Benutzer:Tropschuh

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Tropschuh (Familienname)

Tropschuh, Familienname, erstmals um 1505 erwähnt (Führung des Namens seit ca. 1685)

Inhaltsverzeichnis

1. Herkunft unserer Familie 2. Bedeutung des Namens 3. Herkunft der Namensvetter/innen 4. Geographische Verteilung 5. Meine Suche nach Quellen 6. Angebot Daten


1. Herkunft unserer Familie

Unsere Linie Tropschuh kann bis 1685 im Umkreis von Brüx (heute MOST) Böhmen/Tschechien verfolgt werden. Vorliegende Dokumente zeigen den Namen von Trabschug, Trabschuch, Drabschuch bis Trappschuh. Die Schreibweise variiert oft innerhalb der gleichen Person von der Tauf- bis zur Sterbeurkunde. Seit 1773 gibt es nur noch die Schreibweise Tropschuh.

- die Variationen können mit Rechtschreibfehlern und/oder dem Schreiben nach Gehör begründet werden

- die Schreibweise mit g oder ch oder h ist dadurch begründet, dass der Pfarrer in Böhmen war sehr oft ein Tscheche, der alle Namen nach seiner Aussprache schrieb.

Der Ursprung des Namens ist nicht bekannt. Interessierten sende ich gerne vorhandene Informationen (siehe unter 6. Angebot Daten).


2. Bedeutung des Namens

Familiennamen gibt es seit dem 12./13. Jahrhundert, davor benutzten die Menschen nur Vornamen. Im Jahr 1874 begannen in Deutschland und der Schweiz die Eintragung am Zivilstandesamt. Davor wurden die Daten der Bürger von der Kirche registriert. In Böhmen wurde der Pfarrer 1874 vom Kaiser damit beauftragt die Einwohner zu registrieren, bei der Geburt, der Ehe und dem Tod.

Die Schreibweise kann auf die Herkunft und Bedeutung des Namens deuten. Der Name Tropschuh ist ein 2-teiliger Familiennamen. Eine Berufsbezeichnung wurde mit einem anderen Namen kombiniert. Mögliche Deutungen des Namens/Berufes sind:

2.1 Trippe

Der erste Teil des Namens taucht im 15. Jahrhundert auf. Beschrieben wird eine Trippe, ein mittelalterlicher Schuh orientalischen Ursprungs, aus einer von Lederriemen pantoffelartig am Fuß gehaltenen Holz- oder Korksohle. Holztrippen, bei denen zwei Klötze unter der Sohle die eigentliche Lauffläche bildeten, wurden im Freien über der Fußbekleidung als Schutz gegen den Straßenschmutz getragen.

2.2 tropius

Eine Expertise der Universität Regensburg definiert den vorderen Teil entweder mit a) der Kurzform des römischen Namens Eutropius b) einem tropf als einfältig, einfacher Mensch - der Schuhmacher

2.3 Deutsches Namenbuch

Offen bleibt dabei die Frage, was die Bedeutung von Drab und Trapp ist. In dem Werk Brechenmacher Bd 9 von 1936 steht: Tropschuh, siehe Trapp: Trappschuh, Trab=, s. Trippschuh Trip(p)schu(h), Deutsches Namenbuch, Übername, mhd.tripschuoch=derber Holzschuh. 14 Jahrh. in Breslau Trippenmecher, Teppen=, Tryppener: R 101. Bahlow schreibt: Tropschug, Ö, Trappschuh, siehe Trappschuh = mhd. trappen = derb auftreten.

Der Name kommt noch in anderen Varianten vor: Trappschuh, Trappendrey, Trapmann oder nur Trapp. Gemeint ist ein etwas derb und (z.B. beim Tanz) unbeholfen auftretender Mann. Es ist also ein Übername und somit im gesamten deutschen, vor allem süddeutschen Sprachbereich vertreten. Der Name Trapp findet sich bereits 1380 in Kuttenberg, 1388 in Stetbach, 1409 in Würzburg und kurz danach in Eger. Nicht zu verwechseln mit Trebschuh, das ist der Trippenmacher (Holzschuhe). Natürlich hat sich der Name in jeder Region speziell ausgebildet und in Leitmeritz wird dies die Variante Tropschug/Tropschuh sein. Da es ein Übername ist, müssen keine verwandtschaftlichen Beziehungen bestehen, sie können aber auch nicht ausgeschlossen werden.


3. Herkunft der Namensvetter

Sachsen

Die Geschichtsbücher besagen eine Kolonisation des Sudetenland mit Menschen aus ganz Europa. Ein Zuzug meiner Namensvetter kann auch von Sachsen erfolgt sein. Schliesslich lebten auf der anderen Seite des Erzgebirges auch Trabschuch u.ä. Schreibweisen. Ein Weg über die Berge ins nahe Sachsen war sicher für manchen jungen Menschen eine Option. Sei es Armut, familiärer Zwist, Krieg oder Wanderlust sind da ein möglicher Anlass. Im Internet verweisen Quellen des Namens Tropschog (geschrieben mit OG) und Trabschuch ins nördlich gelegene Sachsen. Wanderten die uns bekannten Tropschuhs nun aus dem Westen oder dem Norden in das Sudetenland? Eine geographische Verbindung zwischen den beiden Gebieten ist die damalige "alte Salzstrasse", welche Sayda zu dem 44 km entfernten Ossegg führt. Sayda leistete Tribute an das Kloster. Es ist also nachvollziehbar, dass es diese Umstände Kontakte förderte. Leider gibt es heute keine Nachkommen der Trabschuch in Sachsen. Es konnten keine Quellen gefunden werden, die diese Hypothese unterstützen.

Slawische Einwanderung

Eine Herkunft aus slawischen Gebieten ist ebenfalls möglich. Vielleicht deutet die Endung -schuh oder -schug auf einen slawischen Ursprung hin. Wenn das -schuh mal ein -schug war, dann entspräche es der ukrainischen -sohn Endung -uk, -czuk, -schug bedeutet "Sohn des", ähnlich wie im Schwedischen Johannson oder Johannsen = Sohn des Johann. Daraus würde in meinem Fall ein Sohn des Drabsch oder Tropsch. Die Antwort auf die Frage a oder o passt wieder in das slawische Umfeld. Russisch geschriebenes unbetontes o wird a gesprochen und im Weißrussischen oder Ukrainischen dann auch a geschrieben.

Holzschnitzer

Auf den Beruf des Holzschnitzers wurde bereits hingewiesen. Wenn dies zutrifft, ist anzunehmen, dass die Vorfahren aus den Waldgebieten rund um Böhmen kommen. Diese Gebiete wurden wahrscheinlich von den Wirren der Religionskriege verschont. Es kann vermutet werden, dass die fruchtbaren Landschaften Böhmens von diesen Menschen besiedelt worden sind. Aus den Holzschuh Machern wurden Bauern. Auf die Herkunft der Tropschuhs vor diesem Zeitpunkt konnte ich keine Antwort finden.

Köhler

In den Steuerrollen (Berni rula) von Pressnitz 1694 taucht ein Dropsig (Drabschuh) auf. In diesem Zusammenhang ist von der Köhlerei die Rede. Also erneut ein Hinweis, dass die Tropschuh aus den Waldgebieten gekommen seien. Das Stadtarchiv von Oberleutensdorf zeigt Weglassbriefe von Susanna Trobschuh 1664 und Katharina Tropschuh 1726, deren Vater Johann Georg aus Nickelsdorf kommen soll. 1684 bis 1784 wird Trobschuh, Tropschuh und Tropschug bei den Familien in Oberleutensdorf gelistet. Zwischen 1780 und 1880 wird Tropschuh als Familienname in Bilin und Ugest erwähnt. Im Überblick kann man die Orte, wo verschiedene, auch nicht mit uns verwandte Namensvettern lebten aus einer Tabelle ersehen (Siehe unter 6. Angebot an Daten)


4. Geographische Verteilung

Die Schreibweisen Drabschuh, Drabschuch tauchen früher relativ häufig in böhmischen Steuerrollen auf. Dieser Name ist verschwunden.

Es leben also etwa 800 Namensvetter/innen. In der BRD trifft man mehr Tropschug als Tropschuh, aber auch Trappschuh ist zu erwähnen.

A <http://nachname.gofeminin.de/w/nachnamen B <http://www.verwandt.de/karten/absolut C http://www.publicprofiler.org/worldnames/

In Österreich sind mir nur 3 Familien Tropschuh bekannt, in der Schweiz nur 3 Personen.


5. Meine Suche nach Quellen:

Die Sammlung von Daten, Informationen und Dokumenten meines Vaters regten mich an eine Datenbank anzulegen. Neben meinem Elternhaus will ich die nächsten Anverwandten meiner Nachwelt festhalten. Ich erhielt von vielen Personen den Arier Nachweis, den alle im Regime Hitler bei der Heirat vorlegen mussten.

Ein Johannes Trapschug kam um 1685 zur Welt. Sein Sohn Johann Josef Trapschug wurde am 27.10.1708 in Langugest geboren. Um unsere Linie Tropschuh weiter zurück zu verfolgen, suchte ich nach Informationen bei anderen Tropschuh. Ich wandte mich drei Mal mit einem Rundbrief an gegen 100 Person mit dem Namen Tropschuh. Die Ausbeute war sehr gering. Ich sehe den Grund in der Tatsache, dass junge Menschen kaum Interesse haben zu antworten und ältere Personen oft nicht dazu in der Lage (oder willens) sind mir zu antworten. Zusätzlich benützen letztere selten den PC. Die Informationen verschiedener Namensvetter reichen leider nicht bis in die Zeit zurück, die mich interessiert. Bleibt nur die Einsicht in die Kirchenbücher. Persönlich habe ich nicht die Absicht diese Folianten zu wühlen. Meine neueste Hoffnung sind die digitale Daten, die die Mormonen liefern. Diese Religionsgemeinschaft scannt in tschechischen Archiven Kirchenbücher. Am Netz können diese Bilder dann eingesehen werden. Habe mir die bisherigen Ergebnisse angesehen und erhielt einen Einblick in die Schwierigkeiten, welche ich hätte, sollte ich persönlich die Kirchenbücher einsehen wollen. Die Qualität der Dokumente ist ausgezeichnet. Leider muss man Seite für Seite blättern um Jahre und Orte nach Informationen zu durchsuchen. Vor 1700 scheinen die Mormonen keine Unterlagen zu scannen.


6. Angebot an Daten

Die Personen unserer Familie, sowie alle mir bekannten Namensvetter/innen sind in meiner Datensammlung erfasst. Als Programm benutze ich http://www.familienbande-genealogie.de/. Familienbande steht in einer Version für das Betriebssystem MAC oder WINDOWS zur Verfügung. Gerne liefere ich GEDCOM Daten an interessierte Personen.

Woher stammen die Tropschuh? Aus welchen Gegenden stammen sie. Die mir bekannten Namensvetter sammelte ich in einer Tabelle. Dort können die Distanzen der Geburtsorte in Relation zu Brüx gesehen werden.

Woher kommen die geschätzten 800 Namensvetter/innen in der BRD?

Ich würde mich über Kommentare und Ergänzungen freuen.

Günther Tropschuh PF 1243 79775 Ühlingen Tel 07743 / 92 92 39

Email: <email>tropi@idoru.ch</email>