Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/004

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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das Dorf Querken lag, der von dem Hinterrhein umschlungene Wört, der links der Rheinstraße vor dem ersten Damme gelegene Kirchkopf, der nördlich am Rhein sich hinziehende Kälberwörtgrund, das Haggrün und der Brunnenwört.

Wie viele Erinnerungen knüpfen sich an diesen Grund und Boden, auf dem wir leben. Thu’ mit mir, lieber Leser, eine Wanderung durch die Jahrhunderte. Zuerst horche hin nach dem Brausen des Rheines und dem Rauschen der heiligen Eichen, die auf seinen Inseln und in dem Maiwald ihre tausendjährige Wohnung hatten. Erfreue dich dann der glänzenden Gestalten, welche von der Burg Lichtenberg herab und von dem Maine herüber in das Licht der Geschichte eintraten und über unsern Vätern das Szepter hielten. Ans dem Dunkel der Vorzeit herangetreten, lobe den Herrn für das Werk der Reformation und erquicke dich an dem neuerwachten Geistesleben, das sie auch in unseren Gemeinden hervorgerufen hat. Dann aber steig hinab in die Betrübnis und Angst zweier Jahrhunderte, in welchen der Krieg, die Pest und die Hungersnot immer wieder von neuem ihre erschrecklichen Häupter erhoben, und in welchen so vieles Gute vernichtet worden. Endlich aber erfreue dich des Friedens, welcher seit dem Jahre 1815 über das ganze deutsche Volk gekommen und allzeit bei uns geblieben ist. Denn jene letzten Donner, die im Jahre 1870 von dem belagerten Straßburg auch zu uns herüberdröhnten, waren nur gleichsam ein dumpfes Nachhallen, eine kurze Erinnerung an jene anhaltenden Kriegeswetter, welche ehedem sich über unseren Gemeinden entladen haben. Aus der Geschichte der Vergangenheit, lieber Leser, werden wir erkennen, welch ein köstlich Gut der Friede und ein starkes Reich ist, das uns den Frieden wahren kann, und Gott Dank sagen, daß er unseren Kaiser und unseren Großherzog zu Schirmherren des Friedens verordnet hat.

„Höre Gott, höre Gott auf mein Geschrei und merk auf mein Gebet. Denn du bist meine Zuversicht, ein starker Turm vor meinen Feinden. Du giebst einem Könige langes