Klein Schöppenstedt Nr. 15

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1980 ... 30 Jahre später
Im Altdorf 13.jpg Im Altdorf 13-15.jpg
Im Altdorf 13 - 15
Brandversicherungsnummer: Nr. ass. 15
erste Erwähnung: 1539
Status: Ackerhof
Lage: Karte

erste Erwähnung 1539

Dieser Ackerhof wird erstmals indirekt im Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539 erwähnt, in dem es heißt, daß in Mönche Schöppenstedt 14 Männer[1] leben. Aus den folgenden Besitzverhältnisse kann geschlossen werden, daß er zu dieser Zeit von der Familie Weferling bewirtschaftet wurde.

Marten Glimman 1564

Der erste namentlich bekannte Hofbesitzer erscheint aber erst im Scheffelschatzregister von 1564. Es war Marten Glimman, der vermutlich eine Witwe Wefeling geheiratet hatte:

Martenn Grimme[2] hadt 4 Hueffe vom Closter zu Rittershausenn, zinnst
10 R.

Hinrich Wefeling 1605

Das Erbregister von 1605 gibt Hinrich Wefeling, wohl den Stiefsohn des vorigen, als Hofwirt an.

Hinrich Abel um 1630

Um 1630 kam Hinrich Abel auf diesen Hof, wohl durch Heirat mit einer Weferling-Tochter.

Hinrich Abel jun. 1667

Der aus dieser Ehe hervorgegangene Sohn Hinrich Abel jun. heiratete am 24. September 1667 Catharina Gercken aus Rautheim und führte den Hof weiter.

Jochen Abel 1717

Der Besitz ging dann wiederum auf den Sohn, den Zimmermann Jochen Abel, über, der am 20. Oktober 1717 eine Ehe mit Christina Heidewig Lüders aus Querum Nr. 8 einging.

Jochen Wiegman 1746

Da die Ehe nach vielen Jahren kinderlos blieb, holte das Ehepaar Abel 1738 ihre Nichte Dorothea Hedwig Knigge aus Querum auf den Hof. Diese verheiratete sich am 17. November 1746 mit Jochen Wiegman aus Querum. Dieser wird in der Dorfbeschreibung von 1751 als Besitzer angegeben:

Besitzer: Ackermann Jochen Wiechmann
Länderei: 176 ¼ Morgen, ein Hopfengarten und Wiesenwachs
Vieh: 4 Pferde, 1 Fohlen, 6 Kühe, 1 Rind, 1 Kalb, 4 Schweine
Grundzins: jährlich 5 Taler 13 ggr. 4 Pf. ans Kloster Riddagshausen
Herrendienst: dient dem Kloster wöchentlich 2 Tage mit dem Spanne
Zehnt: auch ans Kloster
Gebäude: Das Wohnhaus von 14 Spannen hat ein Strohdach und ist ohne Schornstein, Scheune und Ställe sind mit darin.

Jacob Wiegmann 1806

Am 1. Mai 1806 verheiratete sich Jacob Wiegmann mit Juliane Eppers aus Thiede und übernahm damit den Hof. Während der westphälischen Regierungszeit, als den Bauern hohe Steuern auferlegt wurden, kam dieser zweitgrößte Hof des Dorfes ins Wanken. 1811 wurden daher 20 Morgen an mehrere Bauern verkauft, doch trat in der Folgezeit durch unsoliden Lebenswandel (Spiel und Trunk) keine grundlegende Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse ein. Nach dem frühen Tod seiner Frau konnte Jacob Wiegmann den Hof schließlich nicht mehr halten. Er mußte den Besitz aufgeben und ging als Handarbeiter nach Braunschweig, wo er 1838 im Armenkrankhaus gestorben ist.

Maße und Abkürzungen

1 Hufe = ca. 24 Morgen
1 Morgen = 120 Ruthen = ¼ Hektar
1 Scheffel (slll) = 10 Himten (h) = ca. 250 kg
1 Reichstaler (R) = 24 Groschen (g)
1 Groschen (g) = 12 Pfennige (₰)
1 ß nie/oldt = 1 neuer/alter Schilling

Literatur

  • Georg Hermann Müller: Das Lehns- und Landesaufgebot unter Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel, Hannover und Leipzig, Hahn'sche Buchhandlung, 1905 (darin: Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539)
  • Franz Schubert: Trauregister aus den Kirchenbüchern 1701-1750, Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel, Teil 3 a, Göttingen 1997
  • Dr. Wilhelm Bornstedt: 750 Jahre Kl. Schöppenstedt, Festschrift zur Jubiläumsfeier beim Volksfest 1976

Quellen

  • Schepffelschatz Register beschriebenn alhir im Ampt Wülffenbuttel heute mandags nach matei apostoli anngefangenn vnnd in genommenn aüf omnium sanctorum vberantwortedt anno domini 1564 (NStWF 24 Alt 6)
  • Kirchenbuch des Klosters Riddagshausen 1569 - 1572, darin auch Einträge von Klein Schöppenstedt (NStWF 1 Kb 946)
  • Kirchenbuch von Klein Schöppenstedt 1652 - 1660 (NStWF 1 Kb 957/958)
  • Kirchenbücher von Mascherode 1652 - 1814 (NStWF 1 Kb 862 - 865)
  • Liste der Erbhofbauern des Ortes Kl. Schöppenstedt um 1935 (NStWF 160 N 62)

Weblinks

Fußnoten

  1. Gemeint sind 4 Ackerleute und 10 Köther
  2. Vermutlich handelt es sich hier um einen Hörfehler des Schreibers, der statt Glimmen den Namen "Grimme" verstanden hat.


unbekannt.png Kloster Riddagshausen

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