Wittendorfer (Familienname)

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Herkunft und Bedeutung

Herkunftsname von Wittendorf (Gem. Loßburg, Landkreis Freudenstadt), erscheint erstmals im Jahr 1303 in dem 15 Kilometer entfernten Ort Hochmössingen. Zwischen den hier behandelten Wittendorfer-Familien und Wittendorf / Vittendorf-Familien aus Dänemark (19. und 20. Jahrhundert), Wittendorf-Familien aus Westfalen (20. Jahrhundert) sowie jüdischen Wittendorf-Familien aus Litauen (19. und frühes 20. Jahrhundert) besteht keinerlei Zusammenhang. Auch zu sehr wenigen im 20. Jahrhundert bestehenden Wiedendörfer-Personen scheint keine Beziehung zu bestehen. Mögliche Verbindungen zu einer im Hessischen bestehenden Wittendörfer-Familie (2008) sind noch nicht geklärt. Auch ein Otto Witendörfer (1935) kann bis jetzt noch nicht eingeordnet werden. Ob Verbindungen zu in Österreich ansässigen Bittendorfer- und Wettendorfer-Familien bestehen, ist ungeklärt.

Weitere existierende Ortschaften:

  • Wittendorf, Lkr. Kreuzburg / Oberschlesien
  • Wittendorf, Lkr. Stollberg i. Sachsen
  • Wittendorf, Ortsteil v. Ostenland b. Delbrück, Krs. Paderborn

Darüber hinaus bestehen eine Reihe anderer Ortschaften, Weiler und Gehöfte mit ähnlichen Schreibweisen wie z.B.

  • Wiedendorf, im Straßertal bei Langenlois, Oberösterreich
  • Wiedendorf, bei Bernau am Chiemsee
  • Widdendorf, Rhein-Erft-Kreis

Ein angebliches Viedendorf im Kanton Basel sowie ein angebliches Viedendorf in Hessen konnte in google maps nicht nachgewiesen werden.

Frühe Namensvorkommen

Heinrich Wittendorffe (1303)

Oberndorf 7. Mai 1303: Wernher von Zimmern verkauft dem Konrad Riger von Oberndorf seinen eigenen Hof zu Hochmössingen, den Heinrich Phawe, Berthold Ernst, Heinrich Wittendorfe und Walther der Breitenower von Hochmössingen bebauen, um 35 Mark Silber und 10 Schilling Heller (HStA Stuttgart, A 470, Nr. 449).


N.N. Wittendorffer (1374, 1377)

Der Wittendorffer zu Hochmössingen zinst im Jahr 1374 aus seinen Äckern und Feldern dem Kloster Wittichen (FFA Donaueschingen, Bestand Wittichen, Urkunden H, Hochmössingen Nr. 6: Beschreibung eines Undergangs wie die Richter zu Hochmössingen die Zehendtfelder undergangen, welche felder in ganz Hochmössingen dem Kloster Wittichen zehendbar sein. Besiegelt von Herrman v. Trochtelfingen, 1374): 1374, St. Maria Magdalena Tag: "... item in Mützlen Tahl ligt ein Ackher den man nennt des Wittendorffers Ackher gibt auch allen Zehenden gehn Wittichen." "... In Hagenholz ... Wittendorffers feld ... die gent auch allen Zehenden." "... item vor Nuspen feldt Wittendorffers anwender gibt auch allen Zehenden." - Der Wittendorffer zinst desgleichen im Jahr 1377 dem Kloster Wittichen (Q: FFA Donaueschingen, Bestand Wittichen, Urkunden H, Hochmössingen Nr. 7: Beschreibung eines undergangs des Gerichts zu Hochmössingen betreffend etliche felder des Groß- und kleinen Zehenden): 1377, St. Agathen Tag: "... und zu stein grät Wittendorffers Ackher ..." "... und zu vorst Hairen Wittendorffers anwendel ..." "... und vor dem Than hat Wittendorff ein Jauchert ..." "... item abher Wittendorffers feld in Hagenholtz ..."


N.N. Wittendorf (1379)

Rottweil, 14. Februar 1379: Konrad der Vorster, Bürger zu Rottweil, an Konrad Ott, Kaplan zu St. Ulrich an der Heiligkreuzkirche: verkauft 1 Pfund Heller Zins aus der Hamrinnen Haus im Sprengerort zwischen dem Alpirsbacher und des Wittendorfs Haus und dem Alpirsbacher Stock (Urkundenbuch der Stadt Rottweil, 1. Bd., bearb. von Dr. Heinrich Günter, Stuttgart 1896, Nr. 449, S. 176). - Rottweil, 8. März 1379: Pfaff Ott von Balingen, Kaplan zu St. Ulrich in der Heiligkreuzkirche zu Rottweil, an seine Nachfolgr am genannten Altar: stiftet 1 Pfund Heller Zins aus der Hamrinnen Haus im Sprengerort zwischen dem Alpirsbacher und des Wittendorfs Haus (Urkundenbuch der Stadt Rottweil, 1. Bd., bearb. von Dr. Heinrich Günter, Stuttgart 1896, Nr. 450, S. 176).


Claus Wittendorf (1394, 1400, 1432)

Horb 1394: Claus Wittendorf zu Hochmössingen entrichtet Steuern nach Horb (Stadtarchiv Horb, Steuerliste 1394). - 24. November 1400: Claus Wittendorff von Hochmössingen verkauft an das Kloster Wittichen 1 Malter Vesen und 1 Malter Haber Oberndorfer Meß jährlich Gült aus seinem Haus und Hofraite zu Hochmössingen gelegen bei der Kirche um 23 Pfund 15 Schilling Heller. Siegler: Junker Berthold Hagg, Vogt zu Hochmössingen (FFA Donaueschingen, Bestand Wittichen, Urkunden H, Hochmössingen Nr.11). - Meßkirch, 24. Juli 1432: Ritter Johann von Zimmern, Freiherr zu Meßkirch, meldet dem Bischof Otto von Konstanz, daß er eine ewige Messe in seiner Burg und Veste Seedorf gestiftet habe. Dotation u.a.: 1 lb. 4 ß Heller aus einer Wiese uff Oberndorfer Steig gegen Rütin hinuß, die Claus Wittendorf von Homessingen baut (HStA Stuttgart, B 203, Nr. 1375/a).


Claus Wyttendorf (1414)

Horb, 24. Mai 1414: Claus Wyttendorf der Schmid zu Neuneck verkauft an das Spital Horb 1 Pfund Heller Gült aus einer Scheuer zu Horb im Tal um 20 Pfund Heller (Q: Das Spitalarchiv in Horb, bearb. von Josef Reiter, = Württembergische Archivinventare, hrsg. von der Württembergischen Archivdirektion, Zwanzigstes Heft, Stuttgart 1950, S. 16).


"daz Witndörflin von Töttingen" (1439/40)

Zahlt Steuern laut Jahresrechnung der Herrschaft Hohenberg 1439/40 (Quellen zur Verwaltungsgeschichte der Grafschaft Hohenberg vom Übergang zu Österreich 1381 bis zum Ende der Reichsstädtischen Pfandherrschaft 1454. 2. Teil, bearb. von Karl Otto Müller, = Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe A Quellen, 4. Band, Stuttgart 1959, S. 139).


Johannes Wittendorf (1441)

Johannes Wittendorf zu Rottweil, Heilig crutz ort, hat im Jahr 1441 ein Vermögen von 1 ß h (Eugen Mack: Das Rottweiler Steuerbuch von 1441, Tübingen 1917, S. 132).


Heinrich Wittendorff und Heinrich Wittendorffs sun (1460, 1488, 1495)

Im Jahr 1460 ist "Heinrich Wittendorffs sun" Anrainer am Veseringut zu Hochmössingen (HStA Stuttgart, H 102/2-4, Lagerbuch Kloster Alpirsbach 1460, fol. 304). - Heinrich Witendorf ist Anrainer im Jahr 1488 (HStA Stuttgart, H 102/2-6, Lagerbuch Kloster Alpirsbach 1488, fol. 19). - Heinrich Wittendorff stößt im Jahr 1495 an Äcker der Oberndorfer Augustinerinnen (HStA Stuttgart, H 230-1, Lagerbuch Augustinerinnen Oberndorf 1495, fol. 24b).


Thoman Wittendorf (1460, 1488, 1495)

Im Jahr 1460 zinsen Thoman Wittendorff und Heinrich Fryg zu Hochmössingen aus der Rempinen Mülwisen zu Fluorn dem Kloster Alpirsbach 3 Pfund Heller (HStA Stuttgart, H 102/2-4, Lagerbuch Kloster Alpirsbach 1460, fol. 304), ebenso im Jahr 1488 (Thoma Wittendorf und Heinrich Fry) (HStA Stuttgart, H 102/2-6, Lagerbuch Kloster Alpirsbach 1488, fol. 19). Nachfolger ist laut einer späteren Ergänzung Philipp Leuch zu Römlinsdorf. Doman Wittendorff ist im Jahr 1495 Anrainer an Cunrat Zeller, der den Oberndorfer Augustinerinnen aus seinem Haus und Hof ("deß pfawen huß und hoff") zu Hochmössingen, der Hensli Pfawen gehört, zinst (HStA Stuttgart, H 230-1, Lagerbuch Augustinerinnen Oberndorf 1495, fol. 25b).


Conrad Wittendorf (1487)

Horb, 28. Juni 1487: Conrad Wittendorf zu Töttingen dem Dorf ob Horb gesessen, verkauft an Hans Konny, Bürger von Horb, sein Haus und seine Hofraite zu Horb in der Neckargasse um 75 Pfund Heller (Das Spitalarchiv in Horb, bearb. von Josef Reiter, = Württembergische Archivinventare, hrsg. von der Württembergischen Archivdirektion, Zwanzigstes Heft, Stuttgart 1950, S. 82).


Henßlin Wyttendorff (1487, 1489, 1491, 1492), Klosterschaffner zu Kirchberg, Kirchherr zu Hecklingen

Imnau, 16. März 1487: Schultheiß und Richter von Ymnow entscheiden eine Klage des Klosters Kirchberg, vertreten durch seinen Hofmeister Hainricus und seinen alten Schaffner Hänßlin Wittendorf, gegen die Brüder Fritz und Auberlin Lämeller zu Ymnow wegen eines Ackers daselbst. Siegler: Junker Voltz von Wyttingen. Geben Freitag vor Sonntag Occuli 1491 (HStA Stuttgart, B 462 Urkunden Dominikanerkloster Kirchberg, Nr. 729). - Ihlingen, 8. Juni 1489: Bruder Johans Muntzer von Sünchingen, Prior zu Rappoltzow, verzichtet auf alle Rechte an eine Wiese zu Ychlingen, die von seinem Pfründner Henßlin Widmer an das Kloster gefallen ist, zu Gunsten des Klosters Kirchperg, bez. seines Schaffner Henßlin Wyttendorff. Siegler: der Aussteller. Geben auf St. Medardus Tag 1489 (HStA Stuttgart, B 462 Urkunden Dominikanerkloster Kirchberg, Nr. 721). - 14. März 1491: Hainrich und Wolfgang, Gebrüder, Grafen zu Fürstenberg, nehmen den ehrsamen Ennderis Kötzen von Horw, den Schreiber ihres Vetters, des Grafen Hainrichzu Fürstemberg sel., welchen zu des letzten Lebzeiten die würdigen, geistlichen und andächtigen Frauen, Priorin und Convent des Gotteshauses Kilchperg Prediger Ordens um den von der Grafschaft Fürstemberg lehenbaren Zehnten zu Ergotzingen als Träger dargegeben haben, ebenso als des Klosters Träger und "zu man" an, leihen ihm diesen Zehnten und geloben, nach dem Tode des Ennderis Kötz dieses Lehen jeweils dem Schaffner des Klosters als Träger dergestalt zu leihen, wie ihr vorgenannter Vetter sel. dasselbe vor Kötz dem Klosterschaffner Henslinn von Wittendorf geliehen hat. Geben am montag nach dem suntag Letare 1491 (Fürstenbergisches Urkundenbuch, IV. Band. Quellen zur Geschichte der Grafen von Fürstenberg vom Jahre 1480-1509, bearb. von Siegfried Riezler, Tübingen 1879, Nr. 543e, S. 505). - 25. September 1492: Die Vorfahren von Eberhart Balcz, Prior zu Ryppeltzow, nämlich die Prioren von Ryppeltzow, hatten einen Vertrag mit dem seligen Johansen Wittendorf, weiland Kirchherr zu Hecklingen, abgeredet, wonach jeder Kirchherr zu Hecklingen allen Zehnten einnehmen und nießen und dafür dem Gotteshaus Ryppeltzow jährlich zinsen soll. Gedachter Herr Johans war vor Beschluß der Sache mit dem Tode abgegangen. Daher soll der Vertrag nun erneuert werden (Fürstenbergisches Urkundenbuch, IV. Band. Quellen zur Geschichte der Grafen von Fürstenberg vom Jahre 1480-1509, bearb. von Siegfried Riezler, Tübingen 1879, Nr. 155, S. 146f.)

Möglicherweise handelt es sich hier um zwei verschiedene Personen.


N.N. Wittendorfer (1491)

26. Juli 1491: Schultheiß, Richter und ganze Gemeinde des Dorfes Betra verkaufen mit Zustimmung des edlen und festen Junkers Hans von Weitingen eine jährliche Gülte von 2 fl rh aus dem Hof von Peter Seger zu Betra, das Wittendorfer Gut genannt, an den ehrsamen Erhard Herzog, Bürger zu Horb, und allen seinen Erben und Nachkommen für 40 fl rh (Q: StA Sigmaringen, Dep. 38 T 1, Nr. 1118). Das Gut ist wahrscheinlich nach einem seiner Vorbesitzer, N.N. Wittendorfer, benannt. Hierbei kann es sich um eine Besitzerfamilie handeln, die mit den fast gleichzeitig in dem benachbarten Dettingen (1439/40, 1487) dokumentierten Wittendorfer verwandt ist.


Enelin Wittendorf (1492)

"1492, Juni 4. Heinrich Zimmermann zu Hecklingen und seine Frau Enelin Wittendorf begeben sich mit ihren Kindern ..." (Zs. f. d. Gesch. d. Oberrheins, weitere Angaben noch zu eruieren). Wohl Verwandte von Hans Wittendorf, Kirchherr zu Hecklingen.


Hanns und Ulrich Wyttendorff (1495)

Hanns Wyttendorff und "Ulrich Wyttendorff unnd sin erben" zinsen im Jahr 1495 aus ihrem "Hußhoff mit siner zuogehörd" den Oberndorfer Augustinerinnen (HStA Stuttgart, H 230-1, Lagerbuch Augustinerinnen Oberndorf 1495, fol. 27b).


Ulrich Wittendorfs sun (1495)

"Ulrich Wittendorfs sun" ist im Jahr 1495 Anrainer an Cunrat Zeller, der den Oberndorfer Augustinerinnen aus seinem Haus und Hof ("deß pfawen huß und hoff") zu Hochmössingen, der Hensli Pfawen gehört, zinst (HStA Stuttgart, H 230-1, Lagerbuch Augustinerinnen Oberndorf 1495, fol. 25). - Hanns Wyttendorff und "Ulrich Wyttendorff unnd sin erben" zinsen im Jahr 1495 aus ihrem "Hußhoff mit siner zuogehörd" den Oberndorfer Augustinerinnen (HStA Stuttgart, H 230-1, Lagerbuch Augustinerinnen Oberndorf 1495, fol. 27b).


Martinus Vitendorfer (1509/1510)

Ist in den Jahren 1509 und 1510 Zollgegenschreiber in Straßwalchen im Salzburgischen (BSta München, HK, RA Burghausen, RMA R 1, fol. 71r, zit. n. Christian Hesse, Amtsträger der Fürsten im spätmittelalterlichen Reich. Die Funktionseliten der lokalen Verwaltung in Bayern-Landshut, Hessen, Sachsen und Württemberg 1350-1515, Habil.-Schr., = Schriftenreihe der Historischen Kommision bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 70, Göttingen 2005, S. 827). Aufgrund des frühen Nachweises fernab des Herkunftsortes der Wittendorfer gehört diese Person möglicherweise nicht zu der hier behandelten Familie.


Hans Wittendorffer (1524, 1533), Dorfrichter

Hanns Wittendorffer ist im Jahr 1524 Dorfrichter und zugleich Zeuge der Renovation des Klosters Wittichen. Zudem ist er Anlieger an Äcker des Klosters Wittichen (FFA Donaueschingen, Bestand Wittichen, Urkunden H, Hochmössingen Nr. 43: Renovation des Klosters Wittichen zu Hochmössingen). - Hanns Wittendorffer zinst im Jahr 1533 den Klosterfrauen zu Oberndorf aus seinem Hof (HStA Stuttgart, H 230-6, Lagerbuch Augustinerinnen Oberndorf 1533; HStA Stuttgart, H 230-4, Erneuerung Augustinerkloster Oberndorf 1744, fol. 25). - Den Hof hat später einer handschriftlichen Ergänzung zufolge Stoffel Wittendorffer ("modo Stoffel Wittendorffer") inne (HStA Stuttgart, H 230-6, Lagerbuch Augustinerinnen Oberndorf 1533) und dann im Jahr 1715 Carle Wittendorffer (HStA Stuttgart, H 230-4, Erneuerung Augustinerkloster Oberndorf 1744, fol. 67).


Heinrich Wittendorff (1526)

Heinrich Wittendorff ist im Jahr 1526 Anrainer an Äcker des Klosters Wittichen in Hochmössingen (FFA Donaueschingen, Bestand Wittichen, Urkunden H, Hochmössingen Nr. 43: Renovation des Klosters Wittichen zu Hochmössingen, Sonntag vor St. Urban 1524, Nachtrag von 1526).


Thoman Wittendorffer genandt Schneider zu Hochmössingen (1557)

"Thoman Wittendorffer genandt Schneider zu Hochmössingen" zinst im Jahr 1557 den Klosterfrauen zu Wittichen aus einem Gut, das zuvor "von Jacob Schneidern seinem Vatter seel(ig) gepawen". Haus und Hof sind "hinder dem gemainen Rathhauß bey der Kürchen zwischen beeden Kilchgassen gelegen" (Pfarrarchiv Hochmössingen, Ernewerunen des Gottshauß Wittichen, 1557). In einer Abschrift aus dem Jahr 1688 heißt es statt "Thoman Wittendorffer genandt Schneider" nur noch "Thoma Wittendorffer". Seine Hofnachfolger sind Andreas Strutters Erben und hernach Clauß Spieß (1688) (StA Rottweil, I, 51, 1, Akten über Zinsen und Zehnten aus Gütern Wittichen in Hochmössingen).


Hanß Wittendorfer (1557, 1562, 1569, 1578, 1609), Schultheiß

Hanß Wittendorfer zinst im Jahr 1557 den Klosterfrauen zu Wittichen aus einem Hof (Pfarrarchiv Hochmössingen, Ernewerungen des Gottshauß Wittichen, 1557). - Ist im Jahr 1562 Schultheiß zu Hochmössingen ("... Erbarn unnd beschaidnen Hanns Wittendorffers Schulthaissen Ambtsverwesers ...") (HStA Stuttgart, H 102/2-101, Erneuerung Kloster Alpirsbach, Pfleg Dornhan, 1562). - Hanns Wittendorffer ist im Jahr 1562 Anrainer (HStA Stuttgart, H 102/2-99 sowie H 102/2-101, Erneuerung Kloster Alpirsbach, Pfleg Dornhan, 1562). - Hans Wittendorff ist im Jahr 1569 Anrainer an Hochmössinger Steig (StA Oberndorf, A 238, Güterzinserneuerung der Stadt Oberndorf auf Bitten der Weißen Sammung Rottweil, 1569). - Hans Wittendorffer ist im Jahr 1578 Anrainer (StA Oberndorf, A 502: Witticher, Hochmessinger und landtschafftlich Rechnungen ufferloffenen uncosten in Sachen Reutemer Zehend Spanns, fra Zimbern). - Oberndorf, 5. November 1609: Hanns Witendorfer von Hochmeßingen ist Anrainer an Hochmessinger Steig (StA Oberndorf, B 313).

Möglicherweise handelt es sich hier um zwei verschiedene Personen.


Hans Wittendorfer "des Hansles Hanselin genantt" (1586)

verstirbt am 09.06.1586 in Hochmössingen (Kirchenbuch Hochmössingen, Sterberegister). Ist Vater einer kleinen Tochter Margaretha ("ein jungs döchtterlin"), die im Jahr 1587 verstirbt.

Möglicherweise sind diese beiden (Vater Hansle und Sohn Hanselin) identisch mit Hans Wittendorfer (1524, 1533) bzw. (1557-1578).

Varianten des Namens

Die Schreibweise des Namens war stets abhängig von den orthographischen Gepflogenheiten der Zeit, den Sprach- und Schreibkenntnissen der Kanzleibeamten, Schreiber und Pfarrer und deren Fähigkeiten, Zuzuhören und zu verstehen, sowie nicht zuletzt von der jeweils gesprochenen Sprache (Dialekt). Signifikant ist, daß der Name bis gegen Ende des 16. Jahrhunderts überwiegend ohne die die Ortsbezeichnung Wittendorf personifizierende Endung „-er“ aufscheint. In der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert dominiert die Form „Wittendorffer“, während allmählich seit den 1790er und endgültig seit den 1810er Jahren die heute noch gültige Schreibung „Wittendorfer“ in Hochmössingen gebräuchlich wird. Lediglich in anderen Gegenden, wo der Name ungewohnt gewesen sein mag, wurden immer noch davon zum Teil stark abweichende Schreibungen angewandt.


  • Widendorf (1807)
  • Wittendorf (1379, 1394, 1432, 1441, 1487, 1488, 1492, 1495, 1615)
  • von Wittendorf (1491)
  • Wittendorff (1377, 1400, 1432, 1460, 1495, 1526, 1569, 1577, 1590, 1719)
  • Wyttendorf (1414)
  • Wyttendorff (1489)
  • Wittendorffe (1303)
  • Widedorfer (1749)
  • Widembdorffer (1743)
  • Widendorfer (1609, 1615, 1720, 1739, 1747, 1751, 1839, 1851)
  • Widendorffer (1603, 1650, 1714, 1745, 1748, 1752, 1850)
  • Widendörffer (1728)
  • Widdendorfer (1796, 1824)
  • Widtendorffer (1644)
  • Wiedendorfer (1815, 1847)
  • Wiedtendorffer (1705)
  • Wietendorffer (1557, 1612, 1636, 1804, 1806)
  • Witendorfer (1609, 1802, 1804, 1807, 1843)
  • Witendorffer (1629, 1715, 1735, 1743, 1748, 1802, 1804)
  • Witidorffer (1669, 1674)
  • daz Witndörflin (1439)
  • Wittendorfer (1612, 1673, 1741, 1751, 1791, seit den 1810er Jahren dann die in Hochmössingen durchgängige Schreibweise)
  • Wittendörfer (1744)
  • Wittendorffer (1374, 1377, 1533, 1557, 1562, 1578, 1590, 1650, in der zweiten Hälte des 17. und im 18. Jahrhundert dann die durchgängige Schreibweise)
  • Wittendörffer (1744)
  • Wittenndorffer (1586)
  • Wüdtendorffer (1694)
  • Wütendorffer (1674, 1704)
  • Wüttendorfer (1744)
  • Wüttendorffer (1675, 1714)


Verschreibungen

  • Wirkhendorffer (1615), Ittendorffer (1675), Ritterdorfer (1719)

Geographische Verteilung

Hochmössingen, Landschaft der Reichsstadt Rottweil

Die Wittendorfer sind seit 1303 in Hochmössingen nachweisbar sowie seit dem 17. Jahrhundert in einigen der anderen Ortschaften der Reichsstadt Rottweil und den angrenzenden vorderösterreichischen Territorien. Im 18. Jahrhundert fanden zahlreiche Auswanderungen in die Länder der habsburgischen Krone statt, vor allem in die donauschwäbischen Gebiete im heutigen Ungarn und Jugoslawien, aber auch in andere deutsche Siedlungsgebiete wie etwa in das Komitat Neutra (heutige Slowakei), nach Budapest und auch nach Wien. Innerhalb Ungarns nahmen viele der eingewanderten Wittendorfer im ausgehenden 18. und im 19. Jahrhundert an Binnenwanderungen teil. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind zahlenmäßig starke Auswanderungen in die USA festzustellen. Nach 1945 fanden einige der W.-Familien durch Vertreibung aus Ungarn und Jugoslawien nach Deutschland bzw. Österreich zurück.

Auswanderungen nach Ungarn, frühe Vorkommen dort

  • 1 Wittendorfer Matthias (Bruder v 6, Onkel v 5), Sv Johannes Karl u Haag Anna, * 20.02.1711 Hochmössingen nwv Rottweil a.N., oo I Haug(er)Theresia (+ 28.04.1743 Aasen), oo II 28.06.1743 Aasen öv Donaueschingen Engelsmann Eva, Manumission 22.04.1752 für Ungarn mit Frau Engelsmann Eva u 7 Kindern (Joh, Matth, Meinrad, M Müller aus I. Ehe der Frau; A, Ther, Gertrud Wittendorfer); 1771 Witwe Engelsmann Eva mit Söhnen Müller Matthias u Müller Meinrad in Pula. - Q: Kirchenbuch Hochmössingen; Kirchenbuch Aasen; Hacker Südöstlicher Schwarzwald. S 373; Hengl, Seelenlisten Wesprim, S 177, 181 f.
  • 2 Wittendorfer Anna, Tv Matthias (1) u Haug(er) Theresia, * 18.01.1739 Aasen öv Donaueschingen, Manumission 22.04.1752 für Ungarn. - Q: Kirchenbuch Aasen; Hacker Südöstlicher Schwarzwald S. 373.
  • 3 Wittendorfer Theresia, Tv Matthias (1) u Engelsmann Eva, * 17.09.1748 Aasen öv Donaueschingen, Manumission 22.04.1752 für Ungarn. - Q: Kirchenbuch Aasen; Hacker Südöstlicher Schwarzwald S. 373.
  • 4 Wittendorfer Gertrud, Tv Matthias (1) u Engelsmann Eva, * 11.03.1752 Aasen öv Donaueschingen, Manumission 22.04.1752 für Ungarn, wohnt 1767 Diosbereny im Hause der Cousine Wittendorfer Veronica (5), oo 29.06.1779 Szakadat Herr Jacob. - Q: Hacker Südöstlicher Schwarzwald S. 373; Hengl Ansiedlungen Tolnau S. 103; Kirchenbuch Diosbereny Filiale Sakadat.
  • 5 Wittendorfer Veronica, Nichte von (1), Tv Karl (Bruder v 1) u Schumpp Clara, * 21.03.1745 Hochmössingen nwv Rottweil a.N., oo Appenzeller Franz, 1767 Diosbereny mit Ehemann Appenzeller Franz u Cousine Wittendorfer Gertrud (4). - Q: Kirchenbuch Hochmössingen; Hengl Seelenlisten Tolnau S. 103.
  • 6 Wittendorfer Juliana, Schwester v (1), Tv Johannes Karl u Haag Anna, * 17.02.1719 Hochmössingen nwv Rottweil a.N., oo Sonntag Andreas, 1748 Aasen mit Ehemann Sonntag Andreas, erhält 1754 in Ungarn lebend vom Bruder Karl aus Hochmössingen 20 fl. - Q: Kirchenbuch Hochmössingen; Kirchenbuch Aasen; Hacker Oberer Neckar S. 218.
  • 7 Wittendorfer Joseph, * um 1751/52, oo 17.01.1774 (22 J.) Tevel Frank Catharina (20 J., + 21.01.1786 Tevel, 35 J.). Kinder in Tevel: Maria * 13.10.1774; Matthias * 04.11.1777, + 20.06.1779.
  • 8 Wittendorfer Joseph, 1767 Knecht in Tevel bei Held Jakob. - Q: Hengl, Seelenlisten Tolnau S. 321.
  • 9 Wittendorfer Joseph, 24.08.1767 Knecht in Högyesz bei Wentzel Lorenz. - Q: Hengl, Seelenlisten Tolnau S. 134.
  • 10 Wittendorfer Joseph, * um 1752/53, "murarius ex Germania loco Kre...", + 09.11.1796 Tevel (43 J.).
  • 11 Wittendorfer Joseph, oo 17.02.1778 (Jüngling aus Tevel) Gödre Montag Elisabeth (Kis-Keretur). Kinder in Gödre: Katharina * 10.05.1779; Johannes * 15.09.1781.
  • 12 Wittendorfer Joseph, * um 1751, oo 15.06.1809 (Witwer, 58 J.) Mágocs Tettinger Anna (Witwe, 40 J.).
  • 13 Wittendorfer Joseph, * um 1710 Altoberndorf, oo 10.10.1733 Bochingen Dorothea Jauch, + 01.05.1763 Zomba (45 J.). Geburt eines Kindes noch 1748 Bochingen, 1753 Kakasd, 1757 Zomba. Wandert nach 1748 nach Ungarn aus zusammen mit Frau und Kindern Domenikus (* 03.08.1734 Bochingen), Monika (* 11.04.1736 Bochingen), Brigitta (* 25.06.1739 Bochingen), Franziska (* 22.02.1742 Bochingen), Ludwig (* 23.11.1744 Bochingen), Matthias (* 04.01.1746 Bochingen), Joseph (* 03.03.1748 Bochingen).
  • 14 Wittendorfer Brigitta, Tv Joseph (13), * 25.06.1739 Bochingen, oo 19.07.1766 Kakasd Arno Michael (Witwer, * um 1720 Spaichingen, oo I 21.05.1750 Kakasd Püller Barbara).
  • 15 Wittendorfer Judith, Tv Joseph (13), Schwester v (14), * nach 1748 (nicht mehr Bochingen) u vor 1753 (noch nicht Kakasd), oo 23.01.1769 Zomba Trick Sebastian, TZ Arno Michael.
  • 16 Wittendorfer Paul, * um 1740/41 wahrscheinlich Landschaft Rottweil, oo I Hetzenecker Catharina (+ 06.03.1781 Soroksar, 38 J.), oo II 30.04.1781 Soroksar Frank Magdalena (+ 07.11.1805 Sorkosar), + 16.01.1790 Soroksar (49 J.). Ansiedlung von Wittendorfer Paul in Soroksar nach 1765/66, als seine Tochter Catharina bereits geboren war (nicht Soroksar) und 1771, als seine Tochter Magdalena in Soroksar geboren wurde.
  • 17 Wittendorfer Johannes, * um 1710 wahrscheinlich Waldmössingen, oo um 1735 N.N. Sabina, ab 1752 in Apar. Vier Töchter Walburga (* um 1735), Theresia (* um 1740), Anna (* um 1749, + 17.02.1769 Apar, 20 J.), Sabina (* um 1752, + 28.11.1772 Apar, 20 J.). Mehrere Patenschaften für Kinder von Andreas Jauch und dessen Ehefrau Balbina, wohl aus Niedereschach.
  • 18 Wittendorfer Walburga, Tv Johannes (17), * um 1735, oo 24.01.1757 Apar Hemmerle Sebastian (* um 1737 Niedereschach, + 24.01.1776 Apar, 38 J.).
  • 19 Wittendorfer Theresia, Tv Johannes (17), * um 1740, oo 12.02.1761 Apar Vager Matthias.
  • 20 Wittendorfer Matthias, 1767 Knecht in Bonyhádvarasd. - Q: Hengl, Seelenlisten Tolnau, S. 73.
  • 21 Wittendorfer Katharina, * um 1754, 1771 (17 J.) mit Ehemann Jager Johannes (25 J.) in Pula, Komitat Veszprem. - Q: Hengl, Seelenlisten Veszprem, S 179.
  • 22 Wittendorfer Katharina, * um 1723, 1771 (48 J.) mit Ehemann Kempf Friedrich (50 J.) in Pula, Komitat Veszprem. - Q: Hengl, Seelenlisten Veszprem, S 180.
  • 23 Wittendorfer Magdalena, * um 1840, oo 06.05.1861 Högyesz, Schönberger Adam, 32 J., aus Dusz.
  • 24 Wittendorfer Johann, * um 1790, 23 J., oo 07.02.1813 Mágocs, Frech Anna Maria, 23 J.
  • 25 Wittendorfer Juliana, * um 1790, oo 16.01.1816 Apar, Riedlinger Nikolaus.
  • 26 Wittendorfer Michael, * um 1743 vermutlich Altoberndorf, ab 1775 Kinder in Skalitz.

Häufigkeit des Namens

Der Name Wittendorfer ist ein ausgesprochen seltener Familienname. Weltweit sind rund 100 Einträge in den Fernsprechbüchern nachweisbar (Stand um 2000). Alle diese Familien sind auf die beiden Hochmössinger Stammväter Matthias W. (oo 1593, + 1613) und Jakob W. (oo 1606, + 1635) zurückzuführen. Heutige Schreibweisen ohne Endung auf "-er" oder mit "V" beruhen auf in Jugoslawien nach 1945 vorgenommenen behördlichen Änderungen.

  • Deutschland

Wittendorfer (32); Wittendörfer(4); Wittendorf (9); Wittendorff (2)

  • Österreich

Wittendorfer (2); Vittendorfer (3)

  • Ungarn

Wittendorfer (4); Vidosfalvy (1)

  • Kroatien

Wittendorfer (1); Vitendorf (3)

  • Schweiz

Wittendorfer (5)

  • USA

Wittendorfer (32); Vittendorfer (1)

  • Venezuela

Wittendorfer (3)

Bekannte Personen

Friedrich Josef Wittendorfer, Lokalpolitiker

geb. 08.01.1892 Rottweil-Altstadt, gest. 24.03.1975 Rottweil, Rathausangestellter. Gehörte im März 1946 zusammen mit dem kommissarischen Rottweiler Bürgermeister und Oberstaatsanwalt Dr. Franz Mederle zu den Mitbegründern des "Schwäbisch-Alemannischen Heimatbunds", einer Partei, die in Anlehnung an das Programm von Dr. Otto Feger die Schaffung eines autonomen alemannischen Staats im Südwesten von Deutschland zum Ziel hatte (Vgl. Jürgen Klöckler: Abendland - Alpenland - Alemannien. Frankreich und die Neugliederungsdiskussion in Südwestdeutschland 1945-1947 (= Studien zur Zeitgeschichte, Bd. 55), München 1998, S. 244 f.; Jürgen Klöckler (Bearb.): Chronik des Kreises Rottweil vom 27. April 1945 bis zum 30. September 1949, hrsg. vom Stadtarchiv Rottweil (= 100. Jahresgabe des Rottweiler Geschichts- und Altertumsvereins e.V.), Rottweil 2000, S. 53).

Sonstige Personen

Hanns Wittendorffer, Schultheiß zu Hochmössingen

Ist im Jahr 1562 Schultheiß zu Hochmössingen ("... Erbarn unnd beschaidnen Hanns Wittendorffers Schulthaissen Ambtsverwesers ...") (Q: HStA Stuttgart, H 102/2-101, Erneuerung Kloster Alpirsbach, Pfleg Dornhan, 1562).


Martin (Ordensname: Serenus) Wittendorffer, Prior und Guardian der Kapuzinerklöster Laufenburg a. Rh., Offenburg, Wangen, Bregenz, Schlettstadt, Waldshut sowie Ravensburg

Am 1. März 1627 immatrikuliert sich "Martinus Wittendorffer Stauffensis" an der Universität Freiburg i. Br. (Q: Die Matrikel der Universität Freiburg i. Br. von 1460-1656, bearb. u. hrsg. von Dr. Hermann Mayer, I. Bd., Freiburg i. Br. 1907, S. 858). Wahrscheinlich besuchte er zuvor, also in den 1620er Jahren, die in Staufen existierende Lateinschule, die auf geistliche Ämter sowie ein Universitätsstudium vorbereitete (vgl. dazu allg.: Wilhelm Weitzel, Die Fauststadt Staufen im Breisgau 1336-1936. Pfarrei und Stadt in 600jähriger Geschichte, Staufen 1936, S. 35-38).

Pater Serenus Wittendorfer von Staufen, geboren als Martin um 1614 (da verstorben 1686 im Alter von 74 Jahren), eingekleidet als Kapuziner am 2. August 1631, befindet sich im Jahr 1646 in Sulz, erscheint am 19. April 1652 als erster Superior des neu gegründeten Kapuzinerklosters Laufenburg a. Rh. Wird am 27. November 1654 als Guardian der Kapuziner in Offenburg erwähnt und am 15. Oktober 1655 als Vikar der Kapuziner in Wangen sowie am 20. April 1657 als Guardian ebendort. Wird am 20. September 1658 als Guardian der Kapuziner in Bregenz bezeugt. Ist 1661 und 1662 Guardian der Kapuziner in Schlettstadt. Wahl zum Guardian des Kapuzinerklosters Laufenburg a. Rh. am 12. November 1663, dort 1663 und 1664 bezeugt. Im Jahr 1668 als Guardian der Kapuziner in Waldshut erwähnt. Ist im Jahr 1680 Vikar der Kapuziner in Bregenz. Wechselt danach an das Kapuzinerkloster Ravensburg, wo er am 29. Dezember 1686 im Alter von 74 Jahren stirbt (Q: Helvetia Sacra, Abt. V, Bd. 2, Erster Teil: Der Franziskusorden, 2.: Die Kapuziner und Kapuzinerinnen in der Schweiz, hrsg. von Albert Bruckner, Bern 1974, S. 347 f.; Peter Bapt. Zierler: Das Kapuzinerkloster in Ravensburg. Ein Beitrag zur Geschichte der Gegenreformation in Oberschwaben, Ravensburg 1910, S. 174).

Diese Person ist wahrscheinlich identisch mit dem am 8. November 1609 in Hochmössingen geborenen Martin Wittendorfer. Das aus dem angegebenen Sterbealter errechnete Geburtsdatum 1614 dürfte ohnehin zu spät liegen, zumal die Immatrikulation an der Universität Freiburg i. Br. bereits 1627 erfolgte. Wird von Pater Romuald "als vorzüglicher Prediger, Lektor und Guardian gerühmt" (Q: Peter Bapt. Zierler: Das Kapuzinerkloster in Ravensburg. Ein Beitrag zur Geschichte der Gegenreformation in Oberschwaben, Ravensburg 1910, S. 174).


N.N. (Ordensname: Pelagius) Wittendorfer, Kapuzinerpater und Provinzial zu Staufen im Breisgau

Beim Tod von Martin Serenus Wittendorfer im Jahr 1686 wird erwähnt, daß dieser ein leiblicher Bruder von Provinzial Pater Pelagius Wittendorfer, Kapuziner zu Staufen im Breisgau, ist. Nähere Einzelheiten zu Pelagius sind nicht genannt. Pelagius ist wohl der Ordensname, der Taufname dürfte anders gelautet haben (Q: Peter Bapt. Zierler: Das Kapuzinerkloster in Ravensburg. Ein Beitrag zur Geschichte der Gegenreformation in Oberschwaben, Ravensburg 1910, S. 174).

Vielleicht ist Serenus Wittendorfer identisch mit "Lucas Wildendorffer Stauffensis", der sich am 19. September 1623 an der Universität Freiburg i. Br. immatrikuliert. Sein Nachname könnte möglicherweise verschrieben sein. In den 1597 einsetzenden und bis 1611 offensichtlich unsystematisch geführten Hochmössinger Taufeinträgen ist ein Lukas W. nicht aufgeführt (Taufen für die Jahre 1601 bis 1603 fehlen). Identität könnte auch mit Matthias, geb. am 29. Februar 1608 in Hochmössingen, bestehen, der ebenfalls ein Bruder von Martin Serenus Wittendorfer ist.


N.N. (Ordensname: Bernhard) Wittendorfer, Benediktinerpater zu St. Trudpert im Schwarzwald

Benediktinerpater Bernhard Wittendorfer von der Abtei St. Trudpert ím Schwarzwald findet im Jahr 1632 in den Wirren des 30jährigen Krieges, als die Schweden St. Trudpert verwüsteten, Zuflucht im Kloster Muri in der Schweiz. Bernhard ist wohl der Ordensname, der Taufname dürfte anders gelautet haben (Q: Rudolf Henggeler, Die Flüchtlingshilfe der schweizerischen Benediktinerklöster zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, hrsg. von der Bayerischen Benediktiner-Akademie, Bd. 62, 1949/50, I./II. Heft, S. 198-221, dort S. 214; vgl. ebenso: Martin Kiem, Geschichte der Benediktiner Abtei Muri-Gries, Bd. 2. Die Geschichte Muris in der Neuzeit, Stans 1891, S. 93 f.).

Vielleicht ist Bernhard Wittendorfer identisch mit "Lucas Wildendorffer Stauffensis", der sich am 19. September 1623 an der Universität Freiburg i. Br. immatrikuliert. Sein Nachname könnte möglicherweise verschrieben sein. In den 1597 einsetzenden und bis 1611 offensichtlich unsystematisch geführten Hochmössinger Taufeinträgen ist ein Lukas W. nicht aufgeführt (Taufen für die Jahre 1601 bis 1603 fehlen).


Anton Wittendorfer, Begründer der "Erste Wiener Bierhalle"

Errichtet im Jahr 1839 im Wiener Gemeindebezirk Fünfhaus an der Ecke Rosinagasse / Gasgasse 4-6 die "Erste Wiener Bierhalle", die sich somit in unmittelbarer Nachbarschaft zum 1790 von Nikolaus Christoph Oesterlein (1747-1809) errichteten Fünfhauser Brauhaus auf dem Gelände des ehemaligen Karmeliterhofs in der Zwölfergasse befindet. Später verkaufte Anton Wittendorfer die Lokalität an Franz Zobel, der hier 1862 ein unter dem Namen "Zobels Bierhalle" ("Zobeläum") bekannt gewordenes Etablissements eröffnete (Q: Felix Czeike, Historisches Lexikon Wien, Wien 1992 ff., Artikel Fünhauser Brauhaus, Bd. 2, S. 438, sowie Bd. 6, Supplement, S. 66; Ingrid Ganster, Helmut Kretschmer, Allweil lustig, fesch und munter. Altwiener Volks- und Natursänger, in: Wiener Geschichtsblätter, Beiheft 2/1996, S. 14 f.).


Andreas Wittendorfer, Schultheiß zu Hochmössingen, Bauer und Bürger

geb. 28.11.1774 Hochmössingen, gest. 26.05.1842 Hochmössingen. Von 1819 bis 1824 Schultheiß zu Hochmössingen. Heirat dort am 20.02.1797 in erster Ehe die Bäuerin und Bürgerin Katharina Glatthaar (1777-1829) und am 01.06.1830 in zweiter Ehe Maria Anna Schatzmann (1786-1852), aus einer alten regionalen Wirtefamilie stammend, jetzt Wirtin zu Seedorf.

Sonstige Informationen: Hochmössingen, 26.07.1784: Erstkommunion. Pate: Josephus Hasch von Oberndorf. Rottweil, 01.02.1797: Andreas Wittendorfer, ledig, von Hochmössingen, wird erlaubt, sich mit Chatarina Glathaar, ebenfalls ledig und von Hochmössingen, zu verheiraten. Fällig wird Hochzeitsgeld (Q: StAR, Pürschvogtei Amtsprotokolle 1796/97). Hochmössingen, 03.02.1797: Andreas Wittendorfer und Katharina Glatharin haben Hochzeit gemacht (Q: StAR, Kontraktenprotokolle Pürschvogtei, Regesten, 1785-1803). Hochmössingen, 03.02.1797: Agatha Witenbergerin verkauft an ihren Sohn Andreas Witendorfer ihr Taglöhnergut um 1861 fl. nebst Vorbehalt eines vitalitii (Q: StAR, Kontraktenprotokolle Pürschvogtei, Regesten, 1785-1803). Hochmössingen, 16.01.1807: Andreas Wittendorfer, Bürger, und Johannes Rohr, auch Bürger, tauschen ein Feld. Wittendorfer gibt Rohr 1 1/2 V 20 R im Esch gegen Beffendorf, Rohr gibt Wittendorfer ein Feld gleicher Größe sowie 22 fl. (Q: StA Oberndorf, A 13, Nr. 23, Kontrakt vom 16.01.1807). Hochmössingen, 11.03.1807: Augustin Fischer, Bürger, verkauft dem Andreas Wittendorfer, ebefalls Bürger, 2 J Acker auf dem Hochfeld um 31 fl. 30 x, wofür dem Rottweiler Kastenamt jährlich 3 fl. 17 x Zins zu entrichten sind (Q: StA Oberndorf, A 13, Kaufvertrag vom 11.03.1807). Hochmössingen, 1819: Das Anwesen von Andreas Wittendorfer, Bauer in der Lottergasse, bestehend aus einem zweistöckigen Wohnhaus, Scheuer, Schopf, Stallung und einem Back- und Waschhaus, wird auf 1450 fl veranschlagt (Q: StAO, Hochmössingen, B 41.0, Gebäudesteuerkataster 1819). Wird 1819 bis 1824 als Schultheiß und 1826 dann als ehemaliger Schultheiß genannt in seiner Eigenschaft als Taufpate (Q: Taufregister Hochmössingen 1809 ff.). Hochmössingen, 04.07.1835: Bei der großen Feuersbrunst zu Hochmössingen brennt das Haus des Andreas Wittendorfer ab (Q: Schwarzwälder Bote v. 12.06.1992).


Franz Wittendorfer, Advokat und Notar zu Uri (Ungarn)

geb. 28.07.1802 Skalitz (Komitat Neutra, Ungarn), gest. 15.01.1855 Uri (Ungarn). Im Jahr 1842 "Magyarisierung" des Namens in Franz Vidosfalvy (Q: Századunk névváltoztatásai [= 100 Jahre Namensänderungen]. Helytartósági és miniszteri ebgedélylel megváltoztatott nevek gyüjteménye 1800-1893, Budapest 1895, S. 247).


N.N. (Ordensname: Cyrill) Wittendorfer, Prior des Franziskanerordens zu Kremnitz, Direktor des Franziskanergymnasiums zu Kremnitz

Vermutlich in Skalitz geboren. Wohl Besuch des dortigen Franziskanergymnasiums (Cyrill Wittendorfer wird später selbst Professor am Franziskanergymnasium Kremnitz). Cyrill ist wohl der Ordensname, der Taufname dürfte anders gelautet haben. Befindet sich im Februar 1821 unter den Trauergästen anläßlich der Beerdigung von Ignatius Sartorius, Ludi Magister zu Kremnitz mit 20 Dienstjahren (Q: Sterberegister KB Kremnitz, Hinweis von Adolf Seifert). Von 1821 bis 1837 Professor am Gymnasium der Franziskaner zu Kremnitz (Distrikt Preßburg), von 1844 bis 1859 dessen Direktor (Q: K.u.k. Hof- und Staatsschematismus, Jg. 1806-1918; Hof- und Staatshandbuch des österreichischen Kaiserthumes, II. Theil, Wien 1847, S. 269). Im Jahr 1836 heißt es in einem Schematismus: "Cremniczii Gymnasium, prof(essores): P. Cyrillus Vitendorfer, O.S.Fr., 2dae Gr(ammatik) Pr(ofessor)" (Q: Schematismus Literarius sive nomina eorum qui rem scholasticam per regnum hungariae et provincias eidam adnexas procurant, Buda 1836, S. 75). Ist im Jahr 1848 am Rande in den slowakischen Aufstand verwickelt: "Einer dieser Buben, namens Szathmáry, hat auch den hiesigen sehr würdigen Prior der Franziskaner und Professor Cyr(ill) Wittendorfer beim Görgey verklagt, infolge dessen dieser sehr brave Priester mit einigen Tagen Hausarrest durch Görgei geahndet wurde" (Q: Daniel Rapant, Slovenske povstanie roku 1848-49. Dejiny a dokumenty, o.O. 1961, S. 436; ebenso: Lajos Steier, A tot nemzetisegi kerdes 1848-49 ben, Budapest 1937, S. 579).


Anton Wittendorfer, k.k. Militärpriester zu Este, Mantua, Verona, Trient, Iglau, Cattaro, Marburg a.d.Drau, Kaschau, Peterwardein, Temeschwar, Przemysl und Lemberg.

geb. 04.07.1837 Skalitz / Slowakei, gest. 02.06.1897 Lussin Piccolo / Istrien. - Sohn eines Bürgers, hat die Studien an den theologischen Lehranstalten zu Stuhlweißenburg und Sathmar absolviert.

19. September 1863: vom bischöflichen Ordinariat in Szathmar nach dem damaligen Organisations-System als Feldcaplan III. Classe für das k.k. Infanterie-Regiment Ferdinand IV. Großherzog von Toscana Nr. 66 ernannt. Tätig in den Orten Este, Mantua, Verona, Trient und Lemberg.

  • 1. Februar 1869: zum Militärcaplan II. Classe im Militär-Seelsorge-Bezirk Brünn befördert. Tätig in Iglau.
  • 1. November 1874: in den Militär-Seelsorge-Bezirk Zara versetzt. Tätig in Cattaro.
  • 1. November 1877: in den Militär-Seelsorge-Bezirk Graz versetzt. Tätig in Marburg a.d.Drau.
  • 1. August 1878: zum Militär-Curat II. Classe im Garnisons-Spital Nr.20 Kaschau befördert.
  • 1. November 1878: zum Militär-Curat I. Classe im Garnisons-Spital Nr.20 Kaschau befördert. Dort zusätzlich als Militär-Pfarrer tätig.
  • 1. Januar 1881: in die Garnison Peterwardein versetzt.
  • 1. Mai 1883: zum Garnisons-Spital Nr. 21 in Temesvar versetzt. Dort zusätzlich als Militär-Pfarrer tätig. Von 1888 bis 1891 dort außerdem als Religionslehrer an der Infanterie-Cadettenschule verwendet sowie zeitweise als stellvertretender Militär-Pfarrer.
  • 1. Mai 1891: zum Militär-Pfarrer im Militär-Seelsorge-Bezirk Przemysl ernannt.
  • 30. Mai 1893 bis 1896: als Militär-Pfarrer zum 10., dann 11. Korps in Lemberg versetzt.

Sprachkenntnisse: spricht und schreibt deutsch, ungarisch, böhmisch, slowakisch, lateinisch und italienisch. - Charakter: leicht erregbares Gemüt, etwas heftiges Temperament, dabei ein ehrenhafter Charakter, geistig gut begabt, gebildet, bei Kranken liebevoll und vorsorgend, beim religiösen Unterricht den Kadetten sowie den Sträflingen genau und tüchtig, guter Prediger mit fließendem Vortrage, äußerst verläßlich in der Matrikelführung. - Diensteifer und Erfolg: sehr eifrig, fleißig und korrekt in der Erfüllung seiner Dienstpflichten sowohl als Spital-Seelsorger als auch als Reliogonslehrer und erzielt gute Erfolge, ist bestrebt sein Wissen zu vervollständigen. Gegen Vorgesetzte gehorsam, gegen Gleichgestellte freundlich und zuvorkommend, gegen Untergebene liebevoll. Führt einen sittlichen Lebenswandel, lebt zurückgezogen, hat einen eigenen Haushalt. - Gesundheit: mittelgroß, grazil gebaut, gesund und ist zu allen Seelsorgediensten im Frieden und im Kriege geeignet. Trotz des nervösen Leidens, welches wohl den Umgang mit Parteien einigermaßen erschwert, zur Erledigung einer höheren Charge hinreichend erprobt. - Auszeichnungen: Kriegs-Medaille. - Vgl. auch Rubrik "Kriegsteilnehmer".

(Q: K.k. Militärschematismen; K.u.k. Hof- und Staatsschematismus, Jahrgänge 1806-1918; Kriegsarchiv Wien, Grundbuchsblätter Abgang VIII, Karton 109; ebda., Qualifikationslisten, Karton 3811).


Georg Wittendorfer, Unterlieutenant zu Wien

Ist in den Jahren 1817, 1818 und 1822 Unterlieutenant beim Militär-Fuhrwesens-Corps des Stabes Wien (Q: Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthums, Wien 1817, S. 517; id., Wien 1818, S. 516; id., Wien 1822, S. 391). Wird dort mit dem Dienstgrad eines Unterlieutenants im Jahr 1823 pensioniert (Q: Österreichische Militärische Zeitschrift. Siebentes Heft, Wien 1823, S. 232).


Josef Wittendorfer, Militärbeamter zu Wien

Ist in den Jahren 1877 bis 1881 in Wien-Ottakring, Hauptstraße 9, wohnhaft mit der Berufsangabe Militärbeamter (Q: Lehmann, Adreßbuch Wien, Jg. 1877-1881).


Kaspar Wittendorfer, Begründer des Musikvereins Dunningen

geb. 06.01.1850 Talhausen, gest. 27.04.1900 Dunningen. War im Jahr 1900 kurz vor seinem Tod einer der drei Begründer des Musikvereins Dunningen.


Franz Wittendorfer, Fremdenlegionär und Agitator

geb. 19.09.1884 Altoberndorf, gest. 21.09.1938 Schramberg. Fremdenlegionär, warb auf Heimaturlauben in Gasthäusern in öffentlichen Vorträgen für die Fremdenlegion. Später bis zu seinem Tod Angehöriger des Werkschutzes der Gebr. Junghans AG, Uhrenfabriken in Schramberg.


Stefan Wittendorfer, Schuldirektor zu Kunbaja (Ungarn)

geb. 17.02.1888 Csátalja (Ungarn), gest. 20.08.1946 Kunbaja (Ungarn). Bis 1908 Lehrer in Ciko, von 1908 bis 1911 in Belac (Vgl. Johann Fritz: Kakasd. Geschichte und Brauchtum einer deutschen Gemeinde in der Schwäbischen Türkei, Langenau 1979, S. 167). Von 1911 bis 1913 Kantorlehrer in Kunbaja, von 1913 bis 1926 Schulmeister und seit 1926 Schuldirektor bis zum Herbst 1945 in Kunbaja. Die Ernennung zum Direktor erfolgte 1926 durch den Kolotschauer Erzbischof anläßlich des 20jährigen Berufsjubiläums von Stefan Wittendorfer. Um 1932 „Magyarisierung“ des Namens in István Vág. War in den 1930er Jahren Direktor des Stephania-Vereins zur Beratung, Unterstützung und ärztlichen Hilfeleistung werdender und stillender Mütter sowie Sekretär des Bauernvereins. War Ausschußmitglied des am 7. Juli 1940 in Csátalja gegründeten Volksbundes der Deutschen in Ungarn (VDU) (Vgl. Kunbaja. Eine ungarndeutsche Grenzgemeinde in der Nordbatschka, hrsg. vom Heimatausschuß, München 1967, S. 100 ff., 414).


Josip Wittendorfer

geb. 1898 in Donje Kusonje (heute Kroatien). Josip Vitendorf wird zwischen 1941 und 1945 im Vernichtungslager Jasenovac (Kroatien) ermordet (Q: Jasenovac Research Institute).


Josefine Maria Wittendorfer, 101 Jahre

geb. 14.03.1893 Rottweil-Altstadt, gest. 03.06.1994 Rottweil. Älteste nachweisbare Namensträgerin.

Kriegsteilnehmer

  • Koalitionskriege


Johannes Nepomuk Wittendorfer (* 1766 Hochmössingen, † nach 1793 wahrscheinlich im Feld)

Vermerk im Hochmössinger Kirchenbuch, Familienregister: "öst(e)r(reichischer) Sold(at), wahrscheinlich tod". Im Jahr 1793 urkundlich letztmalig erwähnt (Q: Kirchenbücher Hochmössingen; StA Rottweil, Kontraktenprotokolle Pürschvogtei, Regesten, 1785-1803, hier vom 6. Februar 1793).


  • Dritter italienischer Unabhängigkeitskrieg 1866


Anton Wittendorfer (* 1837 Skalitz / Slowakei, + 1897 Lussin Piccolo / Istrien)

War in der Schlacht von Custozza im österreichisch-italienischen Krieg am 24. Juni 1866 als Miltitärseelsorger am Verbandsplatz bei Somma Campagna eingesetzt. Auszeichnungen: Kriegs-Medaille. (Q: Kriegsarchiv Wien, Grundbuchsblätter Abgang VIII, Karton 109; ebda., Qualifikationslisten, Karton 3811). Siehe auch Rubrik "Sonstige Personen".


  • Erster Weltkrieg


Johann Wittendorfer (* 1881 Csátalja / Jugoslawien, + 1914 Jugoslawien)

1914 gefallen in Jugoslawien, Näheres unbekannt.


Robert Wittendorfer (* 1883 Altoberndorf, + 1915 Rußland)

Gefallen am 14. August 1915 in Rußland (Q: Ehrenbuch der Gefallenen Stuttgarts 1914-1918, hrsg. vom Wohlfahrtsamt Stuttgart, Stuttgart 1925, S. 700).


Anton Wittendorfer (* 1884 Regöce / Ungarn, + 1916 Serbien).

Im Jahr 1916 in Serbien gefallen. Näheres unbekannt.


  • Zweiter Weltkrieg

sämtliche hier aufgeführte Personen stehen in teilweise engen Verwandtschaftsverhältnissen


Otto Wittendorfer (* 1912 Schnaitheim b. Heidenheim, + 1944 Causanii)

Am 21. August 1944 gefallen als Unteroffizier bei Causanii / Rumänien (Q: Gräbernachweis des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge).


Franz Wittendorfer (* 1914 Stuttgart, † 1944 Rußland)

Am 1. Juni 1944 vermißt im Gebiet von Orel / Rußland (Q: Gräbernachweis des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge). Sohn von Robert Wittendorfer (s. Erster Weltkrieg)


August Wittendorfer (* 1916 Aufhausen b. Heidenheim, + 1997 Karlsruhe )

1937 beim RAD stationiert in Eriskrich, Teilnahme am Reichsparteitag Nürnberg. Als Soldat in Frankreich, 1943 schwer verwundet, Genesungskompagnie Karlsruhe, dort ausgemustert.


Helmut Wittendorfer (* 1920 Freiburg i.Br., + 1942 El Alamein)

Gefallen am 27. Juni 1942 als Obergefreiter, ruht auf der Kriegsgräberstätte in El Alamein (Ägypten), Endgrablage Gruft 5 (Q: Gräbernachweis des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge).


Kurt Wittendorfer (* 1920 Schramberg, + 1942 Rußland)

Gefreiter der Deutschen Wehrmacht. Einsätze zunächst in Frankreich (u.a. Paris), dann im Osten. Vermißt in Rußland seit dem 27. Juni 1942, vermutlich gefallen (Q: StA Schramberg, Einwohnerkarteikarte; Familienarchiv Wittendorfer, Kriegskalender Kurt Wittendorfer 1940, private Kriegsphotographien Kurt Wittendorfer aus Frankreich, u.a. Paris, den deutschen Ostgebieten, u.a. Belzig, und Rußland, alles im Nachlaß seines Bruders Otto Wittendorfer; Inschrift auf dem Gefallenendenkmal in Schramberg).


Josef Wittendorfer (* 1920 Luc / Jugoslawien, 1942 Rußland)

Gefallen am 16. Dezember 1942 in Rußland. Näheres unbekannt.


Otto Wittendorfer (* 1921 Überlingen, 1923 nach Chicago ausgewandert)

Als amerikanischer Staatsbürger auf Seiten der Alliierten in Frankreich als Soldat.


Otto Wittendorfer (* 1924 Schramberg, + 1994 Schwenningen a.N.)

Marineschule Wesermünde. Kriegseinsatz bei der Handelsmarine im Mittelmeerraum: Italien, Südfrankreich, Nordafrika. Matrosengefreiter (01.01.1943). Matrosenobergefreiter (01.07.1944). Kriegsauszeichnungen: EK II (13.11.1943), Führergeschenk (11.01.1944), Verwundetenabzeichen in schwarz (22.08.1944). In französische Kriegsgefangenschaft geraten bei Straßenkämpfen in Marseille (22.08.1944 - 30.10.1948), dort Arbeit als Kellner in einem Kasino für US-Offiziere (Marseille), bei Restitutionsarbeiten (Paris), in einem Kohlebergwerk (Lille) (Q für alle Wehrmachtsbelege: Familienarchiv Wittendorfer, Kriegsphotographien, Aufzeichnungen, Schriftwechsel, Soldbuch und EK II-Urkunde im Nachlaß Otto Wittendorfer).

Konfession

Katholisch, entsprechend der in Hochmössingen (von 1535 bis 1802 zur Reichsstadt Rottweil gehörig), wo die Familie seßhaft war und ist, vorherrschenden Religion. Zu protestantischen Taufen von Kindern kam es in ganz vereinzelten Fällen seit dem frühen 20. Jahrhundert. Ursache dafür waren Verheiratungen von Elternteilen mit protestantischen Ehepartnern, verbunden mit entsprechenden Ortswechseln.

Gedruckte Quellen

Aufgeführt sind gedruckte Quellen, in denen Wittendorfer-Personen namentlich erwähnt werden.

Adreßbuch Altoona / PA / USA, 1878.

Germans to America. Lists of passengers arriving at U.S. ports, hrsg. von Ira A. Glazier und P. William Filby, Wilmington / Delaware, Bd. 7 (1854), Bd. 25 (1871), Bd. 37 (1881), Bd. 58 (1889-1890), Bd. 62 (1891-1892).

Germans to America. Serie II (1847-1848).

Christian Hesse, Amtsträger der Fürsten im spätmittelalterlichen Reich. Die Funktionseliten der lokalen Verwaltung in Bayern-Landshut, Hessen, Sachsen und Württemberg 1350-1515, Habil.-Schr., = Schriftenreihe der Historischen Kommision bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 70, Göttingen 2005, S. 827.

Wilhelm Kungl, Johann Bayer (Bearb.): Familien in Csátalja 1737 bis 1830, in: Adam Ottenthal (Hrsg.): Tschatalmer - Csátaljaer Heimatbuch. Ahnen- und Familienkunde, Bd. II, Wiesbaden o.J. (1988), S. 74, 205.

Die Matrikel der Universität Freiburg i.Br. von 1460-1656, bearb. u. hrsg. von Dr. Hermann Mayer, I. Bd., Freiburg i.Br. 1907, S. 858.

Fürstenbergisches Urkundenbuch, IV. Band. Quellen zur Geschichte der Grafen von Fürstenberg vom Jahre 1480-1509, bearb. von Siegfried Riezler, Tübingen 1879, Nr. 155, S. 146f., Nr. 543e, S. 505.

Helvetia Sacra, Abt. V, Bd. 2, Erster Teil: Der Franziskusorden, 2.: Die Kapuziner und Kapuzinerinnen in der Schweiz, hrsg. von Albert Bruckner, Bern 1974, S. 347 f.

Ortssippenbuch Gakowa / Batschka 1763-1895, hrsg. von Johann Schnaterbeck (= Schriftenreihe zur donauschwäbischen Herkunftsforschung, Bd. 37; Deutsche Ortssippenbücher, Bd. B 90), Kornwestheim 1994, S. 566.

Quellen zur Verwaltungsgeschichte der Grafschaft Hohenberg vom Übergang zu Österreich 1381 bis zum Ende der Reichsstädtischen Pfandherrschaft 1454. 2. Teil, bearb. von Karl Otto Müller, = Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe A Quellen, 4. Band, Stuttgart 1959, S. 139.

Das Spitalarchiv in Horb, bearb. von Josef Reiter, = Württembergische Archivinventare, hrsg. von der Württembergischen Archivdirektion, Zwanzigstes Heft, Stuttgart 1950, S. 16, 82.

Schematismus Literarius sive nomina eorum qui rem scholasticam per regnum hungariae et provincias eidam adnexas procurant, Buda 1836, S. 75.

Ortssippenbuch der ehemals deutschen Bewohner von Katschmar - Katymár in der Nord-Batschka 1748-1945, hrsg. von Josef Pahl (= Schriftenreihe zur donauschwäbischen Herkunftsforschung, Bd. 67; Deutsche Ortssippenbücher, Bd. B 155), Griesheim 1998, S. 285, 590, 977.

Kösener Corpslisten 1981. Für den Kösener SC-Verband und den Verband Alter Corpsstudenten bearb. von Dr. Herbert Kater, Kaiserslautern 1981, S. 67.

Lajos Steier: A tot nemzetisegi kerdes 1848-49 ben, Budapest 1937, S. 579 (Kremnitz).

Daniel Rapant: Slovenske povstanie roku 1848-49. Dejiny a dokumenty, o.O. 1961, S. 436 (Kremnitz).

Hrvatski obratni prezimenar, hrsg. von Milan Nosic, Rijeka 1995, S. 200, 398 (= Verzeichnis der im Jahr 1948 in Kroatien existierenden Familiennamen. Darunter Vitendorf, Wittendorf, Vitendorfer).

Ortssippenbuch Kruschiwl / Batschka 1763-1895, hrsg.von Gertrud und Johann Schnaterbeck (= Schriftenreihe zur donauschwäbischen Herkunftsforschung, Bd. 45; Deutsche Ortssippenbücher, Bd. B 109), Kornwestheim o.J., S. 217, 398.

K.u.k. Hof- und Staatsschematismus, Jahrgänge 1806-1918.

K.u.k. Militär-Schematismus, Wien 1872, S. 617, 913.

Schematismus für das k.u.k. Heer, Wien 1892 (S. 106, 951, 1310), 1895 (S. 106, 951, 1310).

Familienbuch Kunbaja 1819-1946, bearb. von Andreas Ginal, Würzburg 1994.

Adreßbuch New York, 1890.

Werner Hacker: Auswanderer vom Oberen Neckar nach Südosteuropa im 18. Jahrhundert (= Buchreihe der Südostdeutschen Historischen Kommission, Bd. 23), München 1970, S. 97, 218.

Österreichische Militärische Zeitschrift. Siebentes Heft, Wien 1823, S. 232.

Militärschematismus des österreichischen Kaiserthums, Wien 1817 (S. 517), 1818 (S. 516), 1822 (S. 391), 1866 (S. 265, 578, 1065), 1867 (S. 335, 640, 1078).

Hof- und Staatshandbuch des österreichischen Kaiserthumes, II. Theil, Wien 1847, S. 269.

Jürgen Klöckler (Bearb.): Chronik des Kreises Rottweil vom 27. April 1945 bis zum 30. September 1949, hrsg. vom Stadtarchiv Rottweil (= 100. Jahresgabe des Rottweiler Geschichts- und Altertumsvereins e.V.), Rottweil 2000, S. 53.

Urkundenbuch der Stadt Rottweil, 1. Bd., bearb. von Dr. Heinrich Günter, Stuttgart 1896, Nr. 449 und 450, S. 176.

Eugen Mack: Das Rottweiler Steuerbuch von 1441, Tübingen 1917, S. 132.

Ehrenbuch der Gefallenen Stuttgarts 1914-1918, hrsg. vom Wohlfahrtsamt Stuttgart, Stuttgart 1925, S. 700.

Werner Hacker: Auswanderungen aus dem südöstlichen Schwarzwald zwischen Hochrhein, Baar und Kinzig insbesondere nach Südosteuropa im 17. und 18. Jahrhundert (= Buchreihe der Südostdeutschen Historischen Kommission, Bd. 29), München 1975, S. 191, 373.

Századunk névváltoztatásai [= 100 Jahre Namensänderungen]. Helytartósági és miniszteri ebgedélylel megváltoztatott nevek gyüjteménye 1800-1893, Budapest 1895, S. 247 (Ungarn).

Adreßbücher Wien, 1859-1942, 1949-1952.

Literaturhinweise

Aufgeführt ist gedruckte Literatur, in denen Wittendorfer-Personen namentlich erwähnt werden.

Alois Amann: Auswanderung aus der Gemming'schen Herrschaft Steinegg nach Ungarn 1740-1840, hrsg. vom Arbeitskreis donauschwäbischer Familienforscher (= Schriftenreihe zur donauschwäbischen Herkunftsforschung, Bd. 10), o.O. 1984.

Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wien 1992 ff., Artikel Fünhauser Brauhaus, Bd. 2, S. 438, sowie Bd. 6, Supplement, S. 66.

Josef Karlmann Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen. Zweite, von Grund auf neugearbeitete Auflage der "Deutschen Sippennamen", Band 2: K-Z, Limburg a. d. Lahn 1963, S. 824.

Johann Fritz: Kakasd. Geschichte und Brauchtum einer deutschen Gemeinde in der Schwäbischen Türkei, Langenau 1979, S. 167.

Ingrid Ganster, Helmut Kretschmer: Allweil lustig, fesch und munter. Altwiener Volks- und Natursänger, in: Wiener Geschichtsblätter, Beiheft 2/1996, S. 14 f.).

Göllsdorf in Bildern von einst, Auswahl und Text von JosefVollmer, Horb a.N. 1987, S. 39, 40.

Otto Hienerwadl: Der Anteil der Baar am Schwabenzug nach Ungarn, II. Hergang bei der Abwanderung und Stellungnahme der Fürstenbergischen Regierung dazu, a) Von 1724 bis zur zweiten Abwanderungswelle 1753, in: Deutsch-Ungarische Heimatblätter, ... Jg., S. 49.

Stefan Keiner: Gara. Beiträge zur Geschichte einer überwiegend deutschen Grenzgemeinde in der Nordbatschka / Ungarn, o.O. 1991, S. 248, 397, 439, 440.

Jürgen Klöckler: Abendland - Alpenland - Alemannien. Frankreich und die Neugliederungsdiskussion in Südwestdeutschland 1945-1947 (= Studien zur Zeitgeschichte, Bd. 55), München 1998, S. 244 f.

Carl v.Langen: Beiträge zur Geschichte der Stadt Rotweil am Neckar, Rottweil 1821, S. 432.

Hans Peter Müller: Geschichte der Stadt Oberndorf und seiner Stadtteile von 782 bis 1805. Hochmössingen, in: Geschichte der Stadt Oberndorf a.N., Bd. 1 – Von der Frühzeit bis zum Übergang an Württemberg, hrsg. von der Stadt Oberndorf a.N. aus Anlaß des 1200jährigen Jubiläums im Juni 1982, Oberndorf 1982, S. 462-469.

Adam Ottenthal (Hrsg.): Heimatbuch Tschatali - Csátalja, Bd. I, o.o.O.J., S. 132, 231, 232, 251, 258, 314, 317, 325, 334, 338, 339, 417, 427, 654, 698, 724, 736, 753, 760.

Daniel Rapant: Slovenské povstanie roku 1848-49: dejiny a dokumenty, 1961, S. 436.

Michael Schäffer, Michael Weidinger: Soroksar. Heimatbuch einer deutschen Großgemeinde in der Umgebung von Budapest, o.O. 1989, S. 98.

Georg Schillinger: Hochmössingen. Ein Dorf wandelt sein Gesicht, Horb 1996, S. 54, 67.

Frank Wittendorfer: Aus dem Pfarrarchiv Hochmössingen, in: Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, hrsg. vom Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden e.V., Stuttgart, Bd. 20, Heft 9, März 1993, S. 480-481.

Frank Wittendorfer: Trauungen, Taufen und Begräbnisse fremder Personen in Hochmössingen, in: Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, hrsg. vom Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden e.V., Stuttgart, Bd. 22, Heft 2, Juni 1998, S. 57-78.

Frank Wittendorfer: Hochmössinger Leute, in: Hochmössingen. Ein Heimatbuch über das Dorf, seine Menschen in ihrem Umfeld, über Kultur, Geschichte und Natur von Anfang bis heute, hrsg. zum 900jährigen Jubiläum von der Ortschaftsverwaltung Oberndorf-Hochmössingen, Horb 1999, S. 80-127.

Peter Bapt. Zierler: Das Kapuzinerkloster in Ravensburg. Ein Beitrag zur Geschichte der Gegenreformation in Oberschwaben. Ravensburg 1910, S. 174.

(o.Verf.) Kunbaja. Eine ungarndeutsche Grenzgemeinde in der Nordbatschka, hrsg. vom Heimatausschuß, München 1967, S. 100 ff., 414.

Weblinks