Ziegler (Beruf)/Arbeitsgeräte Dachziegelei
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Einleitung
Die Verbote der Neuerrichtung strohgedeckter Dächer erfolgten zunächst in den Städten, um den Übergriff des Feuers auf Nachbarbauten bei Hausbränden und den Brand ganzer Stadtviertel bei Feuersusbrüchen zu verhindern. Zur Überwachung wurden Anfang des 19. Jhdts. in den Städten die Häuser nach Art der Dächer erfaßt. Der Einsatz des lokalen Brandschutzes förderte die Automatisierung der Produktion von Dachziegeln in den Ziegeleien.
- 1781-84 Solingen: Verbot strohgedeckter Dächer
- 1828 Solingen: Listen der Eigentümer, Art des Hauses, Hausnummer, Versicherungsbetrag, Art des Daches (Stroh, Ziegel), ob ohne Mauerwerk versichert.
Beschreibung der Arbeitsgeräte
- Figur 2: Eine Anzahl Dachziegel, die die Arbeiter eine Handvoll nennen, die in die Ordnung liegen, wie sie in Haufen gesetzt werden. Die Haken (Nasen) daran sind auswärts, und ihre platten Seiten berühren einander.
- Figur 3: Eine gleiche Anzahl Dachziegel oder Handvoll, wie sie in Reihen es sey unter den Schuppen oder im Ofen gesetzt werden. Die daran befindlichen Haken hinderb , dass die Dachziegel sich nicht an ihrer platten Seite berühren.
- Figur 4: (entspricht Figur 1 der Zeichnung) stellet den Tisch des Formers vor:
- aa) Ist die zubereitete Erde, die in die Formen kommen soll.
- b) der Trog zum trocknen Sande, womit die Ziegel bestreut, damit sie sich nicht an den Tisch oder an den Formen ansetzen.
- c) Der Trog, worinnen das Wasser befindlich, womit der Form und das Streichholz angefeuchtet werden.
- d) Der Bogen die Erde damit anzuschneiden.
- ee) Die dünnen Bretter, worauf die Ziegel gelegt werden
- f) Die Form und
- g) das Streichholz
- Figur 5: Bedeutet die Form zu den platten Dachziegel, unter das f) ist der Einschnitt, wo der Haken gemacht wird.
- Figur 6: Das Steichholz in verschiedenen Gestalten (…).
- Figur 7: Das Brett, worauf die Ziegel an Ort und Stelle getragen werden.
- Figur 8: Die Bank, worauf die Ziegel, wenn sie halb trocken sind, geschlagen werden.
- Figur 9: Das Schlagholz, womit die Ziegel, wenn sie halb trocken sind, auf der Bank geschlagen werden.
- Figur 10: Eine Art eines Rechen ohne Zacken, den Erdboden damit eben zu machen.
- Figur 11: Ein Dachziegel in der Lage, worinner er gelegt wird, wenn er aus den Formen kommt.
- Figur 12: Halle, worunter die Ziegel reihenweise gesetzt werden, und trocknen müssen, ehe sie zum Ofen kommen.
- Figur 13: Große Form zu den Forstziegeln (Firstziegel)
- Figur 14: Form zu den holen Ziegeln. Der Form zu denen krummen Ziegeln hat fast die nämliche Gestalt.
- Figur 15: Ein geformter Forstziegel (Firstziegel)
- Figur 16: Form für die Dachziegel. Diese Form ist gemeiniglich doppelt; aalein nichts destoweniger gibt es auch einfache, die bestimmet zur Zeit nur einen Ziegel zu formen.
- Figur 17: Geformter und gebrannter Ziegel, unter welchem man zwey andere in der Lage liegen siehet, die ihnen auf den Gebäuden gegeben wird.
- Figur 18: Ziegel in der Form eione „S“. Man bemerket auch unten, wie derselbe auf ein Gebäude gelegt wird.
- Figur 19: Rundziegel, unter derselben wird die Art uns Weise gezeigt, wie er auf ein Gebäude gelegt wird.
- Figur 20: Großer Ziegel, womit ein Praapet (Parapett = Brustwehr eines Walles) bedekt wird. Der Form ist oben rund wie ein Sarg.
- Figur 21: Stellet eine besondere Zusammensetzung der routenförmigen Ziegel dar. Bey alten Gebäüden findet man dergleichen.
- Figur 22: Zeiget, wie die Ziegel unter der Halle gestellet werden:
- aa) die erste Lage
- bb) die zweyte
- cc) die dritte
- Figur 23: Fliesen, unten siehet man, wie sie unter der Halle gesetzet werden. Dann und wann legt man sie platt nieder.
- Figur 24: Stellet vor, wie die Forst ziegel (Firstziegel) geformt werden:
- a) Ein gebrannter Forstziegel worauf die rohen gelegt werden.
- bb) Ein rundes Stück Holz, welches auf den gebrannten Forstziegel gelegt und dadurch der noch rohe, der geformt und trocken geworden ist, gebogen wird.
- cc) Ziegel der sein Krümmer erhält
- dd) Art und Weise, diese Ziegel weg zubringen und auf eines von seinen Enden zum Trocknen aufzustellen.
- abc) Ist ein anderer ähnlicher Ziegel, den man von einer anderen Seite siehet.
Quelle
- Duhamel / Fourcroy / Gallon: Die Kunst Mauer- und Dachziegel zu streichen. 9 Tafeln (1765)