Kloster Gottesaue
um 1094 Graf Berthold von Hohenberg gründet das Kloster
1110 König Heinrich V. bestätigt die Gründung, u.a. Güterbesitz des Klosters in den Orten Rintheim, Dammerstock, Beiertheim, Aue, Grötzingen und im Bereich des Durlacher Turmbergs, welches die Stammburg der Grafen von Hohenberg war;
1261 Papst Urban IV. bestätigt den Klosterbesitz
1354 Neuordnung der Klosterverwaltung durch Abt Johann ABSCHLAG
1406 Die vorgesehene Umwandlung des Klosters in eine Karthause wird nicht vollzogen
1458 Beitritt zur Bursfelder Kongregation
1485 Kirch- und Altarweihe im gesamten Klosterbereich
1525 Plünderung und Besetzung des Klosters im Bauernkrieg
1529 Tod des letzten Abtes Johannes TRIGEL
1556 Auflösung des Klosterkonvents
1588 Baubeginn des markgräflichen Lustschlosses
1631-1648 Wiederbesetzung der Abtei durch Mönche aus Ochsenhausen
1689 Schloßbrand im pfälzischen Erbfolgekrieg
1709 Das Kammergut Gottesaue umfaßt 1210 Morgen
1717 Auffinden von Grabsteinen aus der Klosterzeit im Schloß Gottesaue
1717 Errichtung des herrschaftlichen Geflügelhofs in Gottesaue und Erbauung einer Wirtschaft in Gottesaue durch Hanus Jakob HERRMANN auf eigene Kosten
1729 Errichtung eines neuen fürstlichen Küchengartens auf der Gottesauer Gemarkung
1735 Erneuter Schloßbrand
1738-1750 Ansiedlung einer Salpetersiederei auf der Gemarkung
1740 Veränderter Wiederaufbau des Schlosses. Funktion als Mustergut
1749-1848 Letten- und Lehmgewinnung
ab 1756 Pläne zur Erbauung neuer Stallungen von Baumeister ARNOLDT, des neuen Fruchtspeichers und der Wagenremise nach Plänen von MÜLLER und SCHWENCK
ab 1770 Betrieb einer Bierbauerei auf der Gemarkung
1774 Verpachtung der Bierbrauerei in Gottesaue an den Bruder des Markgrafen, den Prinzen Wilhelm Ludwig
1781 Schenkung des Klosterfelds auf der Gottesauer Gemarkung an Markgräfin Karoline Luise für Anpflanzung von Maulbeerbäumen und Seidenzucht
1786-1793 Aufhebung der Brauerei
1789 Einrichtung eines Instituts für Schäferei
1790-1794 Anstellung eines Lehrers für die Schulkinder zu Gottesaue
1791 das Gottesauer Archiv kommt aus Ochsenhausen zurück nach Karlsruhe
1798 die Karlsruher Schützengesellschaft erhält eine zur Errichtung eines Schützenhauses und eines Schießplatzes
ab 1804 Anlegung einer Ziegel- und Kalkbrennerei
ab 1812 Anlegung einer Wasch- und Bleichanstalt
1815 Aufgabe der Selbstbewirtschaftung des Kammerguts; Vergabe an zwei Pächte
1818 Übergabe an das badische Militär; Artilleriekaserne,
ab 1825 Militär, Stückgießerei
ab 1837 Erbauung eines Pulvermagazins und eines Laboratoriums
ab 1851 Versuchsgarten und Gartenbauschule
1887-1889 Neubauten im nordwestlichen Quadrat (u.a. Kaserne II = Reiterbau)
1912 Neubau der Reitbahn 4 auf dem westlich an der Wolfartsweierer Straße gelegenen Exerzierplatz
1921 Umbau der Kasernen für Notwohnungen
1922 Alt-Gottesaue wird dem Badischen Staat zurückgegeben und gewerblich genutzt
1935 Verlegung der Polizeischule nach Alt-Gottesaue
1944 Schloß und einige Nebengebäude werden beim Luftangriff am 27. Mai zerstört
1951-1952 Bau des Flüchtlingsdurchgangslagers
1978 Entscheidung für den Wiederaufbau des Schlosses Gottesaue
1982-1989 Wiederaufbau des Schlosses
Quelle: Förderverein des Generallandesarchivs Karlsruhe: 900 Jahre Gottesaue Spurensuche - Spurensicherung; 96 S., Karlsruhe, 1994; ISBN 3-930158-04-3;
Anmerkung: Erhalten geblieben ist das Zinsbuch des Klosters Gottesau. In ihm sind die Einkünfte verzeichnet. Begonnen 1482, mit Nachträgen bis ins 16. Jahrhundert. Generallandesarchiv Karlsruhe 66/2940