Hamm-Bossendorf/Volksbräuche

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Volksbräuche

Pingstebruet

Pingstebruet in Herne 1948: Fieni Overhoff und Nachbarssohn Willi Albers

Dieser Brauch wurde nach dem 2. Weltkrieg zumindest noch in den Bauerschaften Hamm und Herne gefeiert. Obwohl von der „Pfingtbraut“ die Rede ist, wurde in diesen Bauerschaften der Braut auch ein Bräutigam zur Seite gestellt und Mädchen und Jungen zogen gemeinsam von Haus zu Haus. Dabei wurden Braut und Bräutigam auf einem geschmückten und mit einem Halbreifen bekränzten Handwagen im Geleitzug durch die Nachbarschaft von Haus zu Haus gezogen um Brautspenden einzusammeln.

Vor jeder Haustür wurde gemeinsam das Liedchen gesungen:
“Pingstebruet is upgestaohn.
Se wull wall ggeern nao Bedde goahn.
Een Ei, dat schd öer nich, Twee Ei`, dat batt öer nich, Fiefentwintich an een Disk, dann weeet de Beuet wat sorgen is. Hebt it noch wat föer de Pingstebrut? Laot us nich so lage staohn, wie wüll`t noch en Hüsken widder gaohn!

Wurde nicht gleicg geöffnet, wurde mehrfach gesungen. Als Dank für die gute Gabe wurde beim Abzug eine Handvoll Grün mit Blüten auf die Türschwelle gestreut. Da auch Eier als Gabe abgegeben wurden, hatten die Kinder auch Körbe mit, welche zur sicheren Aufbewahrung der Eier mit Häckselstroh ausgelegt waren. Erschien die Brautspende zu gering, wurde aus dem Korb eine Handvoll Häckselstroh in die „Gute Stube“ des schlechten Spenders geworfen.

Am Nachmittag wurden dann die gespendeten Gaben auf einer Deele, Tenne oder in einem Schuppen, welcher tags zuvor mit Maien (jungen Birken) und bunten Bändern geschmückt worden war, bei Kuchen und Lomonade verzehrt. Danach gab es Spiel und Spaß bis in die Abendstunden.