Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/113

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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des Klosters 1397 hatte der Bischof Eberhard 1400 Mark lübsch geschenkt, von deren Renten 50 Mark jährlich zu Wein verwendet werden sollten. Der Propst Johannes Kuhle auf Femern schenkte 1493 200 Mark. Dafür gab das Kloster ihm 10 Mark jährlicher Rente, behielt aber 6 Mark zu zwei Tonnen Bier, von welchen die eine bei der jährlichen Todtenfeier seines Bruders Hartwig Kuhle vertrunken ward, die andere am Weihnachtstage; nach seinem Tode sollten für die Renten jährlich 5 Tonnen Hamburger Bier angeschafft werden, so daß noch auf Ostern, Pfingsten und bei seinem Jahresgedächtniß jedesmals eine Tonne dargereicht werden konnte. Für das Bedürfniß an Fischen war durch eine gute Anzahl Teiche gesorgt, die das Kloster erwarb und anlegte. Der Procurator oder Schaffner der Karthause hatte die Besorgung der äußerlichen Angelegenheiten, durfte auch 8 Meilen, später als das Gebiet sich erweiterte, 12 Meilen reisen, während die übrigen das Kloster nicht verlassen durften. Das Amt eines Procurators war oftmals die nächste Stufe zur Würde eines Priors. Das Kloster blieb in seinem guten Wohlstande bis zu den Zeiten des Priors Henning um 1544. Da hörten die Seelmessen und milden Gaben auf, und es mußten Schulden gemacht und Güter versetzt werden, bis allmälig die Mönche ausstarben.

Es mag noch erwähnt werden, daß das Jungfrauenkloster, welches anfänglich zu Ahrensbök hatte errichtet werden sollen, Prämonstratenser-Ordens sein sollte. Da dies nun nicht zu Stande kam, so hat der Prämonstratenser-Orden hier überall keine Klöster erlangt. Dieser von dem heiligen Norbert 1120 zu Premonträ bei Laon in Frankreich gestiftete und 1125 vom Papste bestätigte Orden nach der Regel des Augustin breitete durch den Umstand, daß Norbert Erzbischof von Magdeburg wurde, sich sehr in allen denjenigen Bisthümern aus, die vom Erzstift Magdeburg abhängig waren.

Was über die Herren- und Frauenklöster unsers Landes in Vorstehendem angeführt ist, und noch leicht etwas weiter hätte ausgeführt werden können, besteht freilich großentheils aus einzelnen aneinander gereihten Notizen. Es ist schwer, sich ein lebendiges Bild von diesen Klöstern zu entwerfen, doch versuchen wir dafür noch einige allgemeine Umrisse eines großen Klosterhaushalts.