Schlesisches Namenbuch/040

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Schlesisches Namenbuch
Inhaltsverzeichnis  |  Literaturverzeichnis
Benutzte Adressbücher  |  Abkürzungen
I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

Alphabetisches Namenverzeichnis  |  Karte
<<<Vorherige Seite
[039]
Nächste Seite>>>
[041]
Datei:Bahlow Schlesisches Namensbuch index.djvu
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


Harbig/Harbich (Landeck [9] Glatz [6] Liegnitz [4] Görlitz [2] Hirschberg [2] Neisse), mundartliche Form von Herbig (Görlitz [11]), d. i. Herwig (Görlitz [6] Liegnitz [2]).

Altdt. Taufname (Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903) 145), bekannt durch diie Gudrunsage (Gudruns Verlobter). (Fm.2 Sp. 781). Die mundartl. a-Form ist glätzisch. - Belege: Herwyg, Bruder Heinrichs des statsschribers 1352 Breslau; Niclais Herwig 1427 Liegnitz.


Härtel/Härtelt (Liegnitz [42] Görlitz [35] Hirschberg [12] Öls [4] Oppeln [5] Ratibor [4]), seltener Hertel/Hertelt (Görlitz [10] Liegnitz [2] Beuthen [5]), mundartl. Hartelt (Neisse), patron. Härtler, Hertler (Görlitz).

Kurz- od. Koseform mit 1-Suffix von den altdeutsch Taufnamen Hertwig, Hartlib, Hartman, Hartung, die für Schlesien bezeugt sind. - Belege: Hertil von Glogow 1345, Hertil s. Sohn 1348 Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 13); Hertlo (Hertlinus) garnczuger 1342/43 Liegnitz; Joh. Hertlini calcifex 1349 Liegnitz; Hertil 1359 = Hartung 1351 (Grafsch. Glatz); Petir Hertil 1372 ff. Valten Hertel von Moys 1530 Görlitz.


Hartlieb (Liegnitz [5])

Der altdeutsch Taufname Hartlib (hart = kühn) zählt in Schlesien zu den ältesten. - Belege: Hartlip pellifex 1299 consul Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 13); Hartlib v. Münsterberg 1311 Neisse; Harthlibus de Lemberg 1317 Liegnitz; Hartlib koler 1360 = Hartman k. 1357 = Hartusch k. 1356 Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 13). Nitsche Hartlib 1372/86 Liegnitz, Joh. H. Abt 1408 Breslau(Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 42); Hanke Hartlip 1332 ff. Ratsherr in Breslau, Kinder: Hannos, Hartlip (!), Katharina usw. (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 45), vgl. den gleichen Fall unter Helbig!


Hartmann (Görlitz [111] Liegnitz [48] Hirschberg [24] Öls [12] Beuthen [13] Oppeln [11]).

Seit alters beliebte Kurz- od. Koseform von den altdeutschen Namen mit Hart- (hart = kühn), wie Hartlib, Hertwig, Hartung u. a. (vgl. Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903) S. 20 und Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 24 unten). - Hartman koler 1357 = Hartlib k. 1360 = Hartusch k. 1356 Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 13); Ticze Hartman 1369/72 Liegnitz; Hannus H. 1422 Liegnitz; Nickel H. 1452 Görlitz, u. öfter ebd.


Hartwig (Glatz [17] Hirschberg [7] Liegnitz [6] Görlitz [14] Grünberg [4] Neisse Beuthen [7]), mit i-Umlaut Hertwig (Görlitz [9] Liegnitz [9] Neisse), Härtwig (Grünberg [7]).

Auch Hattwig, -wich (Glatz [8] Liegnitz [5]) wie kattause statt Kartause (1566 Liegnitz). Als Taufname schles. selten, nebst Kurz- od. Koseform Hertel (heute bes. thür.), vgl. Hertil v. Glogaw (1345 B), Hertil s. Sohn. - Belege: Artwicus 1252 B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 42); Hertwious de Nostiz 1289 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 320). Als Familienname: Hannus u. Jocob Hertwig (1389) 1410 Liegnitz; Pauwel H. 1431/32 Görlitz. Auch in Ortsnamen: Fricze von Hertwigswalde, Goldberger Bürger.


Hauck/Hauk (Glatz [16] Landeck [12] Habelschwerdt [8]), Haucke/Hauke (Görlitz [12] Liegnitz [6] Neisse Beuthen [11]).

Besonders in der Grafschaft Glatz verbreitet. Es ist der altdeutsche Taufname Hug, Kurz- od. Koseform von Hugibert u. ä. (Fm2 Sp. 922. Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903) 24), Beiname der Franken. Vgl. Wodans Raben "Hugin" (Gedanke) u. "Munin" (Gedächtnis). - Belege: Her Huge von Donyrstein, Burggraf zu Glatz 1351 ff.; vgl. dazu den Ortsnamen Hugisdorf, heute Hausdorf/Glatz und das adlige Geschlecht von Hugewicz/Hugwicz = Haugwitz (Grafschaft). Hannes Hauk (1400 Habelschwerdt), Lorencz Hawg (1440 Habelschwerdt) = L. Hewg (1437 Habelschwerdt); Nicklas Hewke (1407 Glatz); Wilhelm Haug (1512/13 Görlitz).


Heidrich (Görlitz [41] Liegnitz [26] Bunzlau [8] Hirschberg [17] Neustadt [7] Beuthen [5]), in oberdeutscher Form Heidenreich (OS: Beuthen [9] Oppeln [7] Neisse oft, Neustadt [5]), mda. Hädrich (Glatz). Altd. Taufname Heidanrich, aber einer jüngeren Schicht angehörend, wie der