Computergenealogie/2005/06
Editorial
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Internet
Totenzettel/Sterbebilder
Eine interessante Nebenquelle für den Familienforscher
Der Brauch, Sterbezettel anzufertigen und zu verteilen, kam in der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts in Holland auf. Erste Totenzettel werden bereits aus dem 17. Jahrhundert erwähnt. Als so genannte Bidprendtjes wurden sie im heutigen Gebiet der Niederlande im Raum Amsterdam verteilt. Diese Bidprendtjes wurden - wie auch heute noch - während oder unmittelbar nach den Beerdigungsriten an die Trauergäste übergeben, die den Verstorbenen auf seinem letzten Wege begleitet hatten.
Vorläufer dieser Totenzettel, meist handgeschrieben, gab es bereits ein Jahrhundert vorher. Zu Beginn waren es die katholische Geistlichkeit und der Adel, derer man mit diesen Trauerandenken gedachte. Später wurde diese Sitte auch allgemein üblich.
Von Holland aus breitete sich der Brauch über das ganze, vornehmlich katholische Europa aus. Zuerst in den Städten, später auch auf dem Lande wurden Totenzettel gedruckt und verteilt. Besonders die Kriege 1866 und 1870/71 "förderten" in Deutschland diesen Brauch, besonders auf dem Lande. Man gedachte damit der auf den Schlachtfeldern dieser Kriege verbliebenen Männer und Söhne, die ihre Ruhestätte in fremder Erde, weit entfernt von der Heimat fanden.
Totenzettel enthalten in der Regel den Namen, das Geburts- und Sterbedatum, den Geburts- und Sterbeort des Verstorbenen. Weiterhin sind häufig Angaben über den Beruf, den Lebensverlauf, die Familie mit Ehepartner und Kindern sowie die Todesursache vermerkt. Auch besondere Auszeichnungen und Ehrungen können aufgeführt sein.
Nach der Erfindung der Fotografie findet man auf vielen Sterbezetteln auch eine Abbildung des Dahingegangenen. Schon seit jeher wurden diese Trauerzettel oder Trauerbildchen aus den verschiedensten Gründen gesammelt. Sie enthielten neben den Daten des Verstorbenen vor allem auch die schriftliche Bitte, dass der Leser für das Seelenheil des Dahingegangenen beten möge. In dieser Bitte um Gebete für den Verstorbenen lag die wahre Bedeutung und das Besondere der Totenzettel. Erst in zweiter Linie waren sie zu dieser Zeit als Objekte der Erinnerung gedacht.
Auf den heutigen Totenzetteln fehlen diese Fürbitten immer häufiger. In seiner gesamten Gestaltung, sowohl im Text als auch in der äußeren Form, tendiert das moderne Sterbebild immer mehr hin zum Gegenstand der Erinnerung. Unter der Adresse http://wiki.genealogy.net/index.php/Totenzettel sind viele weitere interessante Informationen über Totenzettel zu finden wie auch über ihre kulturhistorische Bedeutung.
Überregional gibt es viele Einzelpersonen und Gruppen, die sich die Sammlung und Auswertung solcher Totenzettel zum Ziel gesetzt haben. Denn Totenzettel enthalten ja Daten, die dem Genealogen wertvolle Hinweise für seine Forschungen geben können. Sie sind vielleicht noch am ehesten mit Sterbeanzeigen in Tageszeitungen vergleichbar. Was lag da also näher, als die vom Verein für Computergenealogie betriebene Datenbank der Familienanzeigen so zu erweitern, dass auch Totenzettelsammlungen integriert werden können?
Hans-Jürgen Wolf hat dies auf Anregung des Wadersloher Familienforschers Klaus Erdmann nun realisiert. Die Wadersloher Familienforscher werden ihre Totenzettelsammlung in die Datenbank eingeben. Die private Sammlung von Werner Ollig (über 20.000 Totenzettel) wird ebenfalls für die Datenbank bereitgestellt. Zusätzliche Eingaben können von Jedermann mit einer einfachen Excel-Eingabetabelle vorbereitet werden. Die direkte Einstiegsseite für die Totenzettelsammlung ist http://db.genealogy.net/familienanzeigen/totenzettel.php?PID=551.
Gleichwohl können aber über die Startseite sowohl alle normalen Anzeigen als auch die Totenzettel in einer Abfrage durchsucht werden. Interessenten, die Totenzettel in die Sammlung eingeben möchten, nehmen bitte Kontakt zu Hans-Jürgen Wolf auf (hans-juergen@westpreussen.de). (Werner Ollig, Klaus-Peter Wessel)
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SGGEE - Society for German Genealogy in Eastern Europe
(Gesellschaft für deutsche Genealogie in Osteuropa)
Die SGGEE ist ein genealogischer Verein mit Sitz in Kanada, der 1998 gegründet wurde. Sie ist Mitglied der FEEFHS, eines nordamerikanischen Dachverbandes der Gesellschaften für osteuropäische Familienforschung.
Der Verein sind 375 Familienforscher (darunter 12 aus Deutschland; Stand: 2004) vereint, die sich mit der Erforschung ihrer Vorfahren in den ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten östlich der Oder-Neiße befassen. Das Hauptinteresse liegt im Gebiet des ehemaligen Kongreßpolens und des Gouvernements Wolhynien (im westlichen Teil der heutigen Ukraine), eingeschlossen sind aber auch Ost- und Westpreußen, Pommern, Schlesien und Posen.
Vereinsmitglieder bekommen vierteljährlich das SGGEE-Journal und gelegentliche Newsletter zugeschickt, außerdem haben sie Zugang zu den vereinsinternen Datenbanken, deren Bestand ständig wächst. So enthält die Stammbaumdatenbank zur Zeit rund 257.000 Namen, zuzüglich 2.200 Namen aus den EWZ-Akten und in der Datenbank polnischer Kirchenbuchauszüge befinden sich rund 228.000 Namen. Die Ortsdatenbank enthält über 1.400 Orte aus Wolhynien und 3.100 Orte aus Kongreßpolen mit den dazugehörigen Karten. Für Mitglieder sind mehrfarbige Karten, erstellt von Jerry Frank, zu den von Deutschen besiedelten Ortschaften in Polen und Wolhynien online einsehbar.
Mit der Unterstützung der Forschungsgruppe Wolhynien in der AGoFF (siehe: http://www.genealogienetz.de/vereine/AGoFF/fst/fgr_wolh.htm ) wurden eine Vielzahl der Vereinsseiten im Netz ins Deutsche übersetzt.
E-Mail:
contact@sggee.org für Anfragen auf Englisch bzw.
kontakt@sggee.org, wenn man einen Ansprechpartner haben möchte, der Deutsch versteht.
Postanschrift:
Society for German Genealogy in Eastern Europe
Box 905 Stn. 'M'
Calgary, AB T2P 2J6
Canada
Mitgliedsbeitrag:
30 US$ / Jahr oder 40 CAN$ / Jahr
Internet:
- Homepage: http://www.sggee.org/deutsch/index_ger.html
- Aktuelle Projekte: http://www.sggee.org/deutsch/job_central_ger.html
- Offene Mailingliste: http://www.sggee.org/deutsch/listserv_ger.html (350-360 Pers.)
- Forum: http://www.sggee.org/discus/index.html (in Englisch)
Quelle: Artikel im Wolhynien-Wiki auf http://www.wiki.wolhynien.de/
Autoren: Irene Kopetzke, Gerhard König
Medien
Kaleidoskop
Termine
Für den Monat Juni sind 31 genealogische Termine in Ankum, Berlin, Bonn, Bonn-Bad Godesberg, Dreieich, Dresden, Dortmund, Düsseldorf (2x), Essen, Großalmerode, Haltern am See, Hamburg (2x), Hannover (3x), Hildesheim, Höchst/Odw.-Hummetroth, Kaarst, Kassel, Mechernich-Kommern, München, Münster, Osnabrück (2x), Pforzheim, Potsdam, Venlo (NL), Wegberg und Wuppertal im "genealogischen Kalender" eingetragen. Die Inhalte der Veranstaltungen, sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie unter: http://wiki.genealogy.net/index.php/Genealogischer_Kalender