Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/234

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Körrenzig, Ruhrig, Bracheln, vorzugsweise in Hilfarth, Rathheim und Orsbeck, welche ihren Bedarf an Weidenruthen theils selbst erzielen, theils aus andern Dörfern käuflich erhalten. Die alljährlich hier verfertigte Masse von Holzschuhen, Körben und geschälten Weidenruthen ist sehr bedeutend und macht einen wichtigen Erwerbszweig dieser Ruhrgegend aus. Die 5-6 Korbniederlagen im Körbergäßchen zu Aachen erhalten allein durchschnittlich jedes Jahr 70-80 hochbeladene Karren voll aus diesem Distrikt. Sämmtliche bedeutende Jahrmärkte des jülicher Landes und der benachbarten Distrikte werden von dorther mit diesen eigenthümlichen Holzwaaren versorgt. Mit der Kultur der verschiedenen Weidenarten wird auch die Bienenzucht in dieser Gegend gefördert, indem die Weidenkätzchen im Frühlinge die erste Nahrung für die Bienen bieten und reichlichen Honig geben; demnächst sind es die Obstbäume, der Raps und der Buchweizen, welche sehr honigreiche Blüthe haben. — Gänse werden viele in Coslar, Floisdorf, Roerdorf, Dovern, Bracheln und in früherer Zeit auch zu Barmen, angezogen. In allen diesen Ortschaften ist auch der Handel mit Gänsen und Federn (Schreib-und Bettfedern) sehr bedeutend. — Tuchbleichen sind in Barmen, Bracheln, Orsbeck und Schafhausen. In den letztgenannten Dörfern beschäftigen sich mehrere Einwohner den ganzen Sommer hindurch einzig nur mit Tuchbleichen, wozu ihnen das Tuch, wie es vom Webstuhle kommt, aus der Nähe und Ferne in großer Menge zugebracht wird. — Heu und Grummet wird fast in allen Gemeinden der weiten Ruhrniederung in großer Menge gemacht und nach allen Gegenden hin verkauft, häufig sogar notariell versteigert.