Münsterländischer Begriff
Hierarchie Regional> Deutsche Mundarten < Niederdeutsch > Westfälische Mundart > Münsterländische Mundart > Münsterländischer Begriff
Einleitung
Nur wenn wir uns in die Historie der jeweiligen Entstehung von Begriffen zurückversetzen erschließen sich uns deren zeitliche Bedeutung und deren nachfolgenden sprachlichen und/oder inhaltlichen Veränderungen. Mundartvarianten lassen räumliche Verflechtungen und Veränderungen erkennen.
Erhaltene schriftliche Überlieferungen lassen uns auch die Wurzeln und Quellen organisch gewachsener Familiennamen erkennen und deuten.
In münsterländischen Quellen finden sich sowohl im Bereich der Agrarwirtschaft, als auch im Umfeld der Städtekultur lokale und regionale Begrifflichkeiten wieder, deren Bedeutung heute nicht mehr geläufig, unter gegangen oder anders besetzt ist.
Dis gilt besonders für Beinamen, welche sich ursprünglich in der lokalen Mundart ausdrückten. Lokale Beinamen berücksichtigten neben natürlichen Wohnlagen auch ältere Flurnamen, auffallende körperliche oder geistige Merkmale oder andere Auffälligkeiten. Im Münsterland ist dabei zu beachten, dass sich in der Namensgebung zugleich darin der besondere Volkshumor ausdrücken kann, welche in einer besonderen Variante zur Tatsachenumkehr führen kann (Beiname „Himmel-stoter“ (ndd.) nicht für einen großen, sondern in der Tatsachenverdrehung für einen eher kleinen Menschen).