Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/234
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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Volks. Da aber alles in lateinischer Sprache verrichtet ward, wurde natürlich wenig davon begriffen, und es kam wohl nicht weiter als zu der Vorstellung, daß an und für sich eine heilbringende Wirkung darin liegen solle.
unsrer Gegenden.
Es war die christliche Kirche also in unsern Gegenden — zum Siege gelangt; nein so wird man keinesweges sagen können, sie hat ihren vollen Sieg ja bis auf den heutigen Tag noch nicht errungen. Sie war aufgerichtet, ihr Bestehen war nach langem Kampfe gesichert; sie war angenommen und anerkannt; sie war als eine neue Macht hineingetreten in die bisherige Ordnung der Dinge, und diese Ordnung mußte allerdings nun sich nach vielen Seiten hin anders gestalten. Dies nach allen Seiten hin zu verfolgen ist eine schwierige Aufgabe, denn während die äußerlichen Ereignisse und Begebenheiten auf den Blättern der Geschichte deutlich genug hervortreten, fehlt es nur zu sehr an Berichten über die Einwirkung des Christenthums auf die Kreise, in denen es sich nun Bahn brechen sollte, noch mehr an Berichten über den Einfluß auf die Gemüther, wovon die Missionsnachrichten unsrer Tage so viele Beispiele vorführen. Aus allerlei Bruchstücken muß man das hierher Gehörende zusammenlesen und vieles bleibt doch dunkel. Manches muß zwischen den Zeilen der Chroniken gelesen werden, die mit besonderer Vorliebe hauptsächlich nur die äußern Siege der Kirche aufgezeichnet haben und von den Einrichtungen, welche für das äußerliche Kirchenwesen gemacht wurden, berichten, aber keine Antwort auf die Frage geben: welche Umgestaltungen gingen dadurch nun in dem Leben und in dem Herzen der Einzelnen vor?
Dem Heidenthum war freilich der Todesstoß versetzt, aber es hat gleich manchen Schlangenarten ein zähes Leben, die tödtlich verwundet