Computergenealogie/2005/07
Editorial
Wer den Juni-Newsletter durchgelesen hat, darf hier schon mal weiterlesen ... ;-)
Internet
Blick über den Zaun
¡Esto me parece chino!
Kommt Ihnen die Überschrift spanisch vor? Bei den Spaniern lautet diese Redensart "Das kommt mir chinesisch vor". Für die Familienforschung auf der iberischen Halbinsel sind Grundkenntnisse der spanischen Sprache unerlässlich. Die meisten Genealogie- oder Archivseiten gibt es nur in Spanisch. So auch http://www.genealogia-es.com, die spanischsprachigen Unterseiten bei den Worldgenweb-Seiten, deren länderspezifische Seiten meist in Englisch lesbar sind. Zum Glück ist die spanische Genealogieseite http://www.ldelphino.com/geneal.html auch englischsprachig.
Das spanische Alphabet hat 28 Buchstaben, das ñ und die Buchstabenkombinationen ch und ll sind eigene Zeichen, dazu kommen Betonungszeichen über den Vokalen. Bei den Familiennamen muss man aufpassen, oft sind Vorsilben wie "de" oder "de la" vorgesetzt. "De la Vega" muss man im Register unter "De la" und unter "Vega" suchen. Praktisch ist allerdings, dass die Kinder den Familiennamen von Vater und Mutter benutzen. Frauen behalten bei der Heirat ihren Familiennamen und hängen den Namen ihres Ehemanns hinten an. Julia Alvarez Montero de Perez ist also mit Señor Perez verheiratet und hieß vor der Ehe Julia Alvarez (y) Montero; sie ist die Tochter von Señor Alvaro und Señora Montero. Ihre Tochter würde dann Marta Perez Alvarez heißen. Die Endungen ez, az, is, oz bedeuten "Sohn/ Tochter von". Damit hat man gleich auch die Familiennamen der Großeltern. Alles über spanische Namensgebung findet man bei http://home.att.net/~Alsosa/surnames.htm.
Über die Geschichte Spaniens und die der regierenden Königshäuser informiert bestens das deutsche Wikipedia-Lexikon. Auf mehreren Seiten wird die Genealogie des spanischen Königshauses dargestellt. Die regierenden Bourbonen sind auf http://www.geocities.com/heartland/hills/1150 dargestellt, mit Bildern auf der Seite http://www.hola.com/casasreales/casa_espanola/arbol/index.html.
Eine vornehme Gesellschaft der Besitzer von Adelsdiplomen, die vom königlichen Corps Cronistas Reyes de Armas de España mit Sitz in San Marino betreut wird, hat ihre dreisprachige Webseite auf der italienischen Genealogenseite http://www.iagi.info/Cronista untergebracht.
Die frühesten Kirchenbücher sind aus dem 16. Jahrhundert. Sie sind meistens in den Pfarrämtern zu finden. Viele davon wurden von den Mormonen verfilmt. Die Zivilstandsregister beginnen erst um 1870. Auf der Website der im Jahre 2000 gegründeten spanischen genealogischen Organisation Hispagen gibt es eine Batch-Nummern-Sammlung für spanische und südamerikanische Orte.
Die Spanische Archivverwaltung im Kultusministerium hat eine sehr gute Übersichtsseite über alle Archive, leider nur in Spanisch. Wenn man unter Archivos – Archivo General de Indias (das Kolonialarchiv in Sevilla) den elektronischen Zugang unter AER anklickt, kann man nach den frühen Auswanderern von 1500 bis 1800 suchen.
Eine eigenwillige Verfilmung mit über 3.000 Fotos aus den Kirchenbüchern (1619-1820) der katholischen Pfarrei Albanchez, Almería in Andalusien hat Steven J. Padilla auf seiner Website in Form von AVI-Filmdateien veröffentlicht. Man kann zwar die Taufeinträge lesen, aber nicht drucken (die Abbildung ist vom Bildschirm abfotografiert). Das genaue Datum der Eintragung fehlt, die Suche ist jahrweise bzw. in einer Access-Datenbank möglich.
Spanische Genealogische Organisationen im Internet sind rar, besser informiert man sich auf den amerikanischen Seiten z. B. http://www.hispanicgenealogy.com/hisporgs.html. Eine weitere englischsprachige Genealogieseite für Spanien betreut Alfred Sosa, der Betreiber des Hispanic Genealogy Forum (HGF): http://home.att.net/~Alsosa. (gj)
Memelland
Neues Ortsfamilienbuch online
Vor kurzem konnte wieder ein neues (und diesmal ziemlich umfangreiches) Ortsfamilienbuch online gestellt werden. Ingo Paul, Mitglied in der Maus und im VFFOW, hat seine Datenbank rund um das Memelland zur Verfügung gestellt:
http://www.online-ofb.de/memelland
Das Memelland, auch Memelgebiet, ist ein nach dem Ersten Weltkrieg von Ostpreußen abgetrenntes Territorium, dessen südliche Grenze der Memelstrom bildet. Der Unterlauf der Memel teilt sich in mehrere Arme, wobei die Grenzziehung dem Verlauf des Ruß- und Skirwiethstromes folgt. Für das Kurische Haff und die Kurische Nehrung bildet die alte Trennungslinie der Kreise Memel und Fischhausen die Grenze.
In der Datenbank befinden sich 88.695 Personendaten aus allen drei memelländischen Kreisen und einigen litauischen Grenzgemeinden. Ferner werden alle Personen und deren Vor- und Nachfahren aufgenommen, die vom Anfang der schriftlichen Überlieferung bis zur Flucht im Oktober 1944 im Memelland gewohnt haben.
Vielen Dank an Ingo Paul für die hervorragende Arbeit.
Insgesamt stehen jetzt 80 Online-OFBs zur Verfügung mit insgesamt 1.167.585 Personendatensätzen:
http:/www.online-ofb.de
(Herbert Juling)
Neues bei Google Groups
Im Bereich Google Groups konnte man bisher "nur" das Archiv der Usenet-Beiträge finden. Jetzt ist dort ein neues Angebot hinzugekommen, Google Groups 2.
Was ist das?
"Um dem Ziel, die Informationen der Welt universell zugänglich und nutzbar zu machen, näher zu kommen, testet Google gerade eine neue Version von Google Groups.
Google Groups ist ein kostenloser Service, mit dem Personengruppen per E-Mail und über das Web effektiv miteinander kommunizieren können. Jede Gruppe verfügt über eine von Google gehostete Startseite, auf der Mitglieder neue Diskussionen starten oder sich an bestehenden Konversationen beteiligen können. Zu jeder Gruppe gehört außerdem eine eigene E-Mail-Adresse, damit die Mitglieder untereinander in Kontakt bleiben können. Mitglieder können alle öffentlichen Google Groups-Inhalte durchsuchen und lesen – darunter mehr als eine Milliarde Mitteilungen des Usenet-Bulletin Board Service, die bis zum Jahr 1981 zurückreichen. Jede Gruppe verfügt über eine eigene Google-Schnellsuche, um schnell Diskussionen zu finden, die im Archiv der Gruppe gespeichert sind."
Zitat von http://groups.google.de/googlegroups/about.html
Weitere wichtige Links zum Thema:
(bw)
Software
Brother's Keeper Version 6.2 Beta
Die Brother's Keeper 6.2 Beta-Version kann geladen werden von http://www.bkwin.net/beta/
Es werden auch einige der neuen Eigenschaften auf der o.g. Seite beschrieben:
Brother's Keeper Version 6.2 Beta
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 22. Juni 2005
Auf dieser Seite gibt es Informationen über die BETA Version 6.2 von BK. Die Datei BKBETA.EXE kann heruntergeladen und ausgeführt werden, um die 6.2 Beta-Version zu installieren. Bevor man dieses Program ausführt, sollte man sicher sein, ein aktuelles Backup seiner Daten zu besitzen.
Das reguläre BK 6.2 Programm sollte in ein paar Wochen fertig sein, daher auf jeden Fall auf die reguläre 6.2 Version aktualisieren, wenn sie erhältlich ist.
Einige der neuen Möglichkeiten in BK 6.2 sind:
- Neue Reiter auf dem Editierschirm zur Eingabe von Media-Datei-Namen und von To-Do-Einträgen (Arbeitslisten).
- Der Editierschirm bleibt beim aktuellen Reiter beim Wechseln der Person.
- Das Programm erstellt eine Datei namens BKFIXFLE.SAV als Hilfsmittel zur Datenwiederherstellung bei beschädigter Datenbank.
- Beim Gedcom-Export kann man den Namen lebender Personen ändern in "lebend", sodass der tatsächliche Name nicht exportiert wird.
- Neue < > Knöpfe oben auf dem Editierschirm sind Vorwärts- und Rückwärts-Knöpfe. Falls man sich durch die Daten bewegt und Vater, Vater, Vater wählt, kann man dreimal < drücken, um zur ersten Person zurück zu gelangen.
Wer es ausprobieren möchte, kann sich die Version herunterladen.
Der Autor John Steed hofft, die reguläre Version BK 6.2 in etwa drei Wochen fertig zu haben. Die anderen Sprachversionen werden ein paar Wochen länger brauchen, da noch einige Arbeiten auszuführen sind, bevor die Übersetzer anfangen können.
(Gerd Schmerse)
Links und Infos zum Thema:
- Deutschsprachige BK-Mailingliste
- neueste BK-Version: 6.1.40 vom 06. Jun 2005
- Update
- Deutsche Webseite
Vereine
1. Hamburger Genealogentreffen
Die Genealogische Gesellschaft Hamburg e. V. lädt alle interessierten (Hobby-) Genealogen zu einem Treffen am Sonnabend, dem 15. Oktober 2005 in das Best Western Hotel St. Raphael, Adenauerallee 41, 20097 Hamburg, in unmittelbarer Nähe zum ZOB (Zentraler Omnibusbahnhof) und Hauptbahnhof ein.
An diesem Nachmittag, in der Zeit von 15.00 bis 20.00 Uhr, möchten wir allen Familienforscherinnen und Familienforschern in Hamburg und Umgebung die Gelegenheit geben, sich in einem lockeren und persönlichen Rahmen kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Außerdem gibt es die Gelegenheit, eigene Forschungsgebiete und Forschungsschwerpunkte vorzustellen und dadurch Forscher zu treffen, welche die gleichen Interessensgebiete und vielleicht sogar gemeinsame Vorfahren haben oder aber am gleichen Ort bzw. in der gleichen Region forschen.
Melden Sie sich bitte über das Internet unter http://gghh.genealogy.net/Treff an.
Für die Veranstaltung bitten wir um eine Teilnahmegebühr von € 9,- für Mitglieder der Genealogischen Gesellschaft Hamburg e.V. bzw. € 11,- für Gäste bzw. Nichtmitglieder. Dafür gibt es dann Kaffee & Tee, sowie Kuchen & Gebäck. Um frühestmögliche verbindliche Anmeldung wird gebeten. Anmeldeschluss ist der 30. September 2005. (as)
Medien
Titelthema 60 Jahre Kriegsende
Heft 2/2005 der Computergenealogie erscheint in Kürze
Das Heft 2/2005 der Zeitschrift Computergenealogie wird wieder viele interessante Beiträge enthalten, die teilweise nicht online verfügbar sind. So sind z.B. die ausführlichen Programmtests (diesmal: Legacy 5.0 und Kikèoù) nur im Heft nachzulesen. Das Heft wird gerade produziert. Mitglieder des Vereins für Computergenealogie und Abonnenten bekommen es automatisch zu geschickt. Bitte noch ein wenig Geduld, noch sind die Hefte nicht unterwegs ...
Hier die Themenübersicht:
Titelthema
60 Jahre Kriegsende: Suchdienste - Kriegsgräber - Schicksale
- Kirchlicher Suchdienst
- DRK-Suchdienst
- Deutsch-polnische Zusammenarbeit
- Volksbund Kriegsgräberfürsorge
- Denkmalprojekt
Software
- Internet- und Software-Kurzmeldungen
- Legacy 5.0
- Kikèoù
Wissen
- 20 Jahre Computergenealogie (Fortsetzung des Artikels in Heft 1)
- Totenzettel
- Blick über den Zaun: Spanien
- Staatsarchiv Bremen
- Museum für Kommunikation Hamburg