Denkmalverzeichnis Rommerskirchen/A 55
[[Datei:|thumb|200px|Der Zenthof in Hoeningen]]
Zehnthof (Hoeningen)
- im Denkmalverzeichnis der Gemeinde Rommerskirchen
- Denkmal Nr. A 55
- Tag der Eintragung
- 1995/29.05.
Lage
Hoeningen, Stephanusstr. 18
- Gemarkung
- Hoeningen, Flur 8, Flurstück 267
- Geographische Lage
- 51.093302°N 6.690544°O
Beschreibung
Zehnthof
Der Zehnthof liegt nördlich der Pfarrkirche St. Stephanus, östlich des Gillbaches. Er
war schon seit dem 12. Jh. in Besitz des Kölner Klosters Maria im Kapitol. Zum Hof
gehörte die unmittelbar an das Grundstück grenzende heutige Pfarrkirche als
Eigenkirche. Die Grundherren hatten als Besitzer der Eigenkirche das Patronat über
die Kirche und das Recht auf den großen Zehnt. Ihnen stand der 10. Teil aller
Erträge (Getreide, Großvieh) des Kirchenbezirkes zu. Erst mit der Säkularisation, bei
der alle Klöster, Stifte und geistlicher Besitz aufgehoben wurde, endeten die mit dem
Patronat verbundenen Recht und Pflichten, so wurde z. B. auch die Zehntabgabe
aufgehoben. Die meisten Höfe, wie auch der in Hoeningen, gingen in Privatbesitz
über.
Von der alten Hofanlage ist das Wohnhaus von 1784 erhalten, die
Wirtschaftsgebäude wurden im Laufe der Zeit ausgetauscht, der Grundriß des alten
Zehnthofes wurde nicht beibehalten.
Das Wohnhaus ist ein zweigeschossiger Backsteinbau mit fünf Fensterachsen. Die Fenster sind segmentbogig mit Klobensteinen, im Erdgeschoß stabvergittert.
Hofseitig befinden sich im leicht abgeböschtem Kellergeschoß zwei Zugänge zur
firstparallelen Kellertonne, die das Haus zur Hälfte unterfängt. Die Haustür in
Steingewände mit gesproßtem Oberlicht, liegt leicht erhöht und ist über einen
zweiläufigen Treppenaufgang in Lavabasalt zu erreichen.
Zum Originalbestand gehören der steingefließte Durchgangsflur, die Holztreppe mit Flachbalustern und geschnitztem Anstiegspfeiler, die Balkendecken (zum Teil abgehängt), zum die Türen und -rahmungen, breite Bodendielen, liegender
Dachstuhl mit gekreuzten Windrispen, Gewölbekeller, im wesentlichen die
Raumstruktur.
Bewertung
Der Zehnthof ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, insbesondere zur Veranschaulichung der Lebensweise auf einem ehemaligen Klosterhof im ausgehenden 18.Jh. Der Hof ist erhaltenswert aus wissenschaftlichen, architekurgeschichtlichen und vor allem ortsgeschichtlichen Gründen, als letzter Rest eines ehemalig bedeutenden Zehnthofes des Klosters Maria im Kapitol, dessen bis ins Detail weitestgehend unverändertes Wohnhaus ein gutes Dokument ländlicher Baukunst der 2.Hälfte des 18.Jh. darstellt und das aussagekräftig genug ist, die wichtige ortsgeschichtliche Bedeutung des Hofes zu zeigen, der als geistliches Gut eine Eigenkirche besaß, aus der später, auch wegen der günstigen Lage inmitten des Ortes, die Pfarrkirche St.Stephanus hervorging. (RAD-Gutachten vom 08.06.1994)
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