Ibbenbüren/Synagoge in Ibbenbüren
Entstehung der jüdischen Gemeinde
In Ibbenbüren konnte sich die erste jüdische Familie im Jahre 1694 niederlassen.
Es war die eines gewissen Isaak Levy. 1701 folgte eine zweite. Diesmal war es ein Mann aus Rheine
mit Namen Jacob Victoris, der die Erlaubnis erhielt, "datt hij te Ibbenbüren moge sijn woon plaetze neemen".
Bis zum Ausgang des 18. Jahrunderts kam zu den zwei Familien noch eine dritte hinzu. 1816 belief
sich die Zahl der Juden in Ibbenbüren auf 44 Personen.
Wirtschaftlich ging es den Ibbenbürener Glaubensbrüdern zeitweilig offenbar recht gut. Wärend des Siebenfährigen
Krieges waren die Söhne des Jacob Victoris als Fouragehändler der Stiftsregierung in Münster tätig.
Auch hatte einer von ihnen bereits einige Jahre vorher versucht, ein Haus zu ersteigern sowie das Bürgerrecht in dem
kleinen Gemeinwesen zu erlangen (1744). Die relativ günstigen Einkommensverhältinsse waren jedoch nicht von Dauer. Zu Beginn
de 19. Jahrhunderts war die Wirtschaftslage der Ibbenbürener Juden eher bescheiden. Später setzte dann eine stärkere
berufliche Differenzierung ein, bei der sich vergleichsweise viele Juden handwerklichen Berufen verschrieben.
Betstube und Gemeindeleben bis zum Ende des 19. Jahrhunderts
1816 hielt die mitlerweile nicht mehr ganz kleine Gemeinde ihre Gottesdienste in einer Betstube im Haus eines ihrer
Mitglieder ab und war damit nicht sehr zufrieden. Der Gottesdienst sei, so schrieb ihr Vorsteher Levi Nathan damals in einem Bericht,
"in sehr schlechtem Zustande und würde ohne alle Regelmäßigkeit getrieben, den ein gewisser hiesiger ansässiger Israelit namens
Isaak Salomon, in dessen Privathaus ihre Synagoge etabliert sei, maße sich dieserhalb an, ihren Kaiser[er],Vorsänger und Prediger
vorzustellen, obgleicher diesem AMte gar nicht gewachsen sei, ja, es gehe mit ihm sogar soweit, dass er sich erlaube, die größten Verstöße gegen ihren Gottesdienst zu begehen."
1848 wurde Ibbenbüren zum Zentrum eines gleichnamigen Synagogenbeziks erhoben, dem außerdem noch Hopsten angeschlossen war.
Zu dieser Zeit gehörte das Gebäude an der Hauptstraße (später Münsterstraße 5), in dem die Synagoge untergebracht war, einem
Gemeindemitglied namens Joel Meyer. 1871 wurde es auf die Gemeinde überschrieben.
Gleichzeitig versuchten die Gemeindeverantwortlichen, das Grundstück, auf dem ihre Toten beigesetzt wurden, von seinem bisherigen Besitzer, dem Kolon Uppenkamp, käuflich zu erwerben. Außerdem gab es Bestrebungen, eine private jüdische Elementarschule
einzurichten, die zwischen 1836 und 1848 schon einmal existiert hatte. Gleichwohl blieb das Gemeindeleben nach
wie vor schwierig,
die Wahrung einer "guten" inneren Ordung problematisch.
Bau der neuen Synagoge
Äußere und innere Gestalt der Synagoge
Weitere Gemeindeeinrichtungen
Reichspogromnacht in Ibbenbnüren
Gedenken
1983 wurde zur Erinnerung an die Synagoge in der Nähe ihres Standorts eine Gedenktafel angebracht.
Seit 1985 ist ein Teil der ehemaligen Ringstraße in Dynagogenstraße umbenannt.
Inschrift
ZUM GEDENKEN UND ZUR MAHNNUNG -
AN DIESEM ORT STAND DIE SYNAGOGE DER JUEDISCHEN GEMEINDE IBBENBUERENS
- SIE WURDE AM 10 NOVEMBER 1938 IN BRAND GESTECKT -
WIR GERETTETEN BITTEN EUCH: ZEIGT UNS LANGSAM EURE SONNE.
LASST UNS DAS LEBEN LEISE WIEDER LERNEN
NELLY SACHS
Literatur Quelle: Synagogen im Krei Steinfurtr, ISBN 3-926619-73-2
Die alten Synagogen im Kreis Steinfurt | |
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