Siegen

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Siegen: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise... --> Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Arnsberg > Kreis Siegen-Wittgenstein > Siegen

Lokalisierung der Stadt Siegen innerhalb des Kreises Siegen-Wittgenstein

Name

„Sigena“ 1079, Varianten bis 1500: Sige, Sigin, Sygin, Siegen, Sygen, Segen, Segin, Syghcne, Zcghen. Mundartlich: Seje.

Stadtlage

Siegen, Mittelpunkt des Siegerländer Erzbergbaus liegt 260-350 m hoch in einem rings von niederwaldbedeckten Höhen („Haubergen“) umkränzten und in zahlreiche radial ausstrahlende Nebentäler verzweigten Talkessel der oberen Sieg, inmitten des durch reiche, steilhängig-tiefe Zertalung zu einem unruhigen Berg- und Kuppenland entwickelten Siegerlands, zwischen dem Westerwald im Süden dem Sauerland im Norden und dem Rothaargebirge im Nordosten. Die Altstadt steigt innerhalb des Talkessels auf dem dreiseitig von Sieg und Weißbach umflossenen, nur durch einen schmalen Sattelhals mit dem Giersberg (358 m) verbundenen „Siegberg"-Sporn bis 70 m über die Talsohle auf, während die jüngeren Ortsteile und Industriebezirke in den niedrigen Lagen sich zum Teil weit in die Haupt- und Seitentäler hineingeschoben haben.

Ortsursprung

Erste Erwähnung Siegens erfolgte zwischen 1079 und 1089. Der Ursprung liegt in einer Siedlung, die am südwestlichen Abhang des Siegberges, im Mündungswinkel zwischen Sieg und Weiß liegt. Dort gegenüber führte über die Siegfurt eine alte von Köln kommende Straße, die sich in Siegen mit einer nördlich nach Westfalen, einer östlich nach Hessen (Marburg) und einer südlich über die Kalteiche und den Westerwald nach Frankfurt und Mainz führenden Straße kreuzte. Nicht weit von dieser Straßengabelung liegen im Engsbach-, im Hitscheisbach- und im Minnerbachtal vorgeschichtliche Eisenverhüttungsplätze. Der Siegberg selbst und der ebenfalls im Stadtgebiet liegende Häusling waren Sitze mittelalterlichen Silber- und Eisenbergbaus.

Vogtei Siegen

Als ersten Vogt des Fürstbistums Mainz in Siegen kennen wir Ruppert (1079-89) und dessen Sohn Graf Dudo von Laurenburg, Begründer der Familie der Grafen und späteren Fürsten von Nassau.

Stadtgründung

Im Anschluß an die vermutlich in merowingischer Zeit auf der Westspitze des steilen Siegbergs erbaute Martinikirche hat sich diese alte Siedlung weiterentwickelt. Die Tatsache, daß um 1170 Graf Ruprecht von Laurenburg in Siegen Münzen schlagen läßt und diese Münzen auf der Rückseite die Aufschrift „Sigenensis civitas" tragen, deutet darauf, daß der Ort um diese Zeit bereits Stadtrechte hatte. Nach einer Urkunde von 1224 gründete Graf Heinrich von Nassau im Anschluß an eine auf der Höhe des Siegbergs etwa 700 m östlich der Martinikirche erbauten Burg eine neue Stadt (oppidum de novo construetum), über die Erzbischof Engelbert von Köln die Mitherrschaft erhielt. Dieses neue mittelalterliche Siegen hat die Bewohner der Dörfer Leimbach (Leimpe) und Heimbach aufgenommen, deren Marken in einer Steuerliste von 1461 noch erkenntlich sind. Leimpe lag am Ausgange des Leimbachtales, gegenüber dem alteren Siegen, Heimbach in einem Seitental der Alche. Die Bewohner des älteren Siegens, „der alden Stadt", siedelten ebenfalls in die im Anschluß an die nassauische Burg entstandene neue Stadt über. Um 1520 wurden die letzten Häuser der alten Stadt abgebrochen.

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Siegen (Stadtrechte um 1170; Neugründung 1224) Bürgerbuch 1667-1847 (Stadtarchiv Siegen).
    • Veröffentlichung: Lothar Irle, Die Siegener Bürgeraufnahmen 1575-1700. In: „Siegerland", Heft 15 (1933), S. 66-101.
      • Ergänzende Quellen: Stadtrechnungen ab 1575 mit Nennung des von den Neubürgern entrichteten Bürgergeldes. — Für die Zeit vor 1575 wurde das Bürgergeld an die Bürgermeister verteilt, ohne daß darüber Eintragungen in die seit 1455 vorliegenden Stadtrechnungen erfolgten (vgl. Wilhelm Güthling, Die Quellen zur Familienkunde des Siegerlandes, in: Beiträge zur westfälischen Familienforschung, Bd. X (1951), Heft 1, S. 17-20).

Burg

  • 1224 werden „castellani“ (Burgmänner) erwähnt, die Burg wurde vorher erbaut. Die Burgmänner waren sicherlich der Präsenspflicht durch den Burgherrn unterworfen und hatten ihre Sitze in Burgmannshäusern bei der Burg. Deren Burgfreiheit bildete wahrscheinlich den Grundstock der neuen Stadt.

Stadtsiedlung

Bauentwicklung

Neu-Siegen nahm den breiten Südhang des Siegberges ein. Von dem 80 m über der Talsohle gelegenen Marktplatz führt westlich die Kölner Straße zum Kölner Tor, südlich die Löhrstraße zum Löhrtor (bis zum 15. Jh. Wetzlarer Straße und Wetzlarer Tor genannt), östlich die Marburger Straße zum Marburger Tor. Parallel zu diesen Hauptstraßen oder rechtwinklig auf sie und den Marktplatz zu führen die Seitengassen, unter sich wieder durch enge gestufte Wenden miteinander verbunden. Der Stadtplan macht den Eindruck, als sei er hinsichtlich der Straßen- und Gassenführung aus einer alten Feldflur hervorgegangen, deren Wege sorgfältig jede Geländefalte benutzten. Die neue Stadtmauer schloß das alte Siegen mit der Martinikirche aus, erst um 1500 wurde diese einbezogen. Die Burg war bis 1421 im Doppelbesitz der Grafen von Nassau und der Erzbischöfe von Köln, die sich auch in die Einkünfte der Stadt teilten.

Seit dem 15. Jh. entstanden im Anschluß an vor der Stadt erbaute Eisenhütten- und Hammerwerke im Siegtal die Vorstädte Sieghütte und Hammerhütte, im Weistal die Vorstadt Hain. Im 19. Jh. dehnte sich die Stadt unter Einschluß dieser Vorstädte auf die umliegenden Höhen aus.

Gebäude

Die am Markt gelegene Nikolaikirche (13. Jh.) ist ein Zentralbau mit sechseckigem Schiff, beeinflußt durch St. Gereon in Köln; das ältere Rathaus mit Treppengiebel wurde 1780 abgebrochen, das damals erbaute 1915 erneuert. Das Untere Schloß mit der Fürstengruft, 1669 von Johann Moritz von Nassau-Siegen nach den Plänen der holländischen Architekten Pieter und Moritz Post begonnen, wurde 1714 vollendet. 1706-26 Bau der barocken Marienkirche. Neuere Kirchen: die kath. Michaels- und Peter-Paul-Kirche.

Brände

  • 1695 Stadt- und Schloßbrand, Zerstörung des 1485 erbauten Franziskanerklosters und der Johanniskirche, Vernichtung einer großen Gemäldesammlung mit Rubens- und Rembrandtoriginalen.
  • 1869 Brand des „Klub“, einer Häusergruppe am Markt. Damit Umgestaltung dieses Platzes in der Stadtmitte.

Zerstörungen im 2. Weltkrieg

Zerstört wurden 4.096 Gebäude mit 10.169 Wohnungen, davon über 60% zerstört: 1.501 Wohnhäuser, 3 Kirchen, 2 Schlösser, 5 Schulen, Stadtbad, 1 Krankenhaus, Städtische Gemäldegalerie, 1 Waisenhaus, 1 Altersheim, Stadthotel, Schloßkaffee; Rathaus, Stadtwerke, Stadtsparkasse, Katasteramt, Arbeitsamt, Finanzamt, Knappschaft, Kulturamt, 3 Lichtspielhauser, 8 Flußbrücken, Straßenbrücke über den Bahnhof.

Bevölkerung

Herkunft

Einwanderung vornehmlich aus den dem Siegerland benachbarten nassauischen, saynischen Grafschaften, aus hessischen, rheinischen und süddeutschen Gebieten. Einwohnerzahl nach den Bedelisten von 1455-66: 420 Bedepflichtige, also etwa 2.500 Einwohner.

Verzeichnisse

  • Stadt-, Hospital- und Kirchenrechnungen seit 1455, fast lückenlos erhalten
  • Schatzungsregister, Grundbücher seit 1552
  • Bürgerbücher von 1667-1847
  • Adreßbücher seit 1879, zuletat 1952 (Stadt und Kreis)
  • Kirchenbücher der evangelischen Gemeinde: seit 1623 Taufbücher, 1675 Ehebücher, 1692 Totenbücher
  • Kirchenbücher der katholischen Gemeinde: seit 1711

Persönlichkeiten

  • Nicolaus von Siegen, der Erfurter Benediktinermönch und Verfasser der Thüringer Kirchenchronik, um 1450.
  • Hermann Hellingh, der 1517 gestorbene Mainzer Domvikar.
  • Jakob Weider, Univeraitätsprofessor, +1483.
  • Joseph Horlenius, Humanist, * um 1460 Siegen
  • Heinrich Schickardt von Siegen, • 1463, der Künstler des Herrenberger Chorgestühls und Stammvater der bekannten süddeutschen Bildhauer- und Architektenfamilie.
  • Tilmanus Stella, 1525-89, Kartograph, Kanalbauer und Astronom.
  • Peter Paul Rubens, flämischer Maler, * 1577 Siegen
  • 1707.29. März. + Friedrich Flender vor der Hardt, Hammerbesitzer und Gewerke, Vorkämpfer für bürgerliche Freiheit, als Rebell enthauptet auf Befehl seines despotischen Landesherr Wilhelm Hyazinth von Nassau-Siegen.
  • Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg, Pädagoge, * Siegen 29. Okt. 1790, + Berlin 7. Juli 1866. (Biografie siehe in Wikipedia: Die freie Enzyklopädie)
  • Leonhard Glaser, Sozialreformer 1797 bis 1875.
  • Wilhelm von Oechelhäuser, Industrieller, Politiker und Shakespeareforscher, * 1820 Siegen
  • Friedrich Keusch, Bildhauer 1843-1906.
  • Ludwig Heupel, Maler, * 1864 Siegen

Einwohnerzahlen

1807: 3.743 Einwohner, 1815: 3.642 Ew., 1818: 3.904 Ew., 1843: 6.233 Ew., 1858: 7.451 Ew„ 1864: 8.800 Ew., 1871: 11.067 Ew., 1885: 16.676 Ew., 1895: 19.303 Ew„ 1905: 25.201 Ew., 1914: 29.904 Ew., 1919: 29.020 Ew., 1925: 31.205 Ew., 1933: 32.757 Ew., 1939:40.269 Ew., 1946: 29.922 Ew., 1950: 38.787 Ew.

Sprache

Amtssprache des Rates seit 15. Jh. hochdeutsche Sprache. Siegen ist im mitteldeutschen Sprachraum, und zwar im Mittelfiränkischen einzuordnen: Kennzeichen: wat 'was', auf 'auf (nordwestl. op), Dorf (gegen nordwestl. Dörp) 'Dorf'. Das ansässige Volk der Eisensteinbergleute hat eine Sondersprache herausgebildet.

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Seit Ende 15. Jh. sind Zünfte in Siegen nachweisbar: Bäcker, Metzger, Löher und Schuhmacher, Stahlschmiede, Bergleute, Kleinschmiede, Schneider, Wollenweber und die Stadt- und Landzunft der Massenblaaer und Hammerschmiede.

Ihre sich deutlich erkennbar auf ältere Rechte gründenden Zunft- oder Kurbriefe stammen aus dem Jahr 1504 bzw. 1516. Im mittelalterlichen Siegen war das Gewerbe der Stahlschmiede das bedeutendste. In Siegen wurden alle Stahl- und Eisenwaren hergestellt und ausgeführt. Die Stahlschmiede beschränkten sich schon früh auf die Produktion von Rohstahl, welcher in kleinen Stäben hergestellt wurde und zur Weiterverarbeitung meistens nach Köln und ins Bergische gebracht wurde. Auch Nürnberg mit seiner Panzer- und Waffenindustrie bezog Rohstahl aus Siegen.

Hauptausfuhrgut nach den Weinbaugebieten waren die Legel (eiserne Faßreifen). Das von den Massenbläsern auf den Blashütten hergestellte Roheisen und von den Hammerschmieden zu Halbzeug verarbeitete Eisen wurde vornehmlich nach Berg und Mark, aber auch nach Süddeutschland ausgeführt. Die Frankfurter Messe war Hauptumschlagsort für Siegener Eisen.

Seit dem 15. Jhdt. Erzeugung eiserner Gußwaren (Öfen, Grabplatten und Poterieguß jeglicher Art). 1440 wurden in Siegen die ersten eisernen Geschütze gegossen.

Die Siegerländer Haubergswirtschaft (Niederwaldwirtschaft) lieferte für die Eisenindustrie die Holzkohle und für die seit dem 15. Jhdt. immer bedeutender werdende Sohlledergerberei die Eichenlohe. Dadurch wurde erheblicher Raubbau in der Umgebung betrieben.

Siegener Handelshäuser kauften nachweislich seit dem 18. Jhdt. Kolonial- und Materialwaren unmittelbar in Holland ein und belieferten die benachbarten rheinischen, hessen-nassauischen und westfälischen Gebiete (die Handelshäuser Joh. Philipp Schuß und J. H. Röttger im 18. Jh.).

Seit dem 17. Jh. bedeutende Webereien (Siamosen), Strumpf- und Kappenfabrikation (Firma J. H. Dresler, die auch in der Eisenindustrie führend war). Seit 1870 Rückgang der Textilindustrie, seit 1900 Rückgang der Lederindustrie.

1955 Schwerpunkte: Mittelpunkt der Siegerländer Eisen- und Hüttenindustrie (mit Sitz der Bergbauverwaltung der „Hüttenwerke Siegerland" der Vereinigten Stahlwerke); Blech- und Walzengießerei, Werkzeugmaschinenindustrie, Kleineisenindustrie, Herstellung von Drahtgeflechten und -seilen, Kühlmaschinen, Büromaschinen; Gerbereien und Lederfabriken.

Ältere bekannte Fabriken

  • Charlottenhütte
  • Werkzeugmaschinenfabrik Waldrich (1840)
  • Sieraag (Siegener Maschinenbau AG.)

Verkehr

Siegen lag 1955 am Kreuzungspunkt alter, vom Rheinland (Köln), vom Märkischen Westfalen (Hagen, Dortmund usw.), mittleren Lahngebiet (Marburg) und dem Rhein-Main-Tiefland (Frankfurt, Mainz) kommender Handelsstraßen; darunter seit jeher besonders bedeutend die Straße zur Ruhrkohle und zur märkischen eisenverarbeitenden Industrie.

1955 Bundesstraßen nach Siegburg-Köln, nach Biedenkopf, nach Olpe-Münster sowie nach Limburg/Lahn Dazu Landstraße nach Altenhunden/Grevenbrück. Siegen war 1955 natürlicher Sammelpunkt für den Verkehr des Siegerlandes mit seiner Lage an der Nordspitze des Eisenbahndreiecks Siegen/Betzdorf/Dillenburg.

Ruhr-Sieg-Bahn von Hagen nach Siegen seit 1861, von Siegen nach Dillenburg- Gießen seit 1915. KöIn- Siegburg- Siegen (1861). Nebenbahn Siegen –Kreuztal- Biedenkopf -Marburg (1884). Stichbahn nach Weidenau- Irmgarteichen.Siegen hatte 1955 drei Bahnhöfe: Hauptbahnhof. (Durchgangsbahnhof), Siegen -Eintracht, Siegen - Ost.

Die 1955 vorhandene Straßenbahn reicht bis Weidenau, Kreuztal und Marienborn-Eisern (Siegener Kreisbahn GmbH. gegr. 1905).

Umgebungsbedeutung

Siegen ist Mittelpunkt für das ganze Siegerland und Einzugsgebiet für das Oberbergische Land, das mittlere Sauerland und den nördichen Westerwald.

Verwaltung

Rat und Bürgerschaft

Ein altes Stadtrecht in Siegen ist nicht vorhanden, 1284 werden mehrere Bürgermeister erwähnt (magistri burgensium). 1304 und 1305 wird der Rat, die consules, zum ersten Male genannt; die 3 Bürgermeister wurden jährlich gewählt. Von 1500 an wurden jährlich nur noch 2 Bürgermeister gewählt. Im Kampf gegen die Schmälerung ihrer Rechte durch den Landesherrn ließ sich die Stadt ihre Privilegien wiederholt durch diese, durch den Erzbischof von Köln und durch die Könige, bestätigen. Die Bestätigungen von 1346,1349,1398 und 1420 erklärten die Unpfändbarkeit der Siegenerer Bürger. Zuletzt wurden die Privilegien von Leopold I. bestätigt.

Im 18. Jh. erwarben die Zünfte immer mehr Einfluß auf die Stadtverwaltung. Der „regierende" oder "im Amt stehende" alte Schuhmachermeister vertrat bei versammeltem Rat die „gemeine Bürgerschaft". Die mittelalterliche Verfassung erhielt sich ohne wesentliche Veränderung bis zu ihrer Aufhebung durch die Fremdherrschaft 1809. 1813 wurde sie durch Oranien z. T. wiederhergestellt. Die oranische Regierung ernannte 1815 einen aus 12 Mitgliedern bestehenden Stadtrat, welcher sich selbst ergänzte. 1824 wurde für die Vorstädte, für welche bis dahin ein eigener Vorsteher unter der Leitung der Siegener Bürgermeister gewählt wurde, je ein Stadtrat ernannt. Im Jahre 1836 wurde die preußische Städteordnung eingeführt.

Gericht

Das Gericht in der Stadt Siegen setzte sich aus dem gräflichen Schultheiß und 12 Schöffen, zu denen die 3 Bürgermeister gehörten, zusammen. Von 1304-1476 wird Soest als Oberhof des Siegener Stadtgerichts angesehen. Die Landesherren bedienten sich des Siegener Schöffenstuhls, dem ein gräflicher Schultheiß präsidierte, auch zur Entscheidung der im Lande Siegen vorgekommenen peinlichen Sachen.

Landesherrschaft

Landesherren

Seit Mitte 12. Jh. hat sich im Siegerlande die Landesherrschaft der Grafen von Nassau durchgesetzt, die sich auf die ihnen von Mainz verliehene Vogtei gründet. Die Herkunft des Grafenhauses aus dem Siegerlande ist wahrscheinlich. Siegen war seitdem {von 1224 bis etwa 1420 unter der Mitherrschaft des Erzbischofs von Köln) landesherrliche Stadt. Bis etwa 1520 war es die Hauptresidenz der Grafen, die unter Wilhelm dem Reichen nach Dillenburg verlegt wurde.

In den 70er und 80er Jahren des 16. Jh. hat es mit Dillenburg lebhaften Anteil an dem Befreiungskampf der Niederlande gehabt. Wilhelm von Oranien und sein Bruder Ludwig haben wiederholt in Siegen geweilt.

Seit 1607 war Siegen infolge der durch Graf Johann dem Älteren vorgenommenen Teilung seiner Lande Sitz der Linie Nassau -Siegen, die sich 1623 in eine evangelische und katholische Linie spaltete. Nach dem Aussterben beider Linien 1734 bzw. 1743 war es wie die anderen nassau-ottonischen Grafschaften Amt des deutschen Fürstentums Oranien und unterstand der deutschen Kammer im Haag bzw. der oranischen Regierung in Dillenburg. 1807 kam es an das Großherzogtum Berg und wurde, nachdem es 1813-15 wieder oranisch war, auf Grund der Verhandlungen des Wiener Kongresses von Oranien an Preußen abgetreten. Bis 1817 unterstand es der preußischen Regierung in Koblenz und wurde dann der Provinz Westfalen und dem Regierungsbezirk Arnsberg zugeteilt; zunächst in den Kreis Siegen gehörig, dann ab 1923 als Stadtkreis Siegen kreisfrei. Land Nordrhein-Westfalen 1946.

Kriegswesen

  • 1796. 2. Juli. In Siegen werden die Blankensteiner Husaren von den Franzosen vertrieben.
  • 1796. 5.Sept.. Ein Transport am Main und in Franken von den Franzosen geraubter Kunstschätze passiert Siegen.
  • 1796. 7.Sept.. In Siegen treffen 16 mit Geld, wertvollen Monstranzen und Kelchen beladene Karren ein, die im Hof des unteren Schlosses von den Franzosen bewacht werden.
  • 1796. 8. Sept.. Der Transport mit den von den Franzosen geraubten Kunstgegenständen zieht von Siegen in Richtung Freudenberg weiter. [1796.8./9.). Sept.. in Freudenberg wird den zurückflutenden Franzosen „eine große Kriegskasse“ (Geld und Raubgut) abgenommen (Stücher, Solbach, Nicke: Freud u. Leid, in: Land und Geschichte zwischen Wildenburg und Südwestfalen, Band 5, Wiehl 2000)].
  • 1813.10. Febr.. Todesurteil gegen einen Rebell in Siegen.
  • 1813.13. Febr.. Wieder eine Hinrichtung eines Rebells in Siegen.
  • 1944.16. Dez. Luftangriff auf Siegen (Westfälischer Heimatkalender 1963).

Wehrhoheit und Garnison

Durch die Bestimmungen der Kur- oder Zunftbriefe waren die Bürger zum Waffenhalten und zur Verteidigung der Stadt verpflichtet. Seit 1572 bestand im Zusammenhang mit dem von Graf Johann d. Älteren und seinem Sohn Johann dem Mittleren betriebenen „Landrettungswerk" ein ständiger „Ausschuß" (Kontingent) für Stadt und Land Siegen. Das nassauische Landrettungswerk bedeutete den Anfang der allgemeinen Wehrpflicht und einer stehenden Miliz in Deutschland. Siegen wurde stark befestigt und ein Zeughaus eingerichtet. 1616 gründete Graf Johann der Mittlere unter Leitung des Danziger Obristen Johann Jakob von Wallhausen die erste europäische Kriegsakademie in Siegen. Der Ausschuß bestand bis zum Ende der oranischen Herrschaft. 1813 wurde in Dillenburg und Siegen das oranische Freiwilligenbattaillon aufgestellt. Seit 1819 war Siegen Sitz eines Bezirkskommandos.

Wappen und Siegel

Stadtwappen

Ein Siegel zuerst 1248 erwähnt, 1270 bruchstückhaft, 1289 vollständig erhalten. Durch Zinnenreihe quergeteiltes mandelförmiges Siegelbild. Oben die Halbfigur eines Erzbischofs, untern in einem von 2 Türmen flankierten Torbogen der Nassauer Löwenschild. Nach 1317 Löwe von Schindeln begleitet. Das gleiche Bild etwas vereinfacht, im Sekret (1364) und in den Schöffen-und Gerichtssiegeln von 1467 und 1481.

Das Wappen (18. Jh. bis 1875) zeigt 3 S in verschiedener Anordnung, wohl als Sigillum Seabinorum Sigensium oder Siegel (der) Stadt Siegen zu deuten. Im Siegel darüber der Erzbischof wachsend. Heutiges Wappen (seit 1875) unter Rückgriff auf das älteste Siegelbild: In Silber eine rote Zinnenmauer mit offenem, von 2 niedrigen Türmen flankiertem Tor, darüber wachsend die Halbfigur eines Erzbischofs in blauem Ornat, mit Pallium, Mitra, den Bischofsstab in der Rechten, ein offenes Buch in der Linken haltend; im Torbogen ein blauer Schild mit goldenem, rot-bewehrtem Löwen (festgesetzt 1915).

Die Stadtfahnen von 1737 und 1754: In einem von Löwen gehaltenen, mit der Fürstenkrone gekrönten Medaillon die 3 S (2:1), die Figuren golden, das Tuch grün bzw. orangegelb.

Finanzwesen

Münzwesen

1. Siegen war Münzstätte der Grafen von Nassau. Es lassen sich drei Prägeperioden unterscheiden, unter dem Grafen Rupert III. (etwa 1160-1190) entstanden Pfennige und Hälblinge auf Kölner Schlag, unter Johann I. (1361-1416) Goldgulden, Turnosen und Weißpfennige, unter Johann Moritz (1654-1679) 1671 Dukaten und halbe Blamüser zu 1/16 Taler

2. Münzstätte der Grafen von Nassau im Mitbesitz der Erzbischöfe von Köln 1224-1381. Aus dieser Zeit sind bisher nur Pfennige, bzw. Sterlinge und deren Teilstücke bekannt geworden, die während der Regierung des Erzbischofs Siegfried (1275-1297) und Walram (1332-1349), teils nach Kölner, teils nach englischen Vorbildern geprägt sind.

3. Notgeld. 1917: 5, 10 Pfg. Zink. - 1918: 5, 10, 50 Pfg. Eisen. - Folgende Ausgaben in Papier. 1917: 50 Pfg. - 1923: 7 Werte von 1 Mill. bis 100 Md.

Steuern

Die städtischen Einnahmen gründeten sich auf die Mietsgelder, welche bei der Benutzung des Kaufhauses bezahlt wurden, auf das „Ungeld", das hauptsächlich beim Verkauf von Wein erhoben wurde, auf das bei Neuaufnahmen von Bürgern zu zahlende Bürgergeld, auf die Markteinnahmen, auf regelmäßige Abgaben der Metzger, Bäcker und Höker von ihren Fenstern und Verkaufsständen, auf die Zinsen von ausgeliehenen Kapitalien oder Immobilien. Als Abgabe an den Landesherrn war die Bede zu zahlen, die bis in das 18. Jh. als Frühjahrs- und Herbstbede erhoben wurde. Ferner standen dem Landesherrn Einkünfte aus den Zöllen, dem Judenschutzgeld, der Münze und dem Wurtpfennig zu.

Stadtgebiet

Im Mittelalter wurden die Trupbacher (Heimbacher) und die Leimper Mark mit Siegen vereinigt. Eingemeindung 1902: von der Gemeinde Buschgottbardtshütten die Gemarkung Wellersbach (40 ha), 1912: weitere Teile von Buschgotthardtshütten (51 ha); 1934: Teile von Achenbach (68 ha 21 Einwohner); 1937: weitere Teile von Achenbach (411 ha, 531 Ew.) und von Buschgotthardtshütten (104 ha, 233 Ew.). - Stadtgebiet 1858: 1.503 ha, 1949/51: 2.159 ha.

Kirchenwesen

Bistümer, Klöster

  • Bis 1821 hat Siegen zum Erzbistum Mainz (Dekanat Arfeld) gehört, seitdem zu Paderborn, Dekanat Siegen.
  • Klöster: Ein Weißnonnenkloster im 15. Jh. eingegangen. 1480-1533 Franziskanerkloster mit Johanniskirche. 1626-1783 Jesuitenkloster.

Reformation

Bekenntnisse

Seit dem 18. Jh. unter Einfluß des Pietismus starke Ausbreitung des Konventikelwesens. 1703-04 der Schwärmer Johann Heinrieh Reitz, Rektor des Siegener Pädagogiums. Um 1800 Anfänge der Erweckungsbewegung, seitdem viele Sekten. 1815: 3.052 Ref., 30 Luth., 542 Kath.; 1871: 8.488 Ev., 2.506 Kath., 34 sonstige Christen; 1945 2/3 Ev.

Juden

1253 versehrieb Erzbischof Konrad von Köln u. a. das Judenschutzgeld für Siegen an die Grafen von Nassau. Das ist die einzige Nachricht, welche auf die Seßhaftigkeit von Juden in Siegen während des Mittelalters sehließen läßt. Später gab es in den nassauischen Städten Diez, Hadamar und vor allem in Herborn Schutz Juden, deren Rechtsverhältnisse durch die nassauische Polizeiverordnung von 1616 und die eine Judenordnung von 1770 in Anlehnung an die Judenbestimmungen der Reichspolizeiordnung von 1548 und 1577 geregelt waren. In Siegen dagegen war auf Grund eines älteren, 1695 beim Stadtbrand verbrannten Privilegs für die Siegener Kaufleute, auf das sich ein am 22. 3. 1706 von dem ev. Fürsten Friedrich Wilhelm Adolph erteiltes neues Privileg berief, den Juden die Niederlassung und der Aufenthalt verboten. Lediglich an den befreiten Markttagen waren sie als Händler zugelassen. Auf Grund dieses Freiheitsbriefes war es möglich, daß einem um 1810 von Herborn eingewanderten Juden unter Zustimmung der preußischen Regierung in Arnsberg das Bürgerrecht verweigert wurde. Auch als 1845 durch das Gewerbegesetz alle Beschränkungen für die Juden aufgehoben wurden, sträubte sich der Siegener Magistrat weiter, diesem Juden, der seit 35 Jahren in Siegen wohnte und Steuern zahlte, das Niederlassungsrecht zu gewähren. Er wurde aber durch ministeriellen Bescheid vom 10. 5. 1846 dazu bestimmt, seinen Widerspruch aufzugeben, so daß der Jude nun Haus- und Grundbesitz erwerben und sich dauernd in Siegen ansiedeln konnte. 1904 erbaute die jüdische Gemeinde eine Synagoge. 1871: 39,1925:130 Juden.

Wohlfahrtspflege

Das Hospital zum hl. Geist wird um 1400 erwähnt. Siechenhaus an der Alche 1455.

1955: 5 Krankenhäuser (u. a. kath. Krankenhaus 1861, Stadtkrankenhaus 1865, Jung-Stilling-Krankenhaus 1947). Städtisches Altersheim (1869). Waisenhaus Anna-Helenen-Stift (1888), kath. Waisenhaus (1895). Hallenschwimmbad (1898). Schlachthof (1886). Gaswerk (Stadtwerke) 1862 erbaut, 1887 städt., seit 1931 Ferngasbezug. Erste Quellwasserversorgung 1888, zentrale Wasserversorgung 1892, Grundwasserpumpwerk Dreis-Tiefenbach 1913, Pumpwerk Pützhom 1941. Elektrizität wird vom Elektrizitätswerk Siegerland in Siegen bezogen. Kanalisation 1898-1911 angelegt.

Bildungswesen

Schulen

Die Anfänge des Siegener Schulwesens lassen sich bis in das 14. Jhdt. zurückverfolgen. 1373 wird der erste „Scholemeister" zu Siegen erwähnt. Eine Pfarr- und Partikularschule, welche die Anfänge der gelehrten Bildung vermittelte, war schon vor der Reformation vorhanden. 1530-36 Umbildung derselben und Gründung des ev. Pädagogiums durch Graf Wilhelm von Nassau und Luthers Schüler und Mitarbeiter Erasmus Sarcerius. 1577 Versuch zur Errichtung einer Grafenschule. 1594 bis 1609 Verbindung des Pädagogiums mit der von Herborn nach Siegen verlegten ref. hohen nassauischen Landesschule. Jesuitengymnasium 1626 bis 1783. 1838 Umbildung des ev. Pädagogiums, der ersten staatlich anerkannten und staatlich unterstützten Realanstalt in Rheinland und Westfalen. 1859 Realschule 1. Ordnung, 1882 Realgymnasium, 1907 Reformrealgymnasium und Realschule. 1842 Gründung einer privaten Höheren Mädchenschule, 1887 städt. Höhere Töchterschule, 1910 Lyzeum, 1923 Oberlyzeum, seit 1930 staatl. Fachschulen; 1818 Siegener Reitschule, 1838 städt. Fortbildungsschulen, 1853 Siegener Wiesenbauschule (Bauschule für Wasserwirtschaft und Kulturtechnik und Straßenbauschule). 1900 Fachschule für die Eisen- und Stahlindustrie des Siegener Landes. 1949: 11 Volksschulen. Volkshochschule 1948.

Zeitungswesen

  • 1573 wurden in Siegen mehrere Zeitungsblätter mit Nachrichten über den Freiheitskampf der Niederlande von Salonion Canzler gedruckt.
  • 1817 das Siegensche Wochenblatt von Vorländer. Seit 1823 im Verlag Vorländer das „Intelligenzblatt für die Kr. Siegen, Wittgenstein und Altenkirchen", die spätere Siegenr Ztg.
  • 1833-47 das Deutsche Bürgerblatt im Verlag Wilhelm Friederich, der dt.-kath, Bewegung nahestehend (Mitarbeiter u. a. W. H. Biehl).
  • 1865 bis etwa 1905 Siegener Volksblatt, Verlag Bommert (freisinnig).
  • 1885-1905 Sieg-Lahn-Zeitung {national-liberal), Verlag Buchholz. Vorlaufer seit 1874 Siegener Anzeiger
  • 1889 Sieg-Rhein. Volksblatt (Zentrum), die spätere Siegerländer Tagespost (bis 1945).
  • 1899-1933 das 1887 von Adolf Stöcker gegr. und zunächst in Berlin erscheinende Blatt der Christlich-sozialen Partei „Das Volk" (1933-45 noch als Wochenschrift erscheinend).
  • Siegener Volksztg. (sozialdemokratisch) 1919-33.
  • Siegener Nationalztg. (nationalsozialistisch) 1931-45.
  • Amtliche Bekanntmachungen des Stadt- und Landkreises Siegen 1945 bis 1949.
  • Westfalenpost und Westfälische Rundschau (seit 1945), Siegener Ztg. (seit 1949).


Allgemeine Information

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Jesuitenkolleg

Jesuitenkolleg, 1626 im Zuge der Gegenreformation durch Gf Johann d. Jüngeren eingerichtet, 1773 aufgehoben.

Geschichte

Zeitzeichen 1834

  • 1834 Bürgermeisterei Siegen
    • 5.248 Einwohner, davon
    • Stadt Siegen 4.369 Ew.
    • Sieghütte 407 Ew.
    • Hammerhütte 290 Ew.
    • Hayn 182 Ew.
      • Bürgermeister: Trainer
      • Empfänger: J.H. Daub
      • Gemeindrath: 1. Holzklau, 2. Spruth, 3. Dresler, 4. Musset, 5. Wintersbach, 6. Meinhard, 7. Schneider, 8. Achenbach, 9. Gerlach, 10. Achenbach zur Sieghütte, 11. Stenger zur Hammerhütte, 12. Achenbach auf dem Hayner Hammer.

Zeitzeichen 1895

  • Siegen 1895: Kreisstadt inDeutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Siegen, Amtsgericht Siegen, Bürgermeisterei Siegen, an der Sieg, ehemaliger Hauptort eines Fürstentums, 234 m u.d.M.
    • (1895) 19.303 Einwohner (4.676 Katholiken, 303 Juden; 1816: 3.275 Einwohner)
    • Siegen hat 2 ev. (Martinikirche, 1838 erneuert; Nikolaikirche aus dem 13. Jahrh., bis 1690 Grablege des Hauses Nassau) u. eine kath. Kirche
    • Postbezirk, Telegrafiestation, eine Telephonanlage, Eisenbahnstation Linie Betzdorf<>Hagen der Preuss.-Staatsbahn u. Eisern<>Siegen.
    • Realgymnasium u. höhere Schule f. Mädchen (Töchterschule), Schule (Bergbau), Schule (Wiesenbau)
    • ein Denkmal (Kaiser Wilhelm-I.), ein Denkmal des hier gebornen Pädagogen Friedrich Adolf Wilhelm Diesterweg (geb. 29. Okt. 1790, gest. 7. Juli 1866 an Cholera, in Berlin), Geburtsort des Malers Peter Paul Rubens (geb. 29. Juni 1577, gest. 30. Mai 1640 in Anvers (Antwerpen)), woran seit 1877 eine Gedenktafel am Rathaus erinnert
    • Reichsbank-Nbn-Stelle, Bank f. Hdl u. Gewerbe.
    • Ob.-Försterei, 3 (n.a.A. 2) Bergreviere, eine Hdl-Kammer, einen Verein zur Wahrung der bergbaulichen u. Hütteninteressen
    • Siegen hat ein öffentl. Schlachthof, sehr wichtige Fabr. (Leder f. Sohlen; 600 Arbeiter; Hpt-Sitz der Gerberei u. der Fabr. von Leder in Westfalen), Hüttenbetrieb, Puddelwerke, Walzwerke u. Hammerwerke, Hochöfen, Giesserei (Eisen, bedeut. Walzen) u. Dreherei, Anstalten (Brückenbau), Fabr. (Maschinen, Dampfkessel, Nieten, Ofenrohre, Papier), Siederei (Leim, Seife), Giesserei (Messing; Gelbgiesserei), Verzinkerei, Reparaturwerkstätte (EB), Brauerei (Bier). Brennerei (Ziegel), Spinnerei (Wolle, Tuch), Druckerei (Kattun); in der Nähe die Eisenwerke Johannishütte, Hammerhütte u. Hainer-Hütte, Bergbau (Eisenstein, Kupferstein. Bleiglanz u. Zinkblende).

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Historische Quellen

Kirchenbücher

  • kath. Kirche:
    • Siegen, St. Marien 1711 - 1955, Digitalisate bei Matricula
    • Eiserfeld, St. Marien 1895 - 1947, Digitalisate bei Matricula
    • Weidenau, St. Joseph 1891 - 1963, Digitalisate bei Matricula

Personenstandsregister

  • Personenstandsregister Sterbefälle Standesamt Stadt Siegen 1874-1938, Digitalisate
  • Personenstandsregister Sterbefälle Eisern 1915-1938, Digitalisate
  • Personenstandsregister Sterbefälle Kaan-Marienborn 1923-1938, Digitalisate
  • Personenstandsregister Sterbefälle Klafeld 1900-1938, Digitalisate
  • Personenstandsregister Sterbefälle Niederschelden 1876-1938, Digitalisate
  • Personenstandsregister Sterbefälle Trupbach 1923-1938, Digitalisate
  • Personenstandsregister Sterbefälle Weidenau (Sieg) 1874-1938, Digitalisate

Adressbücher


Archive

  • Stadtarchiv seit 1928.
  • Stadtbücherei seit 1928.
  • Museum des Siegerlandes seit 1905.
  • Staatsarch. Wiesbaden.
  • Siehe Fürstentum Siegen, Archive
  • Landesarchiv NRW, Staatsarchiv Münster, 1.5. Fürstentum Siegen, Jesuitenkolleg, 10 Urkunden 1626-1771, Findbuch A419.
    • Verweis: Hauptbestand im Erzbt.-Archiv Paderborn; weiteres Material im Archivum historicum der Societas Jesu in Rom.

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

  • Finckh, G.: Rubens, die große Monographie, 368 Seiten.


  • Goebel, Klaus (Hg.): Diesterweg am Niederrhein, Briefe und Berichte. Luchterhand-Verlag. Neuwied 2000, 220 Seiten.

Historische Bibliografie

  • Achenbach, H. von, Geschichte der Stadt Siegen (1884 bis 1894).
  • Bornhardt: Geschichte der Siegener Bergschule - von der Gründung der Schule im Jahre 1818 bis zur Gegenwart- Festschrift, Siegen, Kogler, (1904), Online
  • Bald, L., Das Fürstentum Nassau-Siegen. {1939).
  • Böttger, H., Zur Entstehung der Stadt Siegen, in Festschrift: Siegen im Wiederaufbau (1049).
  • Buchholz, C., Die Feier der Enthüllung des Kriegerdenkmals in Siegen, verbunden mit dem 1. Verbandsfest der Krieger-Vereine ..., Siegen, Selbstverl., (1877), Online
  • Cuno, F. W., Geschichte der Stadt Siegen (1872).
  • Delius, H., Die Entstehung und erste Entwicklung des Stadtplanes von Siegen (1949).
  • Festschrift gewerblicher Berufs- und Fachschulen, in: Siegerland 28 (1051).
  • Festschrift zur 100-Jahr-Feier der Ingenieurschule für Bauwesen in Siegen (1953).
  • Fickeler, P., Kulturleben in Siegen, In: Festschrift, Siegen im Wiederaufbau (1948).
  • Führer durch das Museum. des Siegerlandes (1927 und 1930).
  • Gerhard, Paul, Wörterbuch der Siegerländer Bergmannssprache (1922)
  • Güthling, W., Das Rathaus der Stadt Siegen (1951).
  • Güthling, W., Siegel und Wappen der Stadt Siegen. In: Siegerland 27 (1950).
  • Güthling, W., Siegen, Die heimatkundlichen Bestände der Stadtbücherei Siegen in: Forschungshilfen zur Siegerländer Heimatkunde 1 (1950).
  • Güthling, W., Das Siegerländer Büchereiwesen, in: Siegerland 39 (1953).
  • Güthling, W., Siegerländer Drucker und Verleger in der Zeit vor 1900, in: Siegerland 20 (1952).
  • Güthling, W., Siegen im Wiederaufbau (1949).
  • Hävernick, W., Münzen von Köln, Bd. I, S.119, 137, 271 (1935).
  • Heinzerllng, Jak. Über den Vocalismus und Consonantismus der Siegerländer Mundart (1871).
  • Heinzerllng, Jak. und Reuter, Herm. Siegerländer Wörterbuch (1932—38).
  • Heinzerllng, Jak. Die Siegerländer Mundart, in: Jahresbericht der Realschule... zu Siegen 1874).
  • Hoynck, Geschichte des Dekanats Siegen (1904).
  • Kraus, Th., Das Siegerland, ein Industriegebiet Im Rheinischen Sehiefergebirge (1931).
  • Kruse, Das Siegener Stadtarchiv und seine Geschichten: Siegener Ztg. (29. 3, 1932), Nr. 73.
  • Kruse, G., Geschichte des Höheren Schulwesens in Siegen. 1536 bis 1936(1936).
  • Kruse, H., Das Siegerland unter preußischer Herrschaft (1915).
  • Kruse, H., Siegen und das Siegerland 1224-1924, Festschrift (1924).
  • Ley and Kruse, Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte des Siegerlandes (1904).
  • Ludorff, Albert: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Siegen, Münster i. W., Schöningh, 1903, Digitalisat der ULB Münster
  • Ochse, Kirchliche Heimatkunde (1949).
  • Peus, B., Die Münzen von Siegen, in: Mitt. für Münzsammler (1027), S. 13,
  • Peus, B., Die Münzen von Siegen In: Z. Siegerland (1027), Heft 1.
  • Philippi, Siegener Urkundsbücher. Bd. I, bis 1350 (1887); Bd. II, bis 1500, hg, von W. Menn und B. Messing (1927).
  • Renkhoff, O., Zur Siegel- und Wappenfrage der Stadt Siegen, in: Nassauische Annalen 63 (1952).
  • Schenck, Karl Friedrich, Statistik des vormaligen Fürstenthums Siegen, Siegen, Vorländer, 1820, Online
  • Schlosser, H., und Neuser, W., Die ev. Kirche in Nassau-Oranien, Festschrift (1931 und 1933).
  • Schubert, H, Geschichte der nassauischen Eisenindustrie von den Anfängen bis zur Zeit des 30jährigen Krieges (1937).
  • Schütz, Herm. Das Siegerländer Sprachidom. In: Programm Siegen. (1845, 1848).
  • Siegen, Kriegsschäden und Wiederaufbau, Denkschrift aus Anlaß des Besuches der Landesregierung (1949).
  • Siegerland, Eine Schriftenreihe, 1.-4. (1946-49).
  • Simony, 0., Zerstörung und Wiederaufbau. in Festschrift: Siegen im Wiederaufbau (1949).
  • Stadler, K., Deutsche Wappen - Bundesrepublik Deutschland. Angelsachsen Verlag, 1964-1971
  • Wolf, K., Aufbau einer Textilindustrie in Siegen, in; Siegerland 30 (1953).
  • Wrampelmeyer, Carl, Die höhere Mädchenschule zu Siegen, nach ihrer inneren Organisation dargestellt, Siegen, Schulz (1847), Online
  • N.N.:, Die Feier des hundertjährigen Geburtstages Adolf Diesterwegs und die Enthüllung sienes Denkmales in Siegen am 29. Oktober 1890, Bielefeld, Helmich, (1890), Online

Periodika

  • Siegerländer Intelligenz-Blatt, 1823 - 1831, Digitalisat
  • Siegen'sches Intelligenz-Blatt, 1831 - 1834, Digitalisat
  • Intelligenz-Blatt für die Kreise Siegen und Wittgenstein und Altenkirchen; weitere Titel: Intelligenzblatt; Intelligenzblatt für die Kreise Siegen und Wittgenstein, 1835 - 1866, Digitalisat
  • Siegerländer National-Zeitung : amtliches Organ der NSPAP und amtliches Kreisblatt für Siegen-Stadt und -Land, weitere Titel: Tagezeitung der schaffenden Westfalen für das Siegerland, Wittgenstein u. Olpe, 1933 - 1934, Digitalisat
  • National-Zeitung : amtliches Blatt der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei / Ausgabe S : amtliches Kreisblatt für Siegen-Stadt u. -Land, weitere Titel: Amtliches Blatt der NSDAP, 1937 - 1943, Digitalisat
  • National-Zeitung : amtliche Tageszeitung der NSPAP / Siegerländer Ausgabe : amtliches Kreisblatt für Siegen Stadt u. Land, 1934 - 1937, Digitalisat
  • Nassauische Annalen
  • Siegerland. Blätter des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins e.V., Schriftleitung: Dr. Andreas Bingener, Auf der Gasse 15, 57080 Siegen-Eiserfeld. (1911 ff.).
  • Siegerländer Beitr. zur Geschichts- und Landeskunde (seit 1950)
  • Unser Heimatland. Siegener Zeitung.
  • Das Volk : Wochenzeitung für Politik, Christentum, Volkstum, 1891, 1894, 1896, 1898 - 1929, 1933 - 1935, 1937 - 1941, Digitalisat
  • Siegerländer Volksfreund : Organ der Konservativen des Siegerlandes und der benachbarten Kreise : amtlicher Anzeiger der Verwaltungs-, Gerichts- und Militärbehörden des Kreises Siegen werden veröffentlicht / Herausgegeben vom Vorstand des konservativen Vereins für den Kreis Siegen, weitere Titel: früher Siegener Anzeiger, 1882 - 1893, Digitalisat
  • Siegener Kreisblatt, weitere Titel: früher Intelligenz-Blatt für die Kreise Siegen, Wittgenstein und Altenkirchen, 1867 - 1872, Digitalisat
  • Siegener Zeitung : National-Zeitung : Mitteilungsblatt der NSDAP : amtliches Kreisblatt für Stadt- und Landkreis Siegen, weitere Titel: zugleich amtliches Kreisblatt, amtliches Kreisblatt für den Kreis Siegen, 1873 - 1884, 1886 - 1945, Digitalisat
  • Heim und Herd : Beilage zur Siegener Zeitung, 1931, Digitalisat
  • Die Jugend : Blätter für Jugenarbeit und Jugendbewegung, 1925 - 1930, Digitalisat
  • Siegener Amtsblatt : herausgegeben vom Stadt- und Landkreis Siegen mit Genemigung der Militäregierung, 1949, Digitalisat
  • Landwirtschaftliche Mitteilungen für das Siegerland und seine Nachbargebiete : Beilage zur Siegener Zeitung, 1922 - 1931, 1938, Digitalisat der ULB Münster
  • Heimatland : Beilage zur Siegener Zeitung, 1929, 1938, Digitalisat der ULB Münster
  • Unterhaltungsblatt : Beilage zur Siegener Zeitung; weitere Titel: Sonntags-Beilage zur Siegener Zeitung, 1910 - 1916, 1921 - 1931, 1938, Digitalisat der ULB Münster

Verwaltungsberichte

  • Stadtverwaltung Siegen: Verwaltungsbericht der Stadt Siegen, 1878, 1885, 1896, Digitalisat der ULB Münster
  • Stadtverwaltung Siegen: Bericht über Verwaltung und Stand der Gemeinde-Angelegenheiten im Jahr ... und Stadthaushalt für ... Stadt Siegen, 1873 - 1890, Digitalisat der ULB Münster
  • Haushaltsplan / Stadt Siegen für das Rechnungsjahr ..., 1892 - 1933 (mit Lücken), Digitalisat der ULB Münster
  • Haushaltsplan über die ordentlichen Einnahmen und Ausgaben der Stadtgemeinde Siegen, 1920 - 1922, Digitalisat der ULB Münster
  • Mittheilungen aus den Verhandlungen der Commission der beiden wirthschaftlichen Vereine zu Siegen, 1894, Digitalisat der ULB Münster

Bilder, Fotos und historische Karten

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>SIEGENJO40AV</gov>



Wappen_Kreis_Siegen-Wittgenstein.png Städte und Gemeinden im Kreis Siegen-Wittgenstein (Regierungsbezirk Arnsberg)

Bad Berleburg | Bad Laasphe | Burbach | Erndtebrück | Freudenberg | Hilchenbach | Kreuztal | Netphen | Neunkirchen | Siegen | Wilnsdorf