Berlin-Wartenberg/Kirche

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Einige Steine und die Glocke auf dem Friedhof zeugen noch von der Dorfkirche.

Die Wartenberger Dorfkirche wurde der spätromanischen Bauepoche zugeordnet und damit in den Zeitraum von 1200 bis 1235 datiert.[1] Sie gehörte damit zu den ältesten Kirchen auf dem Barnim und diente nicht nur als Versammlungsort der Gemeinde, sondern auch als Schutz.[2]

Das Gotteshaus bestand aus schweren Feldsteinen - die Wände waren stärker als ein Meter - und war in West-Ost-Richtung erbaut, denn das frühe Christentum legte fest, daß der Priester, abgewendet von den Gläubigen, sein Gesicht der aufgehenden Sonne zuwenden solle. Daher stand der Altar an der Ostwand der Kirche. Der ursprüngliche Bau wird ein einfacher, rechteckiger Raum gewesen sein, wahrscheinlich ohne Turm. Da Glas im Mittelalter ein wertvoller Werkstoff war, blieben die wenigen Fenster offen und wurden, um den Einfluß von Wind und Wetter im Innenraum möglichst gering zu halten, hoch angebracht, wobei man Leibung und Solbank abschrägte, um den Lichteinfall zu vermehren. Diese Lichtdurchlässe wurden später zugemauert und durch größere Fenster ersetzt, blieben aber an der Wartenberger Kirche trotz mehrfacher Um- und Anbauten noch erkennbar.

Die Kirche hatte wohl ursprünglich eine flache Holzdecke und erhielt um 1500 ein flaches Netzgewölbe. [3] Die zierlichen Schlußsteine in den Kreuzungspunkten der Rippen schienen, darauf deutete ein einzelner Stein, einst plastische Verzierungen getragen zu haben. Das engmaschige Netz mit seinen dünnen Rippen endete und stützte sich auf winzige Konsolen. Die hier rotfarbigen Halbfiguren bärtiger Männer und einer Anna selbdritt waren später z. T. beschädigt und durch mehrere, dick aufeinander liegende Farbaufträge verschwommen. Der Einbau einer Orgelempore wurde leider ohne Rücksicht auf die Proportionen des Raumes und der vorhandenen Konsolen vorgenommen.

Beim Bau der Kirche wird man nur eine sparsame, auf das Notwendigste beschränkte Ausstattung beschafft haben. Benötigt wurden ein Altar (an der Ostwand aufgestellt), ein Taufbecken, ein Kelch und eine Glocke.[4]

Kurz vor Kriegsende, am 21. April 1945, wurde die Kirche von Wehrmachtsangehörigen gesprengt, da sie andernfalls als Orientierung für die anrückende Rote Armee hätte dienen können (?!). Später ist sie nicht wieder aufgebaut worden. Der Bau zählte zu den schönsten Dorfkirchen Berlins, einige Inventargegenstände, wie der Marienaltar wurden allerdings schon vor der Zerstörung entfernt und können heute in der Hohenschönhauser Taborkirche und im Märkischen Museum betrachtet werden.

Literatur

  • Türck, Walter C.: Die Dorfkirchen von Berlin, Evangelische Verlagsanstalt GmbH, Berlin 1950.

Fußnoten

  1. Beschreibung der Romanik in Wikipedia
  2. Türck, Walter C., Die Dorfkirchen ..., S. 10
  3. ebenda, Seite 13/14
  4. ebenda, S. 18


Wartenberg

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