Barsuhnen

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Hierarchie

Regional > Litauen > Barsuhnen

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Barsuhnen


Einleitung

Barsuhnen, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Tilsit-Ragnit


Name

Der Name weist auf einen Bewuchs mit Birken.

  • baltisch "berse, berze" = Birke
  • preußisch-litauisch "barsunas" = der Bindfaden, die Kordel, die Faser mit der die Birkenbastsandalen genäht wurden (die Pareisgen/ Pareschken).


Politische Einteilung

1785 ist Barsuhnen königliches Dorf an der Jura, 18 Feuerstellen, landrätlicher und Justizkreis Insterburg, Amtsbezirk Schreitlaucken[3]

1.5.1939: Name der neuen Gemeinde: Barsuhnen; Die neue Gemeinde ist gebildet worden aus der bisherigen Gemeinde: Barsuhnen[4]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

  • Barsuhnen gehörte im 17. Jahrhundert zum Kirchspiel Willkischken.


Schule

Gegründet 1754, nachdem schon 2 Jahre zuvor ein diesbezüglicher Antrag gestellt worden war. 1757 wurde die Schule von den Russen eingeäschert. Der Wiederaufbau erfolgte 1760. Die Schülerzahl betrug um das Jahr 1770 etwa 50. Durch Verfügung vom 18. Okt. 1828 wurde der Neubau des Schulhauses befohlen. Das erforderliche Freibauholz wurde bewilligt und sämtliche Gebäude (Schulhaus, Stall und ein Abort) konnten schon 1829 fertiggestellt werden.

Erster Lehrer in Barsuhnen war Friedrich Jonas. Ihm folgte 1763 der Schneider Johann Huhn, 1736 zu Netschungen bei Ragnit geboren. 1794 erhielt er wegen seines hohen Alters den Adjunkt Johann Friedrich Keßler, geboren 1773 zu Mallwischken Kreis Pillkallen. Keßler war Schumacher und wurde Huhns Schwiegersohn. Nach dem Tode seines Schwiegervaters war er viele Jahre alleiniger Lehrer zu Barsuhnen. [6]


Bewohner


Geschichte

1615 Dorf im Schulzenamt Gillanden, 22 Huben 1 Morgen groß, worunter 1641 6 Huben 1 Morgen Unland. Das Dorf zahlt jährlich 5 Mark 52 Schillinge Kirchendezem. Zum Widdembau 1621 werden 16 Mark 31 Schillinge und 3 Pfennige gezahlt und 1664 zu den neuen Kirchenglocken 8 Mark 45 Schillinge. [7]

1783 Verschreibung für Woiswill, Schimkus, Kühn, Michael.
1779 erhielt die Dorfschaft eine Erbverschreibung über eine Hufe oletzkoisch scharwerksfrei, erb- und eigentümlich. Es sind dies die neben dem Feldes des Sutkatis gelegenen Wiesen; das Land ist zinsfrei. Diese Verschreibung wird von 14 Bauern "unterkreuzt", darunter der Schulz Bergmann und der Schmied Papandick.[8]

"Opferfreudigkeit des Kirchspiels Willkischken in den Jahren 1813-14. Im ersten Befreiungskriege haben die Bewohner des Kirchspiels Willkischken für Preußens Freiheit und Selbständigkeit folgende Opfer an Geld uns Gaben dargebracht: [9]

  • Barsuhnen:
    • Durch den Lehrer Keßler aus dem Schulverbande: Schmied Kühn, Bauer Siebert und Jacob Meyer je 1 Taler
    • die anderen Mitglieder zusammen 13 Taler 37 Groschen
    • Unteroffizier Friedrich Hoyer 1 Taler 45 Groschen
    • die Landsturmleute Johann Waischwill, Theodor Kühn, Jurgis Graudons, Nickel Jokubeit, Erdmann Ulrich, Christoph Hoffmeister je 10 Groschen
    • Pfeifer Ulrich und Theodor Hesler je 12 Groschen
    • Gottfried Kühn 15 Groschen
    • Musikus Frisch 45 Groschen
    • Merten Papendick, Jurge Faltin, Ensies Lautzies, Gottfried Brandenburger, Jacob Schenk, Friedrich Fliegel, Christian Papendick, Christoph Gudlowski, Jons Falk, Franz Lorentz, Karl Plumbaum, Johann Schenk, Johann Papendick und Mix Schilloweit je 5 Groschen
    • Christoph Siebert 7 Groschen 9 Pfennige
    • Feldwebel Hesler 60 Groschen
    • Unteroffizier Geduttis 5 Groschen
    • Unteroffiziere Johann und Christoph Kühn je 15 Groschen
    • Unteroffizier Hannemann 12 Groschen
    • Leutnant Ulrich 1 Taler



Verschiedenes

Karten

Barsuhnen auf der Schroetterkarte Blatt 13, (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000
Barsuhnen im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 66, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Barsuhnen im Messtischblatt 0898 Willkischken, (1913-1939)
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Barsuhnen aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Barsuhnen aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv



Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>BARNENKO15BD</gov>


Quellen

  1. Barran, Fritz R. Barran (Bearb.): Nördliches Ostpreußen - Königsberger Gebiet und Memelland, Ortsnamenverzeichnis der Ortschaften des Kaliningrader Gebietes und des Memellandes - Leer: Rautenberg 1992
  2. Lange, Dietrich: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  3. Goldbeck, Johann Friedrich: Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, Erster Teil Topographie von Ostpreußen, Königsberg und Leipzig 1785, Nachdruck VFFOW, Hamburg 1990
  4. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  5. Goldbeck, Johann Friedrich: Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, Erster Teil Topographie von Ostpreußen, Königsberg und Leipzig 1785, Nachdruck VFFOW, Hamburg 1990
  6. Schwarzien, Otto: Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927
  7. Schwarzien, Otto: Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)
  8. Kopp, Jenny: Die Geschichte des Landkreises Tilsit, Tilsit 1918
  9. Schwarzien, Otto: Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)