Trinitatis

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Trinitatis ist die lat. Bezeichnung des Dreieinigkeitsfestes, eines kirchlichen Feiertages. Dieser Festtag fällt auf den ersten Sonntag nach Pfingsten.

Häufig finden sich in Kirchenbucheintragungen Datumsangaben, die auf Trinitatis Bezug nehmen, je nach Jahr können 22 bis 27 Sonntage nach Trinitatis gezählt werden. Meists schreiben die Pfarrer diese Sonntagsangaben in Latein post Trinitatis, oder in Abkürzungen wie post Trin. / p. Trin. / p.T. usw.

Ein Beispiel:

Dom. XXI. p.Trin. et seq.

ausgeschrieben: Dominica XXI. post Trinitatis et sequens (oder: sequitur)

übersetzt: "am 21. Sonntag nach Trinitatis und dem folgenden (Sonntag)"

Mit Hilfe eines "Ewigen Kalenders" kann für das betreffende Jahr das Datum bestimmen.

Kalenderumrechnung - Probleme

Bei der Umrechnung der Datumsangaben von kirchlichen Sonntagsbezeichnungen im Kirchenjahr in die Form TT.MM.JJJJ (z.B.: für die Übernahme der Daten in Genealogie-Programme) muss allerdings strikt darauf geachtet werden, in welchem Kalendermodus und in welchem konfessionellen Gebiet/Ort der Eintrag im Kirchenbuch damals erfolgte:

  • Die Kalenderreform von Papst Gregor XIII. bewirkte, dass dem 4. Oktober 1582 unmittelbar der 15. Oktober folgte. Es "fehlen" also scheinbar 10 Tage im Jahre 1582.
  • Gregorianischer Kalender (neuer Kalender): In evangelischen oder protestantischen Landen Deutschland wurde hingegen erst einheitlich im Jahre 1700 (ein Schaltjahr!) eingeführt. Er bewirkte, dass dem 18. Februar 1700 unmittelbar der 1. März 1700 folgte. Es "fehlen" also scheinbar ebenfalls 11 Tage im Jahre 1700 in evangelischen Kirchenbüchern.
  • Der Wechsel vom Julianischen (alten) zum Gregorianischen (verbesserten) Kalender ist in den wenigsten Kirchenbüchern ausdrücklich vermerkt, erfolgte also fast "lautlos". Die Chronologie der Eintragungen in den Büchern blieb ja immer erhalten. Sind normale TT.MM.JJJJ-Eingaben im Kirchenbuch nach einem bestimmten Kalender erfolgt, so ist auch für den Sonntag, der nur als "1. Sonntag nach Trinitatis" bezeichnet wurde, die korrekte Umformung leicht zu erstellen aus dem Vergleich der Daten vor und nach dem genannten Sonntag.
  • Es herrschten also seit 1583 in Landschaften unterschiedlicher Konfessionen beide Kalender parallel, so dass bei Verhandlungen zwischen Protestanten und Katholiken zwei verschiedene Kalender nebeneinander im Gebrauch waren. In Urkunden und Akten, gelegentlich auch bei Heiraten zwischen Ehepartnern unterschiedlicher Konfession, wurden daher manchmal beide Rechnungen vermerkt. Diese Doppelherrschaft des alten und des neuen Kalenders endete erst im Jahre 1700, mit dem so genannte 'verbesserten' Gregorianischen Kalender, wirkt aber natürlich durch die festgeschriebenen "alten" Eintragungen fort, wenn z.B. die Lebenszeit einer Person berechnet wird. Ein Geburtseintrag nach jul., das Todesdatum aber nach greg. Kalender - da bleibt dann eine Ungenauígkeit bestehen.

Es bleibt dem Forscher im Zweifelsfall nichts anderes übrig, als sich orts- und gemeindebezogen nach dem Zeitpunkt der Kalenderumstellung zu erkundigen, zum Beispiel dann, wenn er einzelne, aus dem Gesamtzusammenhang losgelöste Daten erhält oder wenn ein Kirchenbuch mit den Angaben aus der chronoligischen in eine alphabetische Folge überführt wurde.

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