.

Kirchenbücher

Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Fischhausen

Evangelische Kirche

Katholische Kirche

Standesamt

Verschiedenes

Bewohner

Karten

Weblinks

Quellen

  1. Blažiene, Grasilda: Hydronymia Europaea, Sonderband II, Die baltischen Ortsnamen im Samland, Wolfgang Schmid Hrsg., Steiner Verlag Stuttgart 2000, S.86f
  2. Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978,S.371f

Persönlichkeiten

Edmund Grigoleit: Die ostpreußischen Amtmänner im Jahre 1755, in: Archiv für Sippenforschung, 29. Jg. Aug. 1963, H. 11, S. 178.

Johann Gottlieb Wiedemann 1744 bis 1771.

Vereine

Zufallsfunde

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>LOCADTJO94XQ</gov>