Schienenbetrieb in Memel

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Wie alles anfing

Bearbeiter: Holger Schimkus > Abschnitt in Bearbeitung<

Die räumliche Ausdehnung Memels und steigender Einwohnerzahlen führte zur Organisation eines öffentlichen Personennah- und Güterverkehrs. Grundsätzlich waren in den Kaufmannshäusern Lager, "Comptoir" und Wohnung unter einem Dach. Besorgungen, Marktbesuch oder die Wege zum Handwerker konnten ohne Mühe zu Fuß gemacht werden. Und die Verbindung zum Umfeld? Wer in die Nachbarschaft wollte, der hatte verschiedene Möglichkeiten - je nach Geldbeutel. Die billigste Fahrt wird wohl mit dem Bauernwagen gewesen sein. Durch den großen Bedarf der Stadt Memel an ländlichen Erzeugnissen herrschte ein ständiges Hin und Her und die leeren Wagen auf der Rückfahrt boten sich für eine Mitfahrt an. Das Fahrgeld war Verhandlungssache. Bessergestellte hielten sich eine eigene Kutsche. Auch Mietkutschen (Heute: Taxi) konnten bestellt werden.
Vieles hat sich in der Periode nach Waterloo geändert. Das industrielle Zeitalter brach an. Eine Reihe von Erfindungen ließ die Produktion förmlich explodieren. Transportprobleme, die Hauptsorge aller genialen Erfinder jener Zeit, war durch die Eisenbahn gelöst. Gab es auf der Erde im Jahre 1830 erst 381 km Eisenbahn, so waren es 1850 schon 38000 km und 1860 148000 km. Die Zwischenstufe manch anderer Städte mit einer Pferdebahn den Betrieb zu beginnen, wurde in Memel nicht gemacht. Werner von Siemens präsentierte den Berlinern im Jahre 1881 einen elektrischen Straßenbahnwagen, der 1885 noch einmal auf der Weltausstellung in Antwerpen zu bestaunen war. Mit der Betriebseröffnung der Straßenbahn in Memel war das System der elektrisch betriebenen Schienenfahrzeuge in vielen Städten bereits eingeführt. Memel stieg also gleich mit der modernen Technik ein und beschaffte gleich die elektrische Straßenbahn.
Der Personentransport war somit organisiert. Jetzt fehlte nur noch der Gütertransport.
Ab 1906 gab es dazu die Kleinbahn. Sie verband, ausgehend vom Memeler Kleinbahnhof, auch das Hinterland. Sie beförderte neben Personen auch Güter. Die Kleinbahn hatte die gleiche Spurweite von 1000 mm wie die Gleise der Straßenbahn. So nutzte die Kleinbahn im Stadt- und Hafengebiet die Gleise der Straßenbahn. Die Spurweite wurde auch als Metergleis bezeichnet. Sie wurde zumeist aus finanziellen Gründen gewählt, sie ist günstiger als die Spurweite [1] von 1435 mm (z.B. Deutsche Bahn)
Einige Städte gaben ihre Straßenbahn erst nach dem II. Weltkrieg zugunsten des modernen Omnibusses auf und bedauern es in der jetzigen Zeit. Memel hat die Aufgabe des Straßenbahnbetriebs bereits 1934 aufgegeben. Die Gründe dafür bedürfen einer weiteren Recherche.

Straßenbahn in Memel

Spurweite: 1000 mm
Netzlänge: 12 km (Nach Erweiterung am 12.12.1904)
Linien: 2
1. Memel Bahnhof - Börse - Kgl. Schmelz
2. Memel Börse - Strandvilla (Leuchtturm)

Fuhrpark: 12 Triebwagen, 5 Beiwagen
Eröffnung des Betriebs: 18.08.1904
Betriebseinstellung: 1934 (nach 30 Jahren)
Quelle: Wikipedia


Kleinbahn in Memel

Industriebahn in Memel