Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/015

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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das petrefaktenreiche Kreidegebirge an[1], welches sich vom Petersberg bei Mastricht über Gülpen, Falkenburg, Nysweiler, Vylen, Vaels, Orsbach, Vetschau, Laurensberg, Aachen, den Aachener Wald und Gymmenich bis in die Nähe von Brand und Eynatten erstreckt. In dem Aachener Becken ruht die unterste Schichte der Kreideformation — der Aachener Sand mit zwischenlagernden Thonschichten — unmittelbar auf dem altern Gebirge (dem Grauwacken- und Kohlengebirge); dann folgen der Grünsand mit Muschelbanken und Eisensandstreifen, der Kreidemergel mit Feuerstein-Trümmern — zwischen Vaels, Orsbach und Vetschau besonders mächtig — der Falkenburger und Mastrichter Kreidetuff, und endlich die weiße Kreide bei Henri-Chapelle und Lüttich. Dem östlichen Fuße des Venns und Montjoier Gebirges ist der bunte Sandstein aufgelagert, welcher von Nideggen bis Heimbach durch die Ruhr und von hier durch eine Linie bis Call von dem westlichen Thon- und Grauwackeschiefer geschieden wird. Er ist jüngern Alters, als das Grauwackegebirge der Eifel, des Eislings und Hohen Venns, und erst dann abgelagert worden, als die gewaltsamen platonischen Hebungen


  1. Die Aachener Kreideformation schließt einen seltenen Reichthum an eigenthümlichen Versteinerungen von Gehäusen und Resten vorweltlicher Thiere und Pflanzen in sich ein. Nach den durch Dr. Jos. Müller's Arbeiten bis jetzt darüber bekannt gewordenen und durch Dr. Debey (in dessen neuestem Werkchen über die Umgegend von Aachen) übersichtlich zusammengestellten Geschlechtern und Arten zu urtheilen, enthält die Aachener Kreide allein mehr eigentümliche Petrefakten-Species, als sämmtliche bis jetzt untersuchten deutschen Kreidelager.