Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/040
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lenburgische Hauptstaatsgesetz, den Codex der Erbweisheit, den Erbvergleich von 1755 als einer der fünf Landräthe des Herzogthums Schwerin unterschrieben. Der berühm¬teste Lützow der neusten Zeit war der bekannte Anfüh¬rer der durch Körner verherrlichten „Lützow'schen wilden Jagd", Baron Adolf von Lützow, aus dem Hause Prihier stammend, der, ein Sechsziger, 1834 als Gene¬ralmajor a. D. zu Berlin starb. Er war seit 1810 in erster Ehe mit einer holsteinischen Gräfin Ahlefeld ver¬mählt, die Ehe ward aber 1824 getrennt und die Grä¬fin, die ihren Familiennamen wieder annahm, überlebte ihren wilden Jäger noch über 20 Jahre, sie starb erst kürzlich 1855 zu Berlin. Ter wilde Jäger heirathete merkwürdiger Weise in zweiter Ehe die Wittwe seines Neffen, eine Tochter aus einer der reichen preußischen Amtsrathsfamilien, ein Fräulein Uebel aus Paretz. Schon seit dem Anfang des sechszehnten Jahrhunderts hat sich mit einem Joachim von Lützow, der in den Jahren 1523 bis 1525 als kaiserlicher Obrist vorkommt, eine Branche des Geschlechts, die Branche Drei-Lützow in Oestreich etablirt, und ist hier gräflich und katho¬lisch geworden: Gottfried von Lützow, Herr auf Drei-Lützow und Seedorf, der durch Heirath mit einer böhmischen Gräfin Werschowetz Güter in Böhmen er¬warb, ward von Kaiser Leopold I. IL92 in den Reichsgrafen- und 1695 in den böhmischen Grafenstand erhoben und convertirte sich wahrscheinlich dabei, denn sonst pflegte Oestreich nicht in den Grafenstand zu erheben. Er starb kinderlos und es erbte ein glücklicher Neffe, der mit einer Gräfin Metternich sich vermählte und dem
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1733 der Reichsgrafenstand bestätigt wurde. Sein Enkel Graf Johann von Lützow vermählte sich mit einer Gräfin Czernin, aus einem der reichsten und stolzesten böhmischen eingebornen Geschlechter und starb als kaiser¬licher Kämmerer und Generalmajor. Dessen Sohn ist der gegenwärtige Chef der reichsgräflichen Familie Lützow, Graf Hieronymus, der wieder mit einer Dame aus einer der vornehmsten böhmisck>cn Familien, einer Gräfin Kolowrat-Liebsteinsky sich vermählt hat und als kaiserlicher Kämmerer und Geheimer Räch noch lebt, fast achtzig Jahre alt. Diese gräfliche katholische Branche Lützow besitzt noch die Allodialherrschaft Lochowitz in Böhmen: ein Sohn des gegenwärtig«; Besitzers dieser Herrschaft, Graf Franz, ist ostreichischer Gesandter in Darmstadt und ein Bruder, Graf Rudolf, östreichi-scher Gesandter in Rom. Auch bei den in Mecklenburg zurückbleibenden Lützow's zeigte sich die Neigung, wieder katholisch zu werden, früh, wie dies auch bei der zweiten Landmarschall - Familie Hahn der Fall gewesen ist: ein Curt von Lützow, zu Goldenbow, convertirte sich schon um 1680 und die Lützow's auf Großen-Brütz bei Gadebusch, die man als sehr ln-^ve Leute rühmt, sind noch heut zu Tage katholisch. A'> lebt angeblich ein Emil von Lützow in Mecklenburg, der sich ganz den Jesuiten in die Arme geworfen u>!-, ihnen sogar sein Vermögen vermacht haben soll. Ta^ Pappen der Fa¬milie Lützow ist eine schrägrechts liegende schwarze Lei¬ter in goldenem Schilde, weshalb sich sonst die schmeichel¬hafte Einbildung geltend machte, von den Herzogen von Verona, den äelll» 8e3ln, zu stammen.