Rombinus, der heilige Berg im Memelland
Der Rombinus in Schalauen ist ebenso wie das Romowe im Samland und wie die Rominter Heide in Nadrauen eines der prußischen Haupt-Heiligtümer. Es gibt noch andere ehemals heilige Orte, die ebenfalls die Silbe Ram-, Rom-, Rum- im Namen tragen, was „ruhig“ (auch im Sinne von „heilig“) bedeutet. Andere heilige Orte erkennt man an Silben wie Lab- (gut) und Swent-/ Swint (heilig). An diesen Stätten wurde den alten Göttern gehuldigt und wurden ewige Feuer unterhalten. Weil es sich bei der Religion unserer Vorfahren um eine Naturreligion handelt und weil die Gottesdienste deshalb in freier Natur, also in Wäldern, an Gewässern und auf Heideflächen praktiziert wurden, wurden sie als „Heiden“ bezeichnet.
Erdgeschichtlich gehört der Rombinus zum Willkischker Höhenzug, eine Moränenlandschaft, die bei Pogegen am kräftigsten ausgeprägt ist und wo sich der Götterberg in die Memelniederung hineinschiebt und den Fluss zu einem Bogen zwingt. Zu Beginn des Alluviums reichte die Ostsee bis hierher. Östlich des Rombinus liegen der Schreitlauker Höhenzug und das Jura-Becken. Das Memeltal am 35 Meter hohen Rombinus zählte zu den schönsten Landschaften Deutschlands.
Der sagenumwobene Findling auf dem Berg wurde 1811 durch einen Müller gesprengt und in zwei Mahlsteine verwandelt.
Literatur
- Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968