Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/027

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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der Halbinsel erscheinen vierzehn solcher Syssel oder Landschaften: im Norden des Liimfjord Wendsyssel und Thye, noch jetzt bekannte landschaftliche Benennungen, im Süden desselben zunächst Salling, auch noch als Landschaftsname, wenngleich in engerer Begränzung gebräuchlich. An der Westküste hinunter in weiterer Ausdehnung Har- (Harthe-) und Warde (Warwith-) Syssel. An der Ostküste dahingegen Himber-Syssel vom Liimfjord bis zum Mariager-Fjord, Omungär-Syssel, von da bis zum Randers-Fjord und zur Guden-Au. Demnächst Obo-, Löfräth-, Ialyng- und Almundä-Syssel. Nun von der Königs-Au an, wo die Halbinsel schmaler wird, quer durchs Land sich erstreckend Barwith-, Elläm- und Istatha-Syssel. Die drei letztern sind es, die uns hier zunächst angehen, weil im Schleswigschen belegen, obgleich dasselbe nicht vollständig erfüllend.

Näheres über jene Vielherrschaft läßt sich nun freilich nicht nachweisen, wie getheilt und wieder zusammengelegt und wieder getheilt worden sein mag. Soviel nur scheint hervorzugehen, daß mitunter allerdings wohl Reiche von ziemlichem Umfange entstanden und vielleicht die ganze Halbinsel nebst Fühnen und den kleineren umliegenden Inseln im 8. und 9. Jahrhundert unter Eine Herrschaft zusammengebracht ward. Davon aber war unterschieden ein Dänisches Ost-Reich, von welchem wir durch die Fränkischen Chronikenschreiber freilich kaum Nachrichten haben, weil keine Berührungen


als Kreis-Eintheilung aufgefasst werden soll, ist aber vollends nicht recht ersichtlich, denn da giebt es große und kleine, von 7, 8, ja 14, aber auch nur von 2 und 3 Harden. Die Gleichförmigkeit möchte eher auf Seiten der Harden sein. Syssel finden sich übrigens bekanntlich auch auf Island. In Norwegen entsprechen ihnen die alten Fylke. Am ehesten möchten noch in Schonen und Seeland die nach der Lage benannten Syssel Oster-, Mittel-, Wester-S. als eine mehr amtliche Abtheilung gelten; in landschaftlicher Bedeutung aber erhielten sie sich am längsten auf der Halbinsel, wie noch oben in Jütland Wensyssel. Was aber als sehr bemerkenswerth erwähnt zu werden verdient, ist, daß die bekannte Sprachgränze in Jütland den alten Sysselgränzen fast genau folgt, zwischen Himber-, Omungär- und Abo-Syssel einerseits, Salling- und Löfräth-Syssel andrerseits. Ferner daß noch im 17. Jahrhundert Maaß und Gewicht in den einzelnen Sysseln verschieden waren. (S. darüber die Nachweisungen Arent Berntsens Danmarkis oc Norgis fructbar Herligbed, besonders Buch 2, S. 168 ff. und Buch 4, S. 485 bis 509.)