Wolfartsweier

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Karlsruhe > Wolfartsweier

Einleitung

Wappen

Größe: 150 Pixel

Beschreibung des Wappens:

In Blau zwei voneinander abgekehrte silberne Sicheln mit rotem Griff. Ersterwähnung: 1261. Eingemeindung: 1. Januar 1973.

Das Wolfartsweierer Wappen erinnert an die Herren von Gärtringen, denen im 15. Jahrhundert vorübergehend ein Teil des Ortes gehört hatte. Aber schon im 13. Jahrhundert sollen sie ihn nach den Unterlagen des Generallandesarchivs Karlsruhe als Lehen besessen haben. An diese Tradition knüpfte der Vorschlag des Generallandesarchivs 1901 an, zumal die zwei Gärtringer Sicheln auch als Symbol für die in Wolfartsweier stark vertretene Landwirtschaft dienen konnten.

Quelle: http://www1.karlsruhe.de/Historie/Wappen/wappen18.htm

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Jakobus- oder Jakobskirche:

Es konnte bisher nicht geklärt werden, wann die "Jakobskirche" enstanden ist. Es steht jedoch fest, dass der Kernbau spätromantisch ist.

  • vor der Reformation Filiale von Ettlingen
  • seit 1565 lutherische Pfarrei
  • ab 1573 Filiale von Rüppurr
  • ab 1593 wieder Pfarrei mit Filiale Rüppurr und zeitweise Hohenwettersbach
  • ab 1646 Filiale von Rüppurr
  • seit 1781 Filiale von Durlach, davor Filiale von Rüppurr



Kirchenbücher:

  • eigenständiges KB ab 1781, bis dahin Eintragungen im KB Rüppurr (teilweise wurde Eintragungen in Rüppurr abgeschrieben und im KB 1781 eingetragen: Taufen ab 1703, Heiraten ab 1733, Tote ab 1781)
  • Kirchenbücher in Durlach (Bruchstücke): 1692-1703
  • Haus- u. Seelenverzeichnis 1765-1782 im KB Rüppurr
  • Chronik: 1847-1856

Katholische Kirche

  • bis 1954 Filiale von Durlach
  • ab 1954 Filiale von Hohenwettersbach


Geschichte

Chronik:

  • 1261, 2. Dez.

Erste schriftliche Nennung des Ortes. In einer Urkunde bestätigt Papst Urban IV. dem Kloster Gottesaue u. a. Klostergüter und Gerechtsame in "Wolvoldeswilere".

  • 1329

Erste urkundliche Erwähnung einer Kirche und eines Pfarrers in "Wolf hartswilre". Eine Urkunde des Jahres 1488 nennt als Namen der Pfarrkirche "St. Margarethen".

  • 1416

Heinrich von Gärtringen kauft Markgraf Bernhard einen Teil des Ortes ab. Der Sohn des Markgrafen erwirbt diesen Besitz 1439 zurück.

  • 1419

Ein Grabstein an der Kirche weist dieses Jahr als Todesjahr des Ritters Pleich von Waldeck nach. Seine Familie besaß vermutlich oberhalb des Ortes eine Burg, die womöglich auf Mauerresten eines römischen Wartturms errichtet wurde.

  • 1480

Das Kloster Gottesaue erwirbt den "Steinhof" in "Wolferzwilr" von Mathias Wihlin und Bernhard Luz. Im Jahre 1531 erwirbt die Gemeinde den Steinhof und verkauft ihn im selben Jahr an den Markgrafen weiter. Auf diesem historischen Boden entsteht in den 1950er Jahren ein neues Wohnviertel.

  • 1535

Bei der Teilung Badens fällt Wolfartsweier an die Markgrafschaft Baden-Durlach.

  • 1556

Einsetzung des ersten lutherischen Pfarrers durch Markgraf Karl II.

  • 1648

Am Ende des Dreißigjährigen Krieges hat auch Wolfartsweier große Verluste zu verzeichnen. Das Langhaus der Kirche aus dem 13. Jahrhundert ist zerstört, Pfarrhaus und -scheune sind niedergebrannt, das Pfarrgut verwildert. Es sollen nur noch sieben Einwohner (Frauen und Kinder bleiben ungezählt) hier gelebt haben.

  • 1689

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg fallen sechs Häuser, darunter das Rathaus, und fünf Scheunen der Brandschatzung zum Opfer.

  • 1698

In Wolfartsweier leben zehn Bürger, das ist nur noch die Hälfte gegenüber 1688. Als Schulmeister wirkt Johann Andreas Feigler, der die offensichtlich zahlreich vorhandenen Kinder der lebenden wie der in den Kriegswirren umgekommenen Bürger unterrichtet.

  • 1700

Um die Jahrhundertwende wird ein neues Rathaus gebaut, das 1935 erneuert wird.

  • 1702-1800

Bis 1750 verzeichnen die Kirchenbücher 7, danach 78 Eheschließungen. Die Zahl der Geburten liegt vor der Jahrhundertmitte bei 49, danach bei 326. Die Kindersterblichkeit beträgt etwas mehr als 50 Prozent.

  • 1741

Das Dorf wird von einem Hochwasser des Wetterbachs hart getroffen. Sämtliche Stege werden weggerissen, Äcker und Wiesen hoch überschwemmt.

  • 1744-45

Erneuerung des Langhauses der Dorfkirche.

  • 1767/1778

Im Kirchenbuch dieser beiden Jahre finden sich Hinweise auf zwei Gastwirtschaften, das "Rößle" und den "Schwanen". Das "Rößle" ist seit 1813 bis zu seiner Schließung 1965 im Besitz der Familie Postweiler. Es zählt u. a. Johann Peter Hebel und Viktor von Scheffel zu seinen Gästen.

  • 1802

Friedrich Weinbrenner legt beim Hedwigshof die Grundmauern eines römischen Gutshofes frei. 1926 führt der Kunsthistoriker Professor Wulzinger die Arbeiten fort und entwirft ein genaues Bild der 180 m im Geviert messenden Anlage.

  • 1837

Wolfartsweier zählt 370 Einwohner, von denen 1840 an einem "Nervenfieber" 43, meist junge Leute, sterben.

  • 1892

Gründung des “Allgemeinen Sportvereins”.

  • 1897

Gründung des Gesangvereins "Liederkranz". Gründung der Badischen Sprengkapsel-, Zündhütchen- und Munitionsfabrik auf Durlacher und Wolfartsweierer Gemarkung. Sie wird 1903 von der Firma Gustav Genschow & Co. übernommen

  • 1899

Bau der Immanuels-Kapelle der Evangelischen Gemeinschaft, der 1902 eine Kleinkinderschule für alle Kinder des Dorfes angegliedert wird.

  • 1901

Die Gemeinde zählt 506 Einwohner, darunter fünf Katholiken. Im Dorfleben macht sich die Umwandlung von der reinen Bauerngemeinde zur Arbeitergemeinde bemerkbar. Viele Kleinbauern suchen ihren Verdienst in den Fabriken Durlachs und Karlsruhes.

  • 1904

Gründung des Radfahrervereins.

  • 1907

Das alte Schulhaus, ein 1749 zu diesem Zweck erworbenes Wohnhaus neben dem Gasthaus "Zum Rößle", wird durch einen Neubau am Ortsausgang nach Ettlingen ersetzt.

  • 1910

Gründung des Krankenpflegevereins, der eine Krankenpflegestation unterhält.

  • 1924

Gründung des Musikverein"Einheit".

  • 1930

Zum Gedenken an die 25 im Krieg 1914-1918 gefallenen Wolfartsweierer wird am Volkstrauertag ein Denkmal geweiht. Es ist eine Erweiterung der Gedenktafel für die Kriegsteilnehmer 1870/71 vor der Kirche. Nach 1945 werden hier auch die Namen der 50 Gefallenen und 33 Vermißten des Zweiten Weltkrieges verzeichnet.

  • 1933

Ablösung von Bürgermeister Adolf Klenert durch die Nationalsozialisten.

  • 1936

Eröffnung des Schwimm-, Luft- und Sonnenbades.

  • 1938

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

  • 1950

In der Gemeinde leben 1.010 Einwohner, darunter 688 evangelische und 189 katholische. Sie hat etwa 180 Vertriebene aufgenommen.

  • 1953

Bau des “Zündhütle”, des Schrotturmes auf dem Gelände der Genschow & Co. AG, die 1963 an die Dynamit Nobel AG übergeht.

  • 1963

Einweihung der Fest- und Turnhalle (Schloßberghalle) der Gemeinde mit der nachträglich veranstalteten 700-Jahr-Feier Wolfartsweiers, zu der ein historischer Festzug organisiert wird.

  • 1969

Neubau des Rathauses. Das alte Rathaus wird Rot-Kreuz-Station und Feuerwehrhaus.

  • 1970, 1. Jan.

Der Ort wird selbständige Pfarrei. Der Bau eines neuen Ge meindezentrums und Pfarrhauses, die am 11. November 1973 eingeweiht werden, sind in Planung. Die Verdolung des Wettersbachs ist abgeschlossen.

  • 1972

Die Firma Dynamit Nobel AG stellt ihren Betrieb ein, womit ca. 350 Arbeits plätze verloren gehen.

  • 1973, 1. Jan.

Der am 13. Dezember 1972 unterzeichnete Eingemeindungsvertrag tritt in Kraft. Der Gemeinderat mit Bürgermeister Hermann Ringwald hatte sich am 29. November 1972 anders als die Wolfartsweierer Einwohner für die Eingemeindung entschieden. Der Ort zählt 2.605 Einwohner.

Quelle: Stadt Karlsruhe - Stadtteilchronik


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

  • Wolfhard, A.: Das älteste Kirchenbuch von Wolfartsweier; in: Evangelischer Gemeindebote von Durlach-Aue-Wolfartsweier, 1919.
  • Jacob, H.: Einwohnerliste von 1709, S. 32 f.
  • ältere Bürgernamen in der "Erneuerung des Klosters Gottesau" von 1535

Historische Bibliografie

Literatur

  • Glaube und Visitation : kirchliches Leben in einem badischen Dorf / Elga Roellecke ; mit Beitr. von Heinz Bölle.... - Wolfartsweier : Selbstverl. d. Geschichtsvereins, 2006. - 325 S. : Ill.; (ger)(Chronik Wolfartsweier ; 7) ISBN 3-932441-07-9


  • Bildung auf dem Land : Lehren und Lernen in der Volksschule / Elga Roellecke. - Wolfartsweier : Selbstverl. d. Geschichtsvereins, 2003. - 219 S. : Ill.; (dt.)(Chronik Wolfartsweier / hrsg. vom Verein für die Geschichte von Wolfartsweier ; 6) ISBN 3-932441-06-0
  • Das Dorf in der Geschichte von Land und Landschaft : von den Anfängen bis zum Jahr 1700 / Hansmartin Schwarzmaier. - Wolfartsweier : Selbstverl. d. Geschichtsvereins, 2001. - 143 S. : Ill., Kt.; (dt.)(Chronik Wolfartsweier / hrsg. vom Verein für die Geschichte von Wolfartsweier ; 5) ISBN 3-932441-05-2
  • Landwirtschaft und Viehzucht in früherer und heutiger Zeit / Horst Fischer. - Wolfartsweier : Verein für die Geschichte von Wolfartsweier, 2000. - 153 S. : Ill.; (dt.)(Chronik Wolfartsweier / hrsg. vom Verein für die Geschichte von Wolfartsweier ; 4) ISBN 3-932441-04-4
  • 75 Jahre Musikverein Einheit Wolfartsweier : Festschrift zum 75-jährigen Vereinsjubiläum 1924 - 1999 / [Hrsg.: Musikverein Einheit (MVE). Red.: Michael Bonnet ...]. - Karlsruhe-Wolfartsweier : Musikverein, 1999. - 107 S. : zahlr. Ill.; (dt.)
  • Vereine und Vereinigungen, Gasthäuser : 27 Vereine und Vereinigungen in Wolfartsweier ; die Gasthäuser Zum Schwanen, Zum Rößle, zur Friedenslinde, das Café Rapp und einige andere / Elga Roellecke. Hrsg. vom Verein für die Geschichte von Wolfartsweier. - Wolfartsweier : Verein für die Geschichte von Wolfartsweier, 1998. - 197 S. : Ill.; (dt.)(Chronik Wolfartsweier / hrsg. vom Verein für die Geschichte von Wolfartsweier ; 3) ISBN 3-932441-03-6
  • Festschrift zum 50-jährigen Vereinsjubiläum : verbunden mit der Preisverleihung vom Blumenschmuckwettbewerb ; am 5. Oktober 1997 in der Schloßberghalle Wolfartsweier / Obst- und Gartenbauverein e.V. Wolfartsweier. [Chronik: Jutta Beisel]. - Karlsruhe-Wolfartsweier : Obst- und Gartenbauverein e.V., 1997. - 40 S. : Ill. & 1 Beil.; (dt.) Nebent.: 50 Jahre Obst- und Gartenbauverein e.V. Wolfartsweier
  • Jakobskirche Wolfartsweier : Kunstführer / von Elga Roellecke. Mit Beitr. von Helmut Pilder ... Hrsg. vom Evangelischen Kirchengemeinderat Karlsruhe-Wolfartsweier. - Wolfartsweier : Evang. Kirchengemeinderat, 1997. - 31 S. : zahlr. Ill.; (dt.)
  • Wasser und Strassen : der Wetterbach, das Brunnenwesen und die Wasserversorgung - Wege, Straßen und Brücken / Elga Roellecke. Hrsg. vom Verein für die Geschichte von Wolfartsweier. - Wolfartsweier : Verein für die Geschichte von Wolfartsweier, 1996. - 213 S.; (dt.)(Chronik Wolfartsweier / hrsg. vom Verein für die Geschichte von Wolfartsweier ; 2) ISBN 3-932441-02-8
  • Die Munitionsfabrik - das "Zündhütle" : 1897 - 1972 / Elga Roellecke. - Karlsruhe : Verein für die Geschichte von Wolfartsweier, 1994. - 85 S. : zahlr. Ill., Kt.; (dt.)(Chronik Wolfartsweier / hrsg. vom Verein für die Geschichte von Wolfartsweier ; 1)
  • 25 Jahre Schützenclub Wolfartsweier e.V. : Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum ; (1964 - 1989) / [Vereinschronik: Josef Klavora]. - Wolfartsweier : Schützenclub Wolfartsweier, 1989. - 60 S. : Ill.; (dt.)
  • Kleine Festschrift 300 Jahre Schule in Wolfartsweier, 80 Jahre altes Schulhaus : Einweihung des erweiterten Gymnastikraumes am 11. Juni 1988 / Hrsg.: Grundschule Wolfartsweier. Red.: Günter Schneider .... - Karlsruhe-Wolfartsweier, 1988. - 68 S. : zahlr. Ill.; (dt.) Nebent.: Unsere Schule
  • Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Gemeinde Wolfartsweier : [am 14., 15., und 16. Sept. 1963] / Wolfartsweier. - Wolfartsweier : Gemeinde Wolfartsweier, 1963. - 77 S.; (dt.)


Wettersbacher Heimatbuch / von Wilhelm Spengel und Heinz-Theo Krahl .... - Wettersbach : Ortsverwaltung, circa 1975. - 367 S. : Ill.; (dt.)

Archive und Bibliotheken

Archive

Archivalien zu Wolfartsweier im Stadtarchiv Karlsruhe


Bibliotheken

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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